Zukünftige Energie- und Industriesysteme
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If the current energy policy priorities are retained, there may be no need to focus additionally on carbon capture and storage (CCS) in the power plant sector of Germany. This applies even in the case of ambitious climate protection targets, according to the results of the presented integrated assessment study. These cover a variety of aspects: Firstly, the technology is not expected to become available on a large scale in Germany before 2025. Secondly, if renewable energies and combined heat and power are expanded further and energy productivity is enhanced, there is likely to be only a limited demand for CCS power plants, as a scenario analysis of CCS deployment in Germany shows. Thirdly, cost analysis using the learning curve approach shows that the electricity generation costs of renewable electricity approach those of CCS power plants. This leads to the consequence that, from 2020, several renewable technologies may well be in a position to offer electricity at a cheaper rate than CCS power plants. In addition, a review of new life cycle assessments for CO2 separation in the power plant sector indicates that the greenhouse gas emissions from 1 kW h of electricity generated by first-generation CCS power plants could only be reduced by 68 % to 87 % (95 % in individual cases). Finally, a cautious, conservative estimate of the effective German CO2 storage capacity of approximately 5 billion tonnes of CO2 is calculated, including a fluctuation range yielding values between 4 and 15 billion tonnes of CO2. Therefore, the total CO2 emissions caused by large point sources in Germany could be stored for 12 years (basic value) or for 8 or 33 years (sensitivity values).
Eine oft kontrovers diskutierte Frage ist, ob eine massive Dämmung von Häusern in der Gesamtbilanz nicht mehr Ressourcenverbrauch und Emissionen verursacht, als sie im Endeffekt einspart. Zur Untersuchung dieser Frage wurde nun erstmals eine trade-off Analyse durchgeführt. Hierzu wurde ein bottom-up Wirkungsanalyse-Modell entwickelt, dessen Kern ein Emissions- und Energiemodell für den Haushaltssektor bildet, gekoppelt mit einem Ökobilanzierungs-Tool. Den Rahmen für beide Modelle bilden Energieszenarien bis 2050, die für jede Dekade Sanierungsraten und Energiemixe vorgeben. Damit können "reine" Energieszenarien um ressourcenpolitische Analysen erweitert und die Auswirkungen verschiedener Dämmstrategien ermittelt werden.
Das zentrale Ergebnis der Modellierung ist, dass zusätzliche Aufwendungen für Dämmstoffe (untersucht wurden extrudierter Polystyrolhartschaum XPS und Zellulose) sowohl ressourcen- als auch emissionsseitig in fast allen Umweltwirkungskategorien durch erhebliche Einsparungen bei der Gebäudebeheizung überkompensiert werden. Im Wesentlichen sind keine Trade-offs erkennbar und der prozentuale Beitrag der Dämmstoffe an den Umweltwirkungsindikatoren ist gering. Relevant ist dagegen die Wahl des Treibmittels bei den aufgeschäumten XPS-Dämmstoffen: Gegenüber dem in Deutschland verwendeten XPS, das weitgehend mit CO2 aufgeschäumt wird, führt ein Dämmstoff, der hohe Anteile an Fluorkohlenwasserstoffen aufweist, zu einem hohen Trade-off bezüglich der Wirkungskategorie "stratosphärischer Ozonabbau" und zu einer erkennbaren, jedoch nicht so deutlichen Wirkung auf das Treibhaus-Potenzial. Eine Sensitivitätsanalyse mit dem alternativen Dämmmaterial Zellulose zeigt, dass sich die an sich schon geringen Anteile der Dämmstoffe an den Umweltwirkungsindikatoren weiter verringern. Hinsichtlich der Materialintensität sind XPS- und Zellulose-Dämmung jedoch mit vergleichbaren Auswirkungen verbunden.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass für beide Materialien ambitionierte Dämmstoffstrategien im Hinblick auf alle in dieser Studie analysierten Faktoren einen wesentlichen Beitrag sowohl zu Materialeffizienz- als auch zu Emissionsminderungszielen leisten können.