@article{Sachs2020, author = {Sachs, Wolfgang}, title = {Die {\"A}ra der Entwicklung : das Ende eines Mythos}, journal = {Bl{\"a}tter f{\"u}r deutsche und internationale Politik}, volume = {65}, number = {8}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:wup4-opus-75688}, pages = {79 -- 89}, year = {2020}, abstract = {Mit der Coronakrise und ihren heute bereits absehbaren verheerenden Auswirkungen auf den globalen Süden taucht pl{\"o}tzlich ein Wort wieder auf, das fast in der Versenkung verschwunden zu sein schien: Entwicklung. Denn genau das ist die Frage - ob es dergleichen, und zwar inzwischen nicht mehr nur für den Süden, sondern auch für den gesamten Globus, noch einmal geben kann, oder ob wir eine weiter zunehmende, fundamentale Disruption der Welt erleben. Allerdings, daran gilt es zu erinnern, war Entwicklung von Beginn an ein Plastikwort gewesen, ein leerer Begriff mit ungewisser positiver Bedeutung. Gleichwohl hat sich Entwicklung als Weltperspektive gehalten, denn sie ist heute in ein internationales Geflecht von Institutionen eingebettet, von den Vereinten Nationen über Ministerien bis hin zu NGOs. Heute geh{\"o}rt Entwicklung zu jenen Zombie-Kategorien, die schon l{\"a}ngst verwest sind, aber dennoch als abgedroschene Utopie allenthalben herumgeistern. Scheinbar schon lange zu Grabe getragen, treibt der Begriff wie ein Gespenst seinen Unfug auch noch in der Gegenwart. Und jetzt, in der zweiten Jahresh{\"a}lfte 2020, kommt das Schlüsselwort wieder zu zweifelhafter Ehre, j{\"a}hrt sich doch zum fünften Mal die Verkündigung der p{\"a}pstlichen Enzyklika {"}Laudato si'{"}, die Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit den Sustainable Development Goals und das Klimaschutzabkommen von Paris. Damit stellt sich die entscheidende Frage: Sind diese internationalen Stellungnahmen überhaupt noch der Entwicklung verpflichtet? Oder kann man sie im Gegenteil als Ausweis des Post-Development-Denkens betrachten?}, language = {de} }