Nach vielen Jahren einer disziplinären und fast ausschließlich innerwissenschaftlichen Exzellenzorientierung steht seit einiger Zeit die Rolle von Wissenschaft in der Gesellschaft erneut zur Diskussion. Der vorliegende Beitrag zeichnet die Debatte zur Bedeutung von Wissenschaft in gesellschaftlichen Umbruchsphasen nach und zeigt auf, welche neue Formen der Demokratisierung diskutiert werden und wo künftige Herausforderungen liegen.
Armin Grunwald (2015) hat kürzlich in GAIA das Programm einer transformativen Wissenschaft gegen Kritik von Vertreter(inne)n etablierter Forschungseinrichtungen verteidigt. Insbesondere Peter Strohschneider (2014), Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), hatte in seinem Aufsatz Zur Politik der Transformativen Wissenschaft eine eindrucksvolle Frontalkritik daran geübt. Transformative Wissenschaft sei ein Programm der De-Politisierung und der Preisgabe wissenschaftlicher Wahrheitssuche. Die vorliegende Replik zeigt, dass genau das Gegenteil der Fall ist.
Idee Bürgeruniversität
(2015)
Bürgerwissenschaft und Universität wirken auf den ersten Blick wie nicht zu vereinbarende Fremdkörper: Auf der einen Seite findet sich die Universität als die institutionalisierte, am disziplinären Kanon orientierte Wissenschaft, auf der anderen Seite die freie Wissenschaft von Bürgern außerhalb fester Strukturen. Doch wenn sich Hochschulen zu "Bürgeruniversitäten" entwickeln, dann können Universitätswissenschaft und Bürgerwissenschaft eine äußerst fruchtbare Beziehung miteinander eingehen.
Während der gesamten Dauer seines Lebens ist der Mensch beständig mit dem Phänomen "Knappheit" konfrontiert. Er muss essen, trinken, sich vor den Unbilden der Natur schützen - und das unter widrigen Bedingungen wie Kälte und Hitze oder beschränkter Nahrungsverfügbarkeit in vielen Regionen der Erde. Vor diesem Hintergrund der "Knappheit" hat die Menschheit jedoch beeindruckende Zivilisationsleistungen vollbracht: die Entwicklung der Landwirtschaft seit dem Neolithikum, die Gründung von Städten, den Aufbau industrieller Produktion ab dem späten 18. Jahrhundert. Mit jedem Schritt entstanden dabei neue Erfahrungen von Fülle, im Sinne von materiellem Reichtum, aber auch von wachsendem Bewusstsein für die nichtmateriellen Faktoren, die ein erstrebenswertes Leben auszeichnen, z. B. Bildung, Kultur und gesellschaftliche Teilnahme.
Uwe Schneidewind definiert Suffizienz und erläutert die Hintergründe.
Ein Lernen entlang von Projekten hat eine lange Tradition sowohl in der allgemeinen Erziehungswissenschaft als auch in einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Durch ein Lernen in Projekten erhalten Lernende die Möglichkeit sich als experimentierende und wirksame Gestalter und Gestalterinnen in Transformationsprozessen zu erleben. Der vorliegende Beitrag überträgt die Idee experimentellen Lernens auf gesellschaftliche Transformationsprozesse. Reallabore werden dann zum zentralen Ort einer lernenden Gesellschaft auf dem Weg zu einer Nachhaltigen Entwicklung.