Angesichts von Extremwetterereignissen, Klimaprognosen und Bewegungen wie Fridays for Future lässt sich schwer leugnen, dass ein Teil der Menschheit auf eine Weise lebt, die eine gut bewohnbare Welt höchst unwahrscheinlich macht. Städten wird in dieser Situation eine zentrale Rolle zugeschrieben. Sie können die Welt vor der Erderwärmung retten - oder sie sind die Ersten, die untergehen. Doch was genau wird getan, um Städte in Richtung Nachhaltigkeit zu transformieren? Britta Acksel nimmt Aktionspläne, Klimafestivals, Awards und weitere Transformationsinstrumente in den Blick. Ethnographisch fundiert zeigt sie auf, wie sich die Arbeit mit dieser speziellen Form von Policy-Werkzeugen gestaltet - und welche Bemühungen besonders aussichtsreich erscheinen.
In this thesis, the systematic, situation-oriented selection of approaches to sustainability assessment and effects of selection on assessment results are investigated. The central focus lies on the practice-oriented design of a framework to support selection decisions as well as the necessary criteria and scales for the systematic, quantifiable description of assessment approaches and assessment situations within such a framework. Sustainability assessments are important instruments for the derivation of goals, strategies and measures for shaping sustainable development in all domains. They provide decision-makers in science, industry, politics and society with vital answers to sustainability-related questions that arise in the most diverse contexts. Numerous different assessment approaches are available for carrying out sustainability assessments within such assessment situations. Because of the multitude and diversity of assessment situations and approaches, not every approach is fitting for every situation. In current practice, the fit between approaches and assessment situations is not, or only insufficiently, taken into account when selecting sustainability assessment approaches. Furthermore, no systematic studies have yet been conducted on the effects of approach selection on assessment results. The central result of this work is a concept for the situation-oriented selection support of sustainability assessment approaches based on a Multi-Criteria Decision-Making framework. With the framework, "fitness scores" are calculated, which are used to quantify and operationalize the fit between assessment approaches and assessment situations. With the developed concept, different assessment approaches are selected and exemplarily applied within a use case. Hereby, the effects of approach selection on assessment results are examined. On the basis of the knowledge gained with regard to approach selection, framework development and application, the potentials and limits of assessment approaches widely fitting for diverse assessment situations are finally derived.
Alexandra Palzkill zeigt in diesem Buch, dass sich moderne Industriegesellschaften in einem massiven Umbruch befinden - ökonomisch, sozial und ökologisch. Expansions- und Fortschrittsversprechen, die die Entwicklung dieser Gesellschaften über viele Jahrzehnte geprägt haben, geraten an ihre Grenzen. Was bedeutet dieser Umbruch für Unternehmen? Was bedeutet er insbesondere für solche Unternehmen, die eine Motor- und Symbolfunktion für das bisherige Fortschrittsmodell innehaben? Welche konzeptionellen Bezugsrahmen können Unternehmen in solchen Umbruchsituationen Orientierung für ihr strategisches Managementhandeln geben? Diesen Fragen widmet sich das vorliegende Buch.
Ein undurchsichtiger Tarifdschungel, unzureichende Verbindungen und ungerechtfertigt hohe Preise - das schreckt viele Menschen davon ab, den Bus oder die Bahn zu nehmen. Wegen der anhaltenden Unterfinanzierung stehen bessere ÖPNV-Angebote nicht in Aussicht. Dabei ist es gerade aus Klimaschutzgründen erforderlich, den öffentlichen Personennahverkehr als Rückgrat einer klimaschonenden Mobilität auszubauen und seinen Anteil im Verkehr in Stadt und Region zu steigern.
Das neue Finanzierungsmodell "Bürgerticket" könnte dazu beitragen: Es könnte eine stabile Finanzierungsbasis schaffen und den Umstieg vom Auto auf den ÖPNV fördern. Für das Bürgerticket wird von allen ein zweckgebundener Solidarbeitrag zur Finanzierung der ÖPNV-Betriebskosten erhoben. Im Gegenzug haben dann alle Bürgerinnen und Bürger freie Fahrt in Bussen und Bahnen. Ein "Semesterticket für alle" - das ist die Idee.
Der Autor hat am Beispiel Wuppertals den möglichen Einfluss des Bürgertickets auf die Verkehrsmittelwahl untersucht und daraus Klimaschutzpotential sowie Kosten in Szenarien abgeschätzt. Abgerundet wird die Studie durch Vorschläge für Politik und Wirtschaft, wie dieses innovative Finanzierungsmodell in der Praxis umgesetzt werden kann.
Im Diskurs um eine Hochschulbildung für nachhaltige Entwicklung ist die Frage zentral, welche didaktischen Arrangements besonders geeignet sind, Studierende als Change Agents zur Gestaltung einer zukunftsfähigen Gesellschaft zu befähigen und ihnen eine überfachliche Kompetenzentwicklung zu ermöglichen. Das problembasierte und selbstbestimmte Lernen wird dabei als wichtiges didaktisches Konzept diskutiert, ohne jedoch die eigentlichen Lernprozesse im Sinne der individuellen Auseinandersetzung von Lernenden mit Nachhaltigkeitsthematiken zu fokussieren.
Die vorliegende Untersuchung will diese Forschungslücke schließen und stellt daher die Frage in den Mittelpunkt, wie Studierende im Rahmen eines problembasierten und selbstorganisierten Seminars über Nachhaltigkeit lernen. Die Ergebnisse der Fallstudie zeigen, dass sich das studentische Lernen als subjektiv bedeutsamer und handelnder Weltaufschluss vollzieht, der an die Vorerfahrungen der Studierenden mit Nachhaltigkeitsthemen anknüpft und ein transformatives Lernen befördert.
Die Studie leistet damit einen Beitrag für eine Qualitätsverbesserung hochschuldidaktischer Lehr-Lernarrangements im Kontext einer Bildung für nachhaltige Entwicklung. Sie richtet sich an HochschuldiaktikerInnen, NachhaltigkeitsexpertInnen und an interessierte Studierende.
In 2009, the German government launched its "National Development Plan for Electric Mobility" which set the concrete target of having 1 million electric vehicles on the road by 2020. However, there have been hypes around e-mobility before and even if this goal were to be reached, a merely quantitative aim of a certain number of electric vehicles will not suffice to contribute to a more sustainable development in transport. This requires a more comprehensive vision of sustainable e-mobility as a system innovation. Thus, the question addressed in this thesis is: How can we assess - at this critical early stage - whether there is potential for e-mobility developing as a sustainable system innovation? A theoretical framework will be developed for assessing the potential of a wider transition at an early stage by analyzing current patterns of socio-technical co-evolution and embedding these in a wider framework of the structural dynamics involved in transitions. The aim of the analysis is to identify whether 'system-innovative' projects do emerge in the case of Germany/Baden-Württemberg and what patterns (e.g. in terms of specific actor constellations, institutional adjustments etc.) can explain this. It will be shown that the system-innovative potential of this e-mobility niche remains limited, due to the powerful influence of incumbents, conflicting political goals and traditional science approaches. A few more system-innovative activities emerge where powerful actors from outside are involved, who are capable of viewing mobility in a more systemic way (e.g. actors from the public transport or housing sector). It is argued that the role of large demonstration projects is important, but they need to be designed as transdisciplinary research projects from the beginning.
Wie kann bei der Endlichkeit der Energieressourcen gewährleistet werden, dass nicht den sozial Schwächsten zuerst der Strom abgeschaltet wird? Wie lässt sich zugleich Gerechtigkeit fördern, ohne dabei die ökologischen Grenzen zu überschreiten? Und was, so die Leitfrage des Buches, bedeutet Gerechtigkeit im Umweltkontext konkret? Julia Schultz diskutiert in ihrem Buch Gerechtigkeitsfragen und analysiert ausgehend von der "Environmental-Justice-Bewegung" in den USA Erfahrungen in Deutschland. Das Buch bietet eine ethische Checkliste, die sich aus Gerechtigkeitsperspektive beim Umweltschutz in Deutschland und auch darüber hinaus verwenden lässt. Beispielhaft werden für die Bereiche Gesundheit, Haushaltsenergie und Tierrechte konkrete Instrumente und Maßnahmen zusammengestellt und kommentiert.