@techreport{Sachs2003, type = {Working Paper}, author = {Sachs, Wolfgang}, title = {{\"O}kologie und Menschenrechte : welche Globalisierung ist zukunftsf{\"a}hig?}, series = {Wuppertal Papers}, volume = {131}, institution = {Wuppertal Institut f{\"u}r Klima, Umwelt, Energie}, address = {Wuppertal}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:wup4-opus-17321}, pages = {46}, year = {2003}, abstract = {Von einer zukunftsf{\"a}higen Globalisierung kann nur die Rede sein, wenn der grenzen-lose Wirtschaftsprozess weder die begrenzte Elastizit{\"a}t der Biosph{\"a}re {\"u}berfordert noch das Verlangen nach mehr Gerechtigkeit in der Welt frustriert. Was aber kann {\"o}kologische Gerechtigkeit heissen? Im allgemeinen kann Gerechtigkeit drei unterschiedliche Bedeutungen annehmen: Gerechtigkeit-als-Fairness, Gerechtigkeit-als-Gleichverteilung und Gerechtigkeit-als-Menschenw{\"u}rde. In der ersten Bedeutung geht es um ein f{\"u}r alle Beteiligten fair organisiertes Verfahren, um zur Allokation von Vorteilen und Nachteilen zu kommen; Gerechtigkeit ist hier prozedural gedacht. In der zweiten Bedeutung geht es um die proportional angemessene Verteilung von G{\"u}tern/Rechten zwischen Personen und Gruppen; Gerechtigkeit ist hier relational gedacht. In der dritten Bedeutung geht es indessen um ein Mindestmass an G{\"u}tern/Rechten f{\"u}r eine w{\"u}rdige Existenz; Gerechtigkeit ist hier absolut gedacht. Dieses Papier entwickelt im Sinne der dritten Bedeutung das Thema der internationalen Umweltgerechtigkeit als Frage der Menschenrechte. Es skizziert zun{\"a}chst sechs typische Situationen, in denen Muster der Ressourcennutzung mit Subsistenzrechten in Widerstreit geraten: Konflikte entstehen aufgrund des Abbaus von Rohstoffen, des Umbaus von {\"O}kosystemen, der Reprogrammierung von Organismen, der Destabilisierung durch Klimawandel, der Verschmutzung von Lebensraum in St{\"a}dten sowie aufgrund der Entwicklung von Ressourcenpreisen. Sodann f{\"u}hrt das Papier in die Menschenrechtsdebatte ein und verortet die Achtung von Subsistenzrechten als Teil der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechte. Schlie{ß}lich werden Orientierungspunkte f{\"u}r eine menschenrechtsorientierte Umweltpolitik formuliert, die darauf abzielen, das B{\"u}rgerrecht f{\"u}r alle Weltbewohner auch angesichts der Endlichkeit der Biosph{\"a}re zu garantieren. Denn weder staatliche Machtspiele noch wirtschaftlicher Wettkampf, sondern die Verwirklichung der Menschenrechte sollte - neben der Achtsamkeit gegen{\"u}ber der Biosph{\"a}re - der aufziehenden Weltgesellschaft ihr Gesicht geben.}, language = {de} }