@article{LechtenboehmerDienst2008, author = {Lechtenb{\"o}hmer, Stefan and Dienst, Carmen}, title = {Treibhausgas-Emissionen zuk{\"u}nftiger Erdgas-Bereitstellung f{\"u}r Deutschland}, journal = {Umweltwissenschaften und Schadstoff-Forschung}, volume = {20}, number = {2}, doi = {10.1065/uwsf2008.03.241}, pages = {133 -- 144}, year = {2008}, abstract = {Ziel - In diesem Beitrag sollen die mit der Erdgasbereitstellung f{\"u}r den deutschen Markt verbundenen Treibhausgasemissionen entlang der gesamten Prozesskette dargestellt werden, um eine Gesamtbewertung der mit seiner Nutzung verbundenen Treibhausgasemissionen und einen Vergleich mit den entsprechenden Emissionen anderer Energietr{\"a}ger zu erm{\"o}glichen. Dabei werden die in bis 2030 zu erwartenden dynamischen Veranderungen sowohl der Gasherkunft, als auch der Technik bei F{\"o}rderung, Aufbereitung und Transport detailliert ber{\"u}cksichtigt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den Emissionen der Erdgasbereitstellung aus Russland, das seine Rolle als f{\"u}hrender Erdgaslieferant ggf. noch weiter ausbauen wird. Ergebnisse und Diskussion - Die Analysen dieses Beitrags zeigen, dass sich die Bezugsstrukturen f{\"u}r Erdgas in den n{\"a}chsten zwei Jahrzehnten signifikant ver{\"a}ndern werden. Die F{\"o}rderung in der EU wird deutlich zur{\"u}ckgehen und der Anteil russischen und norwegischen Erdgases sowie von verfl{\"u}ssigtem Erdgas LNG (z.B. aus Algerien und {\"A}gypten) wird zunehmen. Obwohl hierdurch die Emissionssituation potentiell ung{\"u}nstiger wird, k{\"o}nnen steigende Emissionen durch die erforderlichen umfangreichen Investitionen teilweise kompensiert werden, weil {\"a}ltere und ineffizientere Technik durch den aktuellen Stand der Technik ausgetauscht wird. Im Ergebnis werden sich die gegenl{\"a}ufigen Trends in etwa aufheben und die Treibhausgasemissionen der Erdgasbereitstellung - je nach Investitionsumfang - leicht sinken, d.h. bei etwa 12\% der direkten Treibhausgasemissionen liegen. F{\"u}r die beiden hier berechneten Szenarien-Varianten wird eine Senkung der gesamten Vorketten-Emissionen des in Deutschland genutzten Gases von rund 23 Mio. t CO2-{\"A}quivalent (2005) auf 19,5 bzw. 17,6 Mio. t CO2-{\"A}quivalente bis 2030 angenommen. Bei der ersten Variante k{\"o}nnen trotz steigenden Gasverbrauchs die Emissionen mittels technischer Verbesserungen reduziert werden, w{\"a}hrend bei der zweiten Variante der erhebliche R{\"u}ckgang des Gasimports Hauptgrund f{\"u}r die Emissionsreduktion ist. Schlussfolgerungen - Derzeit liegen die indirekten Treibhausgasemissionen der Erdgasbereitstellung etwa auf dem Niveau der anderen fossilen Energietr{\"a}ger, {\"O}l und Steinkohle. Beim Erdgas wird diese H{\"o}he in den n{\"a}chsten Jahrzehnten sogar stark absinken, wenn die gro{ß}en Optimierungspotentiale konsequent umgesetzt werden. Allerdings sind f{\"u}r die Sicherstellung der Erdgasversorgung umfangreiche Investitionen erforderlich. Diese sollten mit der aus Emissionssicht jeweils best verf{\"u}gbaren - und damit langfristig auch wirtschaftlichsten - Technik erfolgen. Erdgas wird unter diesen Voraussetzungen auch in Zukunft - als relativ sauberer fossiler Energietr{\"a}ger - eine wichtige {\"U}bergangsfunktion zur regenerativen Energieversorgung {\"u}bernehmen k{\"o}nnen.}, language = {de} }