@techreport{Reiche2008, type = {Working Paper}, author = {Reiche, Danyel T.}, title = {Staatsfonds als neues Instrument der Klimaschutzpolitik? : eine Fallstudie am Beispiel von Norwegen als Pionier einer ethischen Kriterien folgenden Anlagepolitik}, series = {Wuppertal Papers}, volume = {173}, institution = {Wuppertal Institut f{\"u}r Klima, Umwelt, Energie}, address = {Wuppertal}, pages = {30}, year = {2008}, abstract = {Der Ressourcenreichtum Norwegens hat die Grundlage daf{\"u}r geschaffen, dass der nordeurop{\"a}ische Staat weltweit zu den L{\"a}ndern mit dem h{\"o}chsten Lebensstandard z{\"a}hlt. Doch fossile Energien sind endlich, und auch nach ihrer Ersch{\"o}pfung soll der norwegische Wohlfahrtstaat Bestand haben. Deshalb wurde in dem K{\"o}nigreich im Jahr 1990 ein Staatsfonds aufgelegt, in dem seither die {\"U}bersch{\"u}sse aus dem {\"O}l- und Gasverkauf angelegt werden. Diese Mittel sollen die Handlungsf{\"a}higkeit des Staates in der Post-Petroleum-{\"A}ra sicherstellen. Ende der 1990er Jahre wurden in der norwegischen Gesellschaft Stimmen laut, dass der Staatsfonds nicht nur zur intergenerationellen Gerechtigkeit, sondern auch zur Umsetzung der Werte und Normen des Landes in der Gegenwart beitragen solle. Ende 2004 wurden schlie{ß}lich vom Parlament (Storting) auf Basis des Graver Reports ethische Richtlinien f{\"u}r die Anlagepolitik des Staatsfonds beschlossen. Der mit einem Verm{\"o}gen von {\"u}ber 280 Mrd. Euro (Stand Ende 2007) zweitgr{\"o}{ß}te Staatsfonds der Welt soll nun nur noch Unternehmen in seinem Portfolio haben, die diese ethischen Richtlinien einhalten. Im vorliegenden Paper werden Genese und Outcome dieser Entwicklung eines {"}Dritten Weges{"} zwischen Profitmaximierung und Nachhaltigkeit dargestellt. Die Ethik-Richtlinie hat verschiedene Dimensionen (u. a. kein Beitrag zu Menschenrechtsverletzungen, Kinderarbeit, schweren Umweltsch{\"a}den, etc.), wobei sich der vorliegende Text auf die Fragestellung konzentriert, inwiefern Staatsfonds ein neues Instrument der Klimaschutzpolitik sein k{\"o}nnen. Dazu werden der Beitrag der beiden Hauptinstrumente der Ethikrichtlinien, das {"}Active Ownership{"} und der Unternehmensausschluss, zum globalen Klimaschutz ebenso analysiert wie die zu ihrer Umsetzung geschaffenen Akteure. Die Bandbreite der Auswirkungen reicht dabei vom Dialog mit Unternehmen in den USA, Lobbyt{\"a}tigkeiten gegen vom Kongress geplante Klimaschutzgesetze einzustellen bis hin zur Verbannung einzelner Firmen aus dem Portfolio des Staatsfonds wegen groben Verst{\"o}{ß}en gegen die Ethik-Richtlinien. Die M{\"o}glichkeiten und Grenzen einer {\"U}bernahme der norwegischen Regeln durch andere Akteure der Finanzwirtschaft werden ebenso untersucht wie erste Diffusionseffekte. Schlie{ß}lich wird auf die laufende Evaluation der Ethik-Richtlinien und auf Stand und Perspektiven norwegischer Klimaschutzinnenpolitik eingegangen.}, language = {de} }