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Least-Cost Planning (LCP), Integrated Resource Planning (IRP), Demand Side Management (DSM) sind Begriffe, die schon seit einiger Zeit Stoff für Diskussionen und Themen fr Studien liefern sowie zur Ableitung inhaltlicher Zielsetzungen benutzt werden. Entwickelt wurde der LCP-Ansatz insbesondere für die leitungsgebundenen Energien im Energiesektor, andere Sektoren wie der Wasser-, Abwasser- und auch der Verkehrsbereich folgten. In dem vorliegenden Wuppertal Paper erfolgt eine Auseinandersetzung mit dem Ansatz Least-Cost Transportation Planning (LCTP) oder "Mobilität zu minimalen Gesamtkosten", der bei konsequentem Einsatz einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten kann. Der Problemeinführung und einer knappen Darstellung des in der Energiewirtschaft entwickelten LCP-Ansatzes folgt eine Analyse der zwischen Energie- und Verkehrssektor bestehenden Unterschiede und der für die Umsetzung der Prinzipien von LCP im Verkehrsbereich feststellbaren Hemmnisse. Aufgrund der vom Energiebereich abweichenden Voraussetzungen und Rahmenbedingungen im Verkehr bedarf es entsprechender Modifikationen des für den Energiesektor entwickelten LCP-Ansatzes. Abschließend werden potentielle Einsatzbereiche für den LCP-Ansatz im Verkehrsbereich skizziert.
The main focus of this paper is on freight transportation and food supply in the United States and in Europe especially in Germany. Organic, resp. healthy and safe food is a growing demand in both countries. People who consume organic food often believe that this contributes to an environmentally sound behaviour. But transportation issues are not or rarely taken into consideration so far, although long distance transport not only needs energy, it as well influences quality, freshness and taste of food. On both sides of the Atlantic, in freight transportation and food supply can be found a lot of differences as well as similarities. Main differences to the U.S. from the European standpoint are e.g. the bigger land area and larger and much more concentrated economic units. Quite naturally one can find a higher volume of long distance freight transport than in Europe. Similarities can be observed, but very often they present themselves in another extent, e.g. the trend towards privatisation and liberalisation, to more extended suburbanisation or to an unreflected way of consumer behaviour. In addition, this report raises some new questions: is the ’technological solution’ of environmental problems the only way? What can be done to include lifestyles and consumer behaviour into a new strategy?
Das Wuppertal Paper beschreibt die Planung einer neuen modernen Beleuchtungsanlage für eines der Hauptgebäude der Universität Osnabrück (Allgemeines Verfügungszentrum AVZ mit 11.241 m2 Hauptnutzfläche) im Jahre 1996 und entwickelt ein Modell für ein Einspar-Contracting zur Finanzierung der neuen Anlage.
Der Kleinverbrauchssektor, zu dem die Universitäten gehören, war zu der Zeit mit rund 18 % am Endenergieverbrauch Deutschlands beteiligt. Im Hochschulbereich liegen die größten Stromverbräuche in der Beleuchtung (Anteil 30 %) und im Lüftungsbereich (Anteil 25 %). Nach Studien in Schleswig-Holstein, Österreich und der Schweiz sowie von hessischen Modelluntersuchungen an Schulen und Verwaltungsgebäuden sind "besonders hohe Einsparungen bei der Optimierung von Lüftungsanlagen und der Beleuchtung erreichbar".
In den Kapiteln 1-8 wird zunächst allgemein dargestellt, wie Stromverbrauch, einsparpotential sowie Betriebskosten von Beleuchtungsanlagen ermittelt werden können, welche Hemmnisse bei der Umsetzung speziell im öffentlichen Bereich bestehen und wie Einspar-Contracting hier ansetzen kann. Zudem werden Wirtschaftlichkeitsberechnungen für die Investition in eine neue Anlage besprochen. Die Einsparanalyse beruht auf der Schweizer Norm SIA 380/4.
In den Kapiteln 9-18 werden anschließend die vorher beschriebenen Sachverhalte anhand eines Beispiels aus der Praxis mit Leben gefüllt. Für das AVZ der Universität Osnabrück wird untersucht, welches Stromeinsparpotential bei der dort installierten veralteten Beleuchtungsanlage aus den 70er Jahren bestand, warum es trotz zehnjähriger Bemühungen der Universität nicht umgesetzt werden konnte und wie ein Contracting-Verfahren helfen könnte.
Dieser Beitrag sucht nach Argumenten für und gegen die Langlebigkeit von Produkten aus ökologischer und ökonomischer Sicht, um herauszufinden, wie das Konzept der Produktlanglebigkeit so umgesetzt werden könnte, daß existierende Nachteile minimiert und mögliche Vorteile maximiert werden. In Kapitel 2 wird zunächst die Forderung nach langlebigen Produkten von ökologischer Seite beleuchtet. Neben der Begründung für das Konzept der Produktlanglebigkeit werden Problembereiche erfaßt, die gegen langlebige Produkte sprechen. In Kapitel 3 werden daraufhin Erklärungsansätze für das Verhalten von wirtschaftlichen Akteuren in Bezug auf die Langlebigkeit von Produkten hergeleitet. In Kapitel 4 wird schließlich die Synthese zwischen den Ergebnissen des ökonomischen sowie des ökologischen Kapitels hergestellt. Es werden dort konkrete Lösungsansätze vorgeschlagen, mit deren Hilfe eine optimale Umsetzung des Konzeptes der Produktlanglebigkeit erfolgen kann.
This paper takes a look at the development of freight transport and its further perspectives in the light of environmental sustainability. It clearly challenges the traditional view that further growth in freight transport is indispensable whatever stage of economic development an individual economy has achieved. Moreover it suggests measures to be taken into consideration in sectors other than the transport sector which may help to break the trend of continuing freight transport growth. Current developments of freight transport volume and modal split are rather counterproductive as regards curbing the unwanted environmental impacts. As growth in volume is a major contributing factor for most adverse effects caused, a substantial decoupling of economic growth and freight transport would be extremely helpful. While freight transport activity is almost entirely derived demand there can be no sufficient solution for the resulting environmental problems within the sector itself. Therefore, it is necessary to examine potentials for reducing demand for freight transport in all sectors of the economy. Contrasting to the widely held view that freight transport is in general an inevitable prerequisite of economic development, there are potentials for reducing the freight intensity of the economy which could be far more exploited. Such potentials are increasing the share of regional production, slowing down the metabolism of materials in the economy, and substituting transfer of information for transport of physical products. While each of these potentials on its own may appear to offer limited effects, a proper combination might yield substantial results. The presented preliminary ideas suggest that the notion of everlasting freight transport growth is misleading and hint at the necessity for further research.
Kaum ein Thema in der Verkehrspolitik hat in den letzten Jahren solch kontroverse öffentliche Diskussionen hervorgerufen wie der geplante Bau einer Transrapidstrecke zwischen Hamburg und Berlin. Ökologischer Supergau und Milliardengrab orakeln die einen, unverzichtbare Investition für den Industriestandort Deutschland beschwören die anderen.
Der Lehrstuhl für TechnikWirkungs- und Innovationsforschung (TWI) der Universität GH Kassel hat gemeinsam mit dem Wuppertal Institut die Ressourcenproduktivität des Transrapid und des ICE untersucht. Dabei wurden sowohl die beiden Technologien, so wie sie sich heute darstellen, als auch die konkret in Planung befindliche Transrapid-Strecke von Hamburg nach Berlin mit einem Anschluß Schwerins und eine fiktive, alternative ICE-Verbindung miteinander verglichen. Somit wurde in dieser Studie von der Prämisse ausgegangen, daß ein Bedarf für eine Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen Hamburg und Berlin besteht, mithin wurden nicht deren grundsätzliche Notwendigkeit sowie deren indirekte Wirkungen auf die Siedlungsstruktur und die Verkehrsnachfrage untersucht. Ausgeblendet - da nicht Gegenstand der Studie - wurden ebenso alle Fragen nach der wirtschaftlichen Tragfähigkeit der in Planung befindlichen Transrapid-Strecke wie auch der einer alternativen ICE-Hochgeschwindigkeitstrasse.
Die finanziellen Handlungsspielräume städtischer Verkehrspolitik sind bisher nicht über längere Zeiträume untersucht worden. Die vorliegende Untersuchung will anhand einer Haushaltsanalyse der Stadt Bielefeld über den Zeitraum 1950-1994 zur Schließung dieser Forschungslücke beitragen. Einbezogen wurden alle relevanten Einnahmen und Ausgaben der Stadt sowie der Zuschussbedarf der Stadtwerke (Betreiberin des öffentlichen Personennahverkehrs). Insgesamt blieben die kommunalen Handlungsspielräume abgesehen von einem Zeitfenster in der ersten Hälfte der 60er Jahre klein. Dieses Zeitfenster fiel mit dem absoluten Höhepunkt von Automobilkonsens und Wachstumseuphorie in der Stadt zusammen, weshalb die politischen Entscheide in dieser Zeit demokratisch gut abgestützt praktisch ausschliesslich zugunsten einer oft überdimensionierten Autoinfrastruktur getroffen wurden. Als sich nach 1970 eine kritischere Haltung gegenüber dem Auto verbreitete, fehlten der Stadt die finanziellen Mittel zur Einleitung einer "Verkehrswende". Auf den ersten Blick scheint die Stadt ihre nach 1970 bescheidenen Handlungsspielräume durchaus im Einklang mit den nach aussen verkündeten Zielsetzungen der Verkehrspolitik genutzt zu haben. Eine genauere Betrachtung zeigt aber, dass de facto weiterhin eine MIV-freundliche Politik betrieben wurde. Dies gilt in besonderem Masse, wenn Schattensubventionen bzw. externe Kosten in die Betrachtung einbezogen werden. Das Kostenbewusstsein in Politik und Ö
ffentlichkeit blieb insgesamt v.a. in bezug auf den motorisierten Individualverkehr erstaunlich gering. Zur nachhaltigen Gestaltung städtischer Verkehrspolitik bedarf es dringend neuer Finanzierungsinstrumente. Als eine wichtige Voraussetzung zur optimalen Ausgestaltung solcher Instrumente sollte eine transparente Verkehrsrechnung erarbeitet werden, welche die in den heute vorliegenden Haushalten oft versteckten verkehrsrelevanten Konten erfasst und auch Schattensubventionen bzw. externe Kosten einbezieht.
Sustainable development is the globally embraced paradigm for integrating environment and development policies. Agreement ends with attempts at operationalizing the elusive notion of sustainability. A contentious debate among "environmentalists" and "environmental economists" has brought about a confusing proliferation of indicators and policy advice on sustainable development. Greening the monetary national accounts could moderate the debate by generating concepts and indicators which translate environmental concerns into the language of widely used economic variables. The implementation of sustainable growth and development requires more. "Eco-nomic" instruments of environmental cost internalization need to be combined with environmental legislation and regulation. Such reconciliation of environmental and economic policies should be supported by a "social compact" between government and civil society. The sustained implementation of sustainable development depends on it.
Mit dieser Arbeit wird herausgestellt, welche Möglichkeiten auf diesem Weg für die Integration von Frauen und die Umsetzung von Geschlechtergerechtigkeit zusammenhängend mit Nachhaltigkeit eröffnet werden. Werden Frauen bei der Aufstellung Lokaler Agenden 21 (LA 21) einbezogen? Können neue effizientere Durchsetzungsstrategien entwickelt werden oder bedeutet das Einbringen von Fraueninteressen weiter einen enormen Aufwand für die Aktivistinnen bei anhaltender Vergeblichkeitserfahrung? Wird der Abbau der Geschlechterhierarchie als Voraussetzung für Nachhaltigleit erkannt und einbezogen? Bei der Klärung dieser und weiterer Fragen werden internationale, nationale und lokale Ebenen betrachtet. Einführend wird der Zusammenhang zwischen Geschlechtergerechtigkeit und Nachhaltigkeit aufgegriffen. Die Relevanz von Fraueninteressen für nachhaltige Lebensweisen wird anhand analoger Umgangsformen bzgl. der Diskriminierung von Frauen und des Raubbaus an der Natur verdeutlicht. Diese Ausführungen erklären die Notwendigkeit, Frauenbelange explizit zu nennen, Partizipation, aktiv zu fördern und in die Agenda 21 aufzunehmen.
Der Materialverbrauch entwickelter Volkswirtschaften wird von verschiedener Seite als zentraler Indikator für die ökologische Zukunftsfähigkeit industriellen Wirtschaftens angesehen: die vom Menschen verursachten Stoffströme seien zu hoch und müßten reduziert werden, um die Ökosphäre als Grundlage menschlichen Lebens und Wirtschaftens nachhaltig zu sichern. Am Wuppertal Institut wurden daher erstmals Zeitreihen verschiedener Kategorien des gesamtwirtschaftlichen Materialverbrauchs ermittelt und publiziert. Internationale Vergleichsdaten existieren für die USA, die Niederlande und Japan. In diesem Papier werden nun Vergleiche anderer Art angestellt: wie entwickelte sich in den letzten drei Jahrzehnten das ökologische Belastungspotential der deutschen Volkswirtschaft, gemessen an den Materialströmen, im Vergleich zu ökonomischen Eckdaten, wie dem realen Bruttoinlandsprodukt, der Beschäftigung, oder des Kapitalstocks. Das Ziel dieses Papiers besteht darin, die Zeitreihen dieser ökologischen Indikatoren denen solcher ökonomischer Größen gegenüberzustellen, mit denen sie in einem produktionstheoretischen Zusammenhang stehen. Auf Basis derartiger Arbeiten sind vertiefende und empirisch abgesicherte Aussagen zu einer Entkopplung des BIP vom Materialverbrauch sowie zu den Möglichkeiten eines technischen Fortschritts möglich, der arbeitsschaffend und umweltsparend verläuft.
In this paper the results of an analysis of the material intensity of advanced composite materials are presented. The analysis is based on the MIPS-concept of the Wuppertal Institute which allows the calculation of the overall material intensity of products and services. It can be shown that the production of one kg of E-Glass fibers is connected with the consumption of 6.2 kg materials, 95 kg water and 2.1 kg oxygen which is of similar size compared to the inputs required in steel production. Material inputs required to produce one kg of p-aramid are 37 kg of materials and 19.6 kg air. Values for carbon fibers are even higher yielding to 61.1 kg of abiotic materials and 33.1 kg of air. Similarly, the production of epoxy resins is connected with larger material flows than the production of polyester resins. Of core materials, inputs per kg for PVCfoam exceed those in PUR-foam production by a factor of 1.4 in water to 2.3 in abiotic material consumption. However, ecologically decisive are not the inputs per kg but the material input per service unit. Therefore, the material input per service unit computed for the body of a passenger ship and a robot arm are compared with alternative steel and aluminium versions. Both examples show that in the case of significant inputs during the user phase of products, even a more material intensive investment in the production phase can yield significant ecological benefits over the whole life-cycle compared to metal versions. Improvements can easily reach a factor of two albeit significant potential for engine optimizations have still been neglected. Results already include the actual recycling quota of metals whereas for composites only virgin material has been calculated as any form of real recycling does not actually exist but only certain types of downrecycling. Of those treatment options, first material recycling and second the use in blast furnaces would lead to better results in resource productivity than incineration and landfills. The paper finally draws some conclusions about the potential advantages of material substitution in the automotive industry. Due to the rather short real operation time of cars during their user phase - around six months - an investment in advanced composite materials in car production only results in a significant improvement of the overall eco-efficiency of cars if it allows a substantial weight reduction of the overall vehicle.
Das Arbeitspapier diskutiert vor dem Hintergrund veränderter gesetzlicher Rahmen- und Wettbewerbsbedingungen in der Autoverwertung Ziele und Maßnahmen zur Stärkung kleiner und mittelständischer Verwertungsbetriebe. Der Bereich "Gebrauchte Autoteile" wird im Rahmen eines regionalen Fallbeispiels einer tiefergehenden Analyse unterzogen. Hieraus werden Vorschläge zur regionalen Netzwerkbildung innerhalb der Branche und neue Dienstleistungsperspektiven abgeleitet. Ein wesentliches Kooperationsfeld ist die datentechnische Vernetzung der verschiedenen Lagerbestände und deren Vermarktung im Internet. Die Modernisierung dieser Bereiche ist das zentrale Ziel des Projektes "Autoteile per Mausklick", dessen Beratungs- und Qualifizierungsansatz abschließend vorgestellt wird.
Der Autor diskutiert vor dem Hintergund veränderter Handlungsspielräume und Organisationsmuster die Aufgaben und Herausforderungen einer innovativen Regionalpolitik. Globalisierung und nachhaltige Regionalentwicklung werden hierbei als komplementäre Zielbereiche angesehen, die bei einem erweiterten Verständnis von Globalisierung auch gemeinsame Schnittmengen aufweisen können. Die Erschließung dieser Schnittmengen ist auf neue Formen des Regionalmanagements angewiesen, daß zwischen den komplexer werdenden Handlungsfeldern und der ressortmäßigen, problemorientierten Bearbeitung durch Verwaltung und Planung vermittelt.
Die Wirkungen von Stoffströmen sind abhängig von der umgesetzten Menge und den spezifischen Auswirkungen pro Mengeneinheit. Die Menge der Extraktion an Primärmaterial aus der Umwelt kann als vorsorgeorientierter Indikator für ein unspezifisches Umweltbelastungspotential herangezogen werden. Die Materialintensitäts-Analyse ermittelt den kumulierten Materialaufwand (=Material Input) nach fünf Hauptkategorien und setzt diesen in Beziehung zum gewünschten Nutzen (= pro Service-Einheit). Beispielhaft wird die Materialintensität verschiedener Systeme der Energieversorgung und des Wasser- und Abwassermanagements verglichen. Ein integriertes Ressourcenmanagement schließt bei einer umfassenden Systemsicht neben einer Minimierung des Ressourcenaufwandes auch die Verminderung kritischer Emissionen ein. Es erfordert ein sektorübergreifendes Stoffstrommanagement und die Berücksichtigung ökonomischer, technologischer, organisatorischer und sozialer Aspekte sowie der regionalen Besonderheiten. Ansätze hierzu werden vorgestellt.
Das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie schlägt in Kooperation mit dem Freiburger Büro Ö-quadrat ein konkretes Verfahren vor, um Stromanbieter und ihre Unternehmensentwicklung anhand ökologischer, ökonomischer, sozialer und kultureller Kriterien einer nachhaltigen Entwicklung zu bewerten ("Versorger-Test"). Dabei wird der umfassende Anspruch verfolgt, - Verbraucher-Interessen gerecht zu werden, - die Transparenz der Angebote und Anbieter im liberalisierten Strommarkt zu erhöhen, - Stromkunden zum Stromwechsel zu positiv bewerteten Energieunternehmen und gleichzeitig - Stromanbieter zu einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung zu animieren und - damit einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung der Energiemärkte zu leisten. Somit greift der "Versorger-Test" die durch die Liberalisierung geschaffene Freiheit der Stromanbieter-Wahl auf. Er unterstützt die Konsumenten-Souveränität der Verbraucher. Gleichzeitig unterstützt er Energieunternehmen auf ihrem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung und ermöglicht ihnen, ihre ökologische Glaubwürdigkeit unter Beweis zu stellen und ihre Marktchancen entsprechend zu verbessern.
During the UNCED conference in Rio de Janeiro 1992 unsustainable consumption and production patterns were identified as one of the key driving forces behind the unsustainable development of the world (Agenda 21, chapter 4). These consumption and production patterns are based on the European model of industrialisation, spread around the globe in the age of colonisation and brought to extremes by the upper-class of industrialised societies, in particular in the United States, but also in a number of countries in the South. Therefore, all states of the world share the task of developing sustainable consumption and production patterns, while particular responsibility rests with the industrialised nations of Europe, North America and Japan. They, and the thriving but small rich elite in the transition countries and in the South, form a global consumer society, with shared products, lifestyles and aspirations. As it is essential to support the transition towards sustainable development by providing the proper information in an operational manner, the UNCED conference has called for the development of suitable means of information, and in particular for the development of sustainability indicators applicable throughout the world (Agenda 21, chapter 40). The UNDESA set of indicators for changing consumption and production patterns offers helpful advice in this regard but still lacks the theoretical underpinning needed to consistently complete it by defining the few still missing indicators. This paper undertakes to suggest such a methodology based on the environmental space concept. It derives a set of science based indicators from this approach which are easily applicable in everyday life and analyses the environmental relevance of the consumption clusters chosen for analysis as well as the relevance of the phenomena characterised by the indicators suggested. As households are just one actor in the field of consumption, a qualitative assessment of influences is performed and the result depicting the key actors for each environmentally relevant consumption cluster is presented as an actor matrix.
A policy framework for sustainable resource management (SRM) is required both to guarantee the materials and energy supply of the EU economy and safeguard the natural resource basis in the future. Goals and strategies for sustaining the metabolism of the economy are described. Data are presented on the material throughput and physical growth of the EU's economy, on total material requirements (TMR), its composition, the decoupling from economic growth, and the increased shift to other regions. A first future target Material Flow Balance (t- MFB) of the EU is outlined. Detailed data reveal the "top ten" resource flows. Policy design for SRM should aim at an integrated and balanced approach along the material flow, comprising resource extraction, the product cycle and final waste disposal. Strategies and potential instruments to manage fossil fuels, metals and industrial minerals, construction minerals and excavation are discussed. Possible priorities and examples are given for target setting, focusing on limited expansion of built-up area, reduced use of non-renewables, increased resource productivity, and shift to sustainable cultivation of biomass.
The article analyses Japanese approaches to dealing with eco-efficiency from an institutional perspective. Our main outlook is that though promising attempts have been made despite the overall economic crisis, a better horizontal coordination among both administrations and businesses is required. The governance processes can be analysed following approaches developed by New Institutional Economics and related policy analysis. The paper is divided into three sections. The first introduces the concept of eco-efficiency and explains the demand for regulatory policies from theories of market failures; the paper argues in favour of innovationoriented regulation. The second examines how a nation's institutional capabilities influence knowledge generation towards new solutions that sell on the markets; the "capacity-building approach" as developed by Martin Jänicke is explicitly discussed. The third section discusses contemporary Japanese policies with regard to waste, energy and material flows both on the governmental and the business level. It explains how European approaches diffuse and merge with domestic Japanese institutions. However, governance of eco-efficiency is expected to continue to differ due to ongoing national differences and specific conditions of knowledge creation.
The paper sketches out a theoretical framework for analysing the interplay between eco-efficiency, cognition and institutions. It derives from analytical shortfalls of the prevailing literature, which features strongly engineering and business economics, by using insights from New Institutional Economics, from Cognitive Sciences and, partly, from Evolutionary Economics. It emphasises the role cognition and institutions play in the adoption of "green" technologies by firms. A cognitive perspective derives from recent research on simple heuristics and context-based rationality; it is proposed that those recent findings can serve to analyse decision-making of individual actors or firms and, thus, should complement economic analysis. A second proposition is that eco-efficiency and normative rules such as a Factor Four strongly rely upon institutions, i.e. the ability of institutions to evolve over time and the development of those institutions that are most appropriate to enhance technological change. In this regard, business institutions and competition are crucial, but regulatory needs remain in order to safeguard continuity of knowledge creation. The framework allows for an analysis why overall adoption of eco-efficiency still can be considered relatively slow and why some markets and firms are far ahead. As a brief case study the article reflects upon German waste law’s ability to enhance eco-efficiency.
The reductionist trend of equalizing sustainable development with CO2 control needs to be reversed - notwithstanding the significance of climate change. Conventional, "compartmentalized" data systems impede an integrated vision and treatment of the paradigm. New accounts and balances focus on the interaction between environment and economy. "Greened" national accounts measure economic sustainability in terms of (produced and natural) capital maintenance; balances of material flows assess ecological sustainability as the dematerialization of production and consumption. Both concepts aim to preserve environmental assets. They differ however with regard to the scope, strength and evaluation of sustainability. First results for Germany indicate weak sustainability of the economy, owing to an increasing capital base. Strong sustainability is not in sight, though, since material throughput has not been reduced sufficiently. An "Alliance for Sustainable Development" is proposed to implement and sustain the paradigm.
Die Geschäftabwicklung über elektronische Medien d.h. E-commerce zwischen Unternehmen und Konsumenten ist auch im Nahrungsmittelhandel ein Thema geworden. Verschiedene Internet-Portale bündeln Angebote von direkt vermarktenden ökologisch und konventionell produzierenden Landwirten, Einzelhändlern, regional oder national orientierten Handelsketten und Versandhäusern (z.B. OTTO) sowie unterschiedlichen Regionalvermarktungsinitiativen. Es fehlen bislang umfassende und vergleichende Analysen verschiedener Formen des E-commerce im Nahrungsmittelbereich in Deutschland. Im Rahmen der Analyse wurde eine erste Bestandsaufnahme durchgeführt, bei der sowohl ein Überblick über die Bandbreite des Angebotes, verschiedenen Vermarktungsformen und -wege erstellt wurde und Abschätzungen hinsichtlich der Auswirkungen ermittelt wurden. Ein spezieller Fokus wurde dabei auf ökologische und/oder regionale Produkte gelegt. Als Folgeschritt wurden Faktoren identifiziert, die die Einbeziehung von ökologischen und/oder regionalen Produkten in die unterschiedlichen Angebots- und Vermarktungsformen des E-commerce behindern bzw. befördern. Darauf aufbauend wurden Empfehlungen für den Einsatz von E-commerce für die Vermarktung regionaler und ökologischer Produkte abgegeben.
Gegenstand des Beitrages sind die Ausbreitungsbedingungen und -chancen neuer Mobilitätsdienstleistungen zwischen individuellem und öffentlichem Personennahverkehr. Thematisiert werden die komplementär gesehenen Mobilitätsdienstleistungen Car-Sharing und nachgefragegesteuerte ÖPNV-Angebotsformen ohne feste Route und ohne Fahrplan. Beide Angebotsformen existieren schon seit längerem, könnten sich aber bei Einsatz bereits heute oder in naher Zukunft verfügbarer neuer IuK-Technologien grundlegend ändern und eine zentrale Rolle innerhalb des Mobilitätssystems übernehmen. Der Abstand zur Nutzung des eigenen Automobils wäre durch eine gegenüber heute signifikant höhere Flexibilität der Nutzungsprozesse und signifikant niedrigere Transaktionskosten deutlich verringert. Der Beitrag geht von der These aus, dass die Grundvoraussetzung für den Erfolg dieser Konzepte ihre Kompatibilität mit der Alltagspraxis ist, d.h. ihre Vereinbarkeit mit spezifischen Handlungsmustern und -regeln, die die "Tiefenstruktur" von Alltagshandeln ausmachen. Es wird gezeigt, dass sich im Zuge des gesellschaftlichen Modernisierungsprozesses diese Tiefenstrukturen im Sinne gestiegener Reflexivität und Rationalität gewandelt haben und vermutlich weiter in dieser Richtung wandeln werden. Die Folge ist eine Differenzierung von Alltagspraxis und Alltagsmobilität. Zusammen mit der Orientierung von neuem Car-Sharing und neuem ÖPNV am Nutzungsstandard des eigenen Automobils ergibt sich so eine Konstellation, die aus einer alltagspraktischen Perspektive gute Ausbreitungsbedingungen für die beiden neuen Mobilitätsdienstleistungen eröffnet.
The main objective of AIRP-SD was to address the urgent need to stimulate innovation in Research, Technological development and Demonstration (RTD) processes in order to enhance the prospects of RTD contributing positively to processes and strategies leading to radical improvements in the sustainability of production-consumption systems. This Milestone One Report was the first of three status reports, summarising the interim findings of the first three work packages since the start of the project in January 2002.
In diesem Papier wird der Frage nachgegangen, ob der Wertekontext der Nachhaltigkeit mit den Mitteln des Eventmarketing erlebnisreicher vermittelt werden kann. Um diese Frage zu reflektieren, werden zunächst einige Theorie geleitete Überlegungen angestellt, um Nachhaltigkeit und Eventmarketing in ihren jeweiligen kulturellen Kontexten besser zu verstehen. Die Entwicklung zu einer "Erlebnisgesellschaft" verändert auch die Kommunikationsformen der Unternehmen. Imagepflege, die Werbung für Produkte und die Präsentation von Personen finden zunehmend im Rahmen von Inszenierungen und Veranstaltungen mit Erlebnischarakter statt, die als Event bezeichnet werden. Hierbei ist zu erkennen, dass dieser kommunikative Erlebnisrahmen von Steigerungsspielen geprägt ist, die die Inhalte der Kommunikation in den Hintergrund treten lassen. Von daher wird abschließend auf die Risiken hingewiesen, die eine unreflektierte Adaption der Events für den Nachhaltigkeitsdiskurs mit sich bringen könnte.
Die amtliche Statistik der Bundesrepublik liefert mit den umweltökonomischen Gesamtrechnungen (UGR) ein modulares Rahmenwerk, das wichtige, aber fragmentarische Daten zu einzelnen Umweltbelastungen liefert. Die in Tonnen aggregierten Rohstoffnutzungen und Emissionen zeigen Trends und Ursachen für verschiedene Belastungen, können aber nicht das weltweit anerkannte Leitbild nachhaltigen Wirtschaftens operationalisieren. Hierfür bietet sich die von den Vereinten Nationen propagierte integrierte umweltökonomische Gesamtrechnung (IUGR) an. Vor deren Implementierung schrecken allerdings sowohl die amtlichen Statistiker als auch ein eigens eingesetzter wissenschaftlicher Beirat noch zuruück. Der hier vorgelegte Überblick über die Methodik und Aussagekraft der IUGR stellt dar, wie Nachhaltigkeit als Erhaltung des produzierten und Naturkapitals definiert und gemessen werden kann - konsistent und daher vergleichbar mit den wichtigsten Wirtschaftsindikatoren. Eine Pilotstudie der IUGR illustriert dies für Deutschland. Sie zeigt ferner am Beispiel der Ökosteuer, wie Umweltkosten für den rationalen Einsatz von Marktinstrumenten der Nachhaltigkeitspolitik verwendet werden können.
Von einer zukunftsfähigen Globalisierung kann nur die Rede sein, wenn der grenzen-lose Wirtschaftsprozess weder die begrenzte Elastizität der Biosphäre überfordert noch das Verlangen nach mehr Gerechtigkeit in der Welt frustriert. Was aber kann ökologische Gerechtigkeit heissen? Im allgemeinen kann Gerechtigkeit drei unterschiedliche Bedeutungen annehmen: Gerechtigkeit-als-Fairness, Gerechtigkeit-als-Gleichverteilung und Gerechtigkeit-als-Menschenwürde. In der ersten Bedeutung geht es um ein für alle Beteiligten fair organisiertes Verfahren, um zur Allokation von Vorteilen und Nachteilen zu kommen; Gerechtigkeit ist hier prozedural gedacht. In der zweiten Bedeutung geht es um die proportional angemessene Verteilung von Gütern/Rechten zwischen Personen und Gruppen; Gerechtigkeit ist hier relational gedacht. In der dritten Bedeutung geht es indessen um ein Mindestmass an Gütern/Rechten für eine würdige Existenz; Gerechtigkeit ist hier absolut gedacht. Dieses Papier entwickelt im Sinne der dritten Bedeutung das Thema der internationalen Umweltgerechtigkeit als Frage der Menschenrechte. Es skizziert zunächst sechs typische Situationen, in denen Muster der Ressourcennutzung mit Subsistenzrechten in Widerstreit geraten: Konflikte entstehen aufgrund des Abbaus von Rohstoffen, des Umbaus von Ökosystemen, der Reprogrammierung von Organismen, der Destabilisierung durch Klimawandel, der Verschmutzung von Lebensraum in Städten sowie aufgrund der Entwicklung von Ressourcenpreisen. Sodann führt das Papier in die Menschenrechtsdebatte ein und verortet die Achtung von Subsistenzrechten als Teil der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechte. Schließlich werden Orientierungspunkte für eine menschenrechtsorientierte Umweltpolitik formuliert, die darauf abzielen, das Bürgerrecht für alle Weltbewohner auch angesichts der Endlichkeit der Biosphäre zu garantieren. Denn weder staatliche Machtspiele noch wirtschaftlicher Wettkampf, sondern die Verwirklichung der Menschenrechte sollte - neben der Achtsamkeit gegenüber der Biosphäre - der aufziehenden Weltgesellschaft ihr Gesicht geben.
The paper explores a framework for analysing governance towards sustainable development. Departing from the thesis about a possible positive role for corporate action, it refers to recent theorizing about both market and government failures. Discussing externalities, public goods, information and adaptation deficits, as well as bureaucracies' self-interest, corruption and capture of the regulator, the paper stresses the importance of governance aiming at synergies between corporate and political governance. Concerning framework conditions, it outlines principles of regulated self-regulation. Following the thesis about a positive role, the paper adds recent insights about theories of the knowledge-based firm, which help to analyse market evolution. In this context, it outlines the concept of "responsible corporate governance". Because governance involves actors in their daily operations and certainly goes beyond setting a frame, the paper finally discusses innovation-inducing regulation, serving complementary functions to a framework and business operations. The conclusion is drawn that governments' main function is to facilitate learning processes, thus departing from states' function as known from welfare economics. Thus, governance will have to be explored as collective learning, involving business, governments, and civil societies’ actors.
This study focuses on the economic, market-related context of consumption patterns and incorporates the regulatory settings and values. The aim is to systemise the influences on sustainable consumption patterns. Special attention is drawn to the question how existing niche markets could be extended to mass markets. This question is deepened by case studies on the green textile and the green power markets. The results emphasise the different key factors which influence the successful pathways for an extended green market volume. Looking at the case of the green power market it can be seen how important it is to create an economic and institutional context for adoption. Looking at the case of green textiles the importance of new lifestyles and cultural impacts are obvious. Looking at the interfaces between institutional settings, supply structure, societal values and consumers' decision-making, it can be seen that consumers' demands are not only a product of individual needs. Therefore sustainable consumption strategies will have to face not only the change of needs, but also the change of structures which influence individual choices.
Indikatoren können den Prozess der Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung auf kommunaler Ebene wirksam unterstützen. Doch bislang werden Indikatorensysteme kaum handlungs- bzw. umsetzungsrelevant eingesetzt. Damit das Instrument "Nachhaltigkeitsindikatorensystem" eine größere Wirkung entfaltet, muss es zu einem Steuerungsinstrument des strategischen Managements der Kommune werden und in den operativen Managementprozess eingebunden sein. Dies ist das wesentliche Ergebnis zweier empirischer Studien von Katharina Liepach und Julia Sixt, die im Jahre 2002 im Rahmen von Diplomarbeiten in Kooperation mit dem Wuppertal Institut durchgeführt wurden. Wichtige Voraussetzungen für ein wirksames Nachhaltigkeitsindikatorensystem sind darüber hinaus eine verstärkte inhaltliche Auseinandersetzung in der Kommune mit dieser Thematik, eine wenig aufwändige Gestaltung der Datenerhebung zu den einzelnen Indikatoren, die Initiierung und Mobilisierung des Prozesses durch die Kommunalverwaltung bei ausreichender Rückendeckung durch die Politik und die Einbeziehung der kommunalen Öffentlichkeit in die Ziel- und Strategiefindungsdiskussion über den Weg zu einer nachhaltigen Kommune.
Vom 10. bis zum 14. September diesen Jahres verhandelt die Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) über eine weitere Liberalisierung des Welthandels. Dabei steht für die Umwelt eine Menge auf dem Spiel. Zwar wurden mit der Doha Deklaration in der gegenwärtigen Verhandlungsrunde einige Verhandlungen mit Umweltbezug vereinbart. Dies täuscht aber darüber hinweg, dass die WTO noch weit entfernt davon ist, ökologische Aspekte in ihrer Politik angemessen zu berücksichtigen. Vorliegendes Papier analysiert zunächst die Diskussion über Umweltthemen in der WTO, welche seit über zehn Jahren vor allem im Committee on Trade and Environment (CTE) der WTO geführt wird. Die Analyse zeigt auf, dass zahlreiche Umwelteffekte von Handelsliberalisierungen gar nicht diskutiert wurden, Interessengegensätze zwischen Mitgliedsstaaten der WTO eine tief gehende Diskussion vereiteln und Ansätze einer ökologischen Reform der WTO bislang keine Chance hatten. Vor dem Hintergrund dieser Analyse wird sodann eine doppelte Strategie entwickelt. Erstens wird dargelegt, warum die WTO aufgrund ihrer umweltpolitischen Defizite denjenigen Institutionen ihren Handlungsspielraum lassen sollte, die sich aktiv mit Umweltpolitik beschäftigen. Hierzu wird das Konfliktverhältnis multilateraler Umweltabkommen und der WTO untersucht. Zunächst erfolgt eine Klassifizierung in unbedenkliche und potentiell kritische Konfliktfälle. Dann wird aufgezeigt, wie einerseits eine Begrenzung der Zuständigkeiten des Streitschlichtungsorgans der WTO sowie andererseits kooperative, politisch-rechtliche Prozesse zur Lösung der Konflikte zwischen den betroffenen Institutionen eine Lösung bieten und zu einer größeren institutionellen Gleichheit in der globalen politischen Arena führen könnten. Zweitens wird erörtert, wie ökologische Aspekte Schritt für Schritt in die WTO integriert werden könnten. Hierzu werden Instrumente der strategischen Folgenabschätzung untersucht. Nach einer eingehenden Analyse der Potenziale und Grenzen von strategischen Folgenabschätzungen werden Empfehlungen zu ihrer Weiterentwicklung formuliert. Anschließend werden Möglichkeiten dargestellt, wie strategische Folgenabschätzung in die institutionellen Strukturen der WTO integriert werden könnten, um ökologische Aspekte systematisch in die politischen Entscheidungsprozesse einfließen zu lassen und eine verbesserte Partizipation der Öffentlichkeit an der Politik der WTO zu gewährleisten. Dabei wird einerseits eine Integration strategischer Folgenabschätzungen in den Trade Policy Review Mechanism der WTO und andererseits die Einrichtung eines neuen Strategic Impact Assessment Body innerhalb der WTO diskutiert.
In diesem Wuppertal Paper unternehmen Claudia von Braunmühl und Uta von Winterfeld eine begriffliche Erkundung im Spannungsfeld von Nachhaltigkeit, Globalisierung und Demokratie. Sie beziehen sich vorrangig auf die Arbeiten der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages "Globalisierung der Weltwirtschaft" (2002) und stellen das dort verhandelte Konzept von Global Governance vor sowie seine demokratietheoretische Schwächen. Des weiteren geht es um zwei Denkrichtungen, die den Autorinnen geeignet erscheinen, der politischen Dimension und Problematik von Globalisierungsprozessen gerecht zu werden. In einem Abschnitt über "Nachhaltiges Regieren?" skizzieren sie, entlang welcher Rationalitätsmuster die Demokratiedefizite in Verbindung mit Globalisierung und Nachhaltigkeit verlaufen und verknüpfen diese Überlegungen mit der Debatte, die derzeit zum Themenkomplex "globale öffentliche Güter" geführt wird.
Environment and human rights
(2003)
Globalization has a credible future only if the borderless economy does not overstretch the resilience of the biosphere and frustrate demands for greater justice in the world. But what means environmental justice in a transnational context? In general, justice may have three different senses: justice as fairness, justice as equitable distribution, and justice as human dignity. In the first it is a question of organized procedures for the allocation of advantages and disadvantages that are fair to everyone involved; this is the procedural conception of justice. In the second it is a question of proportionate distribution of goods and rights among individuals or groups; this is the relational conception of justice. And in the third it is a question of the minimum goods or rights necessary for a dignified existence; this is the absolute or substantive conception of justice. This paper develops the theme of international environmental justice in the third sense, as a human rights issue. First, it outlines six typical situations in which patterns of resource use come into conflict with subsistence rights: namely, extraction of raw materials, alteration of ecosystems, reprogramming of organisms, destabilization as a result of climate change, pollution of urban living space, and effects of resource prices. It then introduces the debate on human rights and locates respect for subsistence rights as a component of economic, social and cultural human rights. Finally, it offers some markers for an environmental policy geared to human rights, the aim of which is to guarantee civil rights for all in a world with a finite biosphere. Neither power play between states nor economic competition, but the realization of human rights and respect for the biosphere, should be the defining feature of the emergent world society.
Diese Studie untersucht den Zusammenhang zwischen Globalisierung, also der Zunahme der weltweiten Handelsverflechtungen, und ausgewählten ökologischen Implikationen unter besonderer Berücksichtigung von "Nord-Süd-Konstellationen". Obgleich der weltweite Handel sich Mitte der 90er Jahre deutlich vom Weltwirtschaftswachstum abgehoben hat und seitdem nahezu dreimal schneller ansteigt als das Weltsozialprodukt, steigen ausgewählte weltweite Umweltbelastungsindikatoren in Form von Energieverbrauch und CO2-Emissionen nicht in dem Maße an wie der Welthandel. Globalisierung führt offenbar nicht zu einem im gleichen Ausmaß ansteigenden globalen Umweltverbrauch. Im Rahmen einer derartigen Entkoppelung kann es jedoch hypothetisch zu Verlagerungen kommen. Derartige Verlagerungseffekte werden im vorliegenden Papier exemplarisch am Beispiel der globalen Stoffstromverflechtungen der Europäischen Union untersucht. Es zeigt sich, dass im Verlauf der Globalisierung die EU-Länder vermehrt Umweltbelastungen in die Länder des Südens verlagert haben, vor allem in Form von ökologischen Rucksäcken der Rohstoffimporte. Gleichzeitig wurde der Druck auf die inländische Umwelt in Form von Ressourcenabbauprozessen reduziert. Des Weiteren wurden vermehrt "umweltbelastungsintensive" Waren aus Schwellenländern und Entwicklungsländern importiert. Diese zeichnen sich durch emissionsseitige Umweltbelastungen in den jeweiligen Schwellenländern und Entwicklungsländern aus (industrielle Luft- und Wasseremissionen, Schwermetallemissionen). Dabei diente das verstärkt aus ausländischen Ressourcen gedeckte Materialaufkommen in der EU weniger dem inländischen Konsum; es wurde vor allem zur Herstellung von Gütern für den Export verwendet, und zeigt somit einen zunehmenden Beitrag der EU zum Ressourcenaufwand anderer Ökonomien an. Das Papier leitet ab, dass bei einer Strategie der Ressourcen-Produktivitätssteigerung in Industrieländern, die internationale Dimension unbedingt zu berücksichtigen ist. Längerfristig sollte der Ressourcenverbrauch der EU auch in absoluten Mengen vermindert werden. Dies wäre auch erforderlich, um die Umweltbelastungen durch Importe und Exporte zu vermindern.
Transnational corporations' (TNCs) economic operations cover numerous countries and can be diverted between several continents. These units have reached a level of significance, having not only economic, but also social and environmental implications. This justifies that they shall be treated separately as a social phenomenon, when considering strategies for the development towards sustainability. This paper presents the concept of Responsible Corporate Governance (RCG), as a strategy to "govern" TNCs. RCG is suggested as a stakeholder based policy instrument, which aims at allocating responsibilities to societal actors aiming at corporate accountability. RCG recognises that the process of societal change is strongly based on what can be called as bottom up-processes. Learning processes take place through the interaction of the different societal members, which eventually leads to macro changes. Therefore, governing TNCs towards sustainability improvements is considered to be a collective process including all stakeholders. Firstly, the paper places the concept of RCG in the ongoing debate of political modernization based on the fact that society develops overtime and the political system must correspondingly modernize. In this context, political overload developed as a consequence of increased resource interdependencies is explained and as a resolution, network approach is discussed. Secondly, demands on the orientation of the TNCs in terms of accountability and innovative action are brought forward. Here, the paper also lists down corporate elements (stakeholder empowered corporate governance, management and performance evaluation systems, transparency enhancement and accountability verification), which need to be in place to attain an accountable orientation in the society. Following, using an analytical framework, the orientation and capabilities of each societal actor (environmental non-governmental organisations, financial institutions, intergovernmental organisations) to affect improvements in the corporate responsibility elements are investigated and recommendations for their effective orientation are listed.
Von einer zukunftsfähigen Globalisierung kann nur die Rede sein, wenn die Normorientierung der Geschlechtergerechtigkeit integriert wird in eine umwelt- und sozial gerechte Perspektive. Deshalb verknüpft das vorliegende Papier kritische Diskurse zur neoliberalen Globalisierung mit feministischen Ökonomie- und Ökologieansätzen. Feministische Globalisierungskritik wird hier entlang zweier Achsen entfaltet, nämlich Frauenarbeit und Sicherung von Überlebensgrundlagen (Livelihood). Beide geraten durch Liberalisierungspolitiken, Privatisierung und die fortschreitende Kommerzialisierung aller Ressourcen und Lebensbereiche zunehmend unter Druck. Arme Frauen und andere Ressourcen-, Einkommens- und Machtarme verlieren ihre Nutzungsrechte an den Überlebensressourcen Land, Wasser, Biodiversität und Saatgut und ihre Zugangsrechte zu sozialer Grundversorgung. Gleichzeitig gehört es zur Funktionslogik der neoliberalen Marktökonomie, die vor allem von Frauen geleistete Arbeit zur sozialen Versorgung, gesellschaftlichen Reproduktion und Subsistenz als nicht wertschöpfend abzuwerten, sie trotzdem aber ständig als Zuarbeits- und Sicherheitspolster zu nutzen. Unter den Bedingungen globalisierter Standortkonkurrenz findet ein Rennen der Kostensenkung und Produktivitätssteigerung statt, das zu einem erheblichen Teil auf dem Rücken von Frauen ausgetragen wird. Der universalisierte Marktzwang von Rentabilität und Effizienz führt in eine Krise der sozialen Versorgung, der Ernährungssicherung und der Überlebenssicherung der Armen. Das Rechtsregime der Welthandelsorganisation setzt sich über soziale Rechte und Umweltschutz hinweg, während gleichzeitig die Märkte soziale und ökologische Kosten externalisieren und Regierungen soziale und ökologische Aufgaben in die "Eigenverantwortung" der einzelnen und lokalen Gemeinschaften abschieben. Es geht darum, Livelihood-Rechte von Frauen und anderen sozial Schwachen gegen das Rechtsregime des Freihandels zu schützen und demokratisch Gegenmacht und Gegenmodelle aufzubauen, die Überleben und soziale Reproduktion nachhaltig sichern. Global Governance Regime und staatliche Politiken müssen Ermöglichungsräume öffnen und einen rechtlichen Rahmen setzen, damit auf der lokalen Ebene die Überlebenssicherung und Ressourcenrechte neu ausgehandelt werden können. Nur mit multiplen Strategien und Mehr-Ebenen-Kämpfen können Frauen- und Livelihood-Rechte globalisiert werden.
Infrastrukturen und Infrastrukturpolitik nehmen einen entscheidenden Einfluss auf die Nachhaltigkeit eines Landes. Betrachtet man die (Fehl-) Entwicklungen des letzten Jahrhunderts in den Industrieländern, so ist zu erkennen, dass die derzeitigen Energie-, Verkehrs- und Wasserinfrastrukturen selbst den Anforderungen einer ökonomischen Nachhaltigkeit nicht gewachsen sind. Ihre sozialen und ökologischen Folgen wurden zudem meist vernachlässigt und spielten bei Entscheidungsprozessen nur eine nachrangige Rolle. Große Herausforderungen liegen vor den Industrieländern, wenn sie nachhaltige Infrastrukturen schaffen wollen - und gar eine Leitbildfunktion für Schwellen- und Entwicklungsländer im 21. Jahrhundert einnehmen möchten. Denn durch die Intensivierung der weltweiten Austauschbeziehungen werden die nicht-nachhaltigen Infrastrukturkonzepte und -politiken der Industrieländer zunehmend auf Entwicklungsländer übertragen. Eine Umorientierung muss deshalb auch im Süden erfolgen. Dieses Wuppertal Paper bietet am Beispiel der drei wichtigen Sektoren Energie, Verkehr und Wasser Ansätze einer nachhaltigen Infrastrukturpolitik. Dazu gehören sowohl globale Lösungsstrategien als auch spezifische Instrumente für die Länder des Nordens oder des Südens. Im Rahmen von sektoralen Fallstudien werden die Schwellenländer Brasilien (Energie), China (Verkehr) und Indonesien (Wasser) betrachtet. Zudem werden Strategien und Erfolgsfaktoren für eine an Nachhaltigkeitszielen orientierte Transferpolitik skizziert, wobei auch auf die Bedeutung von Bildung und die Rolle internationaler Finanzinstitutionen (am Beispiel der Weltbank) eingegangen wird. Um die großen Herausforderungen einer globalen nachhaltigen Entwicklung zu bewältigen, schlägt dieses Papier vor, mehrere Strategien parallel zu verfolgen. Im Norden sind die gegenwärtigen ressourcenintensiven, nicht-nachhaltigen Infrastrukturen zu überdenken. Im Süden sollte der Pfad der "nachholenden Entwicklung" verlassen und im Sinne eines ökologischen "leapfrogging" der Sprung in post-fossile Infrastrukturen angestrebt werden, um nicht die Fehler des Nordens zu wiederholen. Länderspezifische Lösungen sollten dabei an die Stelle eines Imports nicht-angepasster Infrastrukturen treten. Der Transfer und Austausch von Ideen, Konzepten und Lösungen kann dabei einen wesentlichen Beitrag leisten, wobei eine unidirektionale Entwicklungszusammenarbeit von Nord nach Süd nicht ausreicht. Auch Süd-Süd oder Süd-Nord-Kooperationen eröffnen wichtige Chancen. Zudem ist der industrieländerzentrische, Technologie orientierte Ansatz einer einfachen Optimierung der supply-side zu verlassen zugunsten einer Handlungsstrategie, die ein nachhaltiges demand-side-management integriert.
Der neoliberalen Globalisierung liegen Rationalitätsmuster zugrunde, die weder neu, noch liberal sind. Dies gilt für herrschaftliches Denken über Natur (als Ressource) ebenso wie für den sich verstärkenden Zugriff auf Naturgüter und die Ausblendung reproduktiver Elemente aus der Debatte über Umgangsweisen mit Natur. Mit Blick auf Landnutzung und Livelihood wird lokale Vielfalt durch Globalisierung zerstört. Der Absolutheitsanspruch eines weltweit entfesselten Marktes mit seinem grenzenlos freien Wettbewerb untergräbt das Recht auf- und die Möglichkeit zu je eigener, der Lokalität gemäßer Naturnutzung. Wenn immer mehr Menschen ihrer an die jeweiligen Lokalitäten gebundenen Produktionsmittel beraubt werden, können sich Gesellschaften nicht von innen heraus nachhaltig entwickeln.
From 10 to 14 September 2003, the Ministerial Conference of the World Trade Organization (WTO) negotiated over a further liberalization of world trade. A lot was at stake there for the environment. It is true that in the current round of negotiations the Doha Declaration has agreed certain points relating to the environment. But this should not conceal the fact that the WTO is still a long way from taking due account of ecological aspects in its policies. The present paper begins by analyzing the discussion on environmental issues within the WTO, which for more than ten years has been conducted mainly in its Committee on Trade and Environment. It is shown that many environmental effects of trade liberalization have not been discussed at all, that conflicts of interest among WTO member-states prevent any deep discussion, and that an ecological reform of the WTO has up to now stood no chance. This analysis then forms the background for a twofold strategy. First, arguments are presented as to why the WTO, given its environmental policy deficits, should afford sufficient scope to institutions actively concerned with environmental policy. The conflictual relationship between Multilateral Environmental Agreements and the WTO is examined at this point. A distinction is drawn between minor and potentially critical conflicts, and it is shown how a limitation of the competence of the WTO's Dispute Settlement Body, together with cooperative political-legal processes to resolve conflicts between affected institutions, might offer a solution and lead to greater institutional equity in the global political arena. Second, the paper discusses how ecological aspects might be integrated step by step into the WTO. After a detailed examination of the potential and limits of instruments like impact assessments, it makes a number of recommendations for their further development. Finally, it considers how impact assessments might be integrated into the WTO's institutional structures, so that ecological aspects can be systematically input into policy-making processes and better public participation in WTO policy be ensured. In this connection, the paper discusses both the integration of impact assessments into the WTO's Trade Policy Review Mechanism and the creation of a new Strategic Impact Assessment Body within the WTO.
An increasing number of publications about theoretical approaches and new findings illustrate the relevance of the topic environmental risk assessment. The actual discussion about high oil prices is not incorporated under this headline; but it should be, as natural resource scarcity is a crucial economic factor. In practical experience, more and more banks, insurance companies as well as investors realize that there are certain areas with a high correlation between sustainable development and corporate success, corporate risk exposure and corporate performance. In this discussion one of the most obvious topics are risks related to climate change. According to the findings of surveys evaluated in this paper climate change starts to affect economic development and companies' performance in various ways. Over the next decade, economic losses due to climate change are estimated by US$ 150 billion per year. As result world's business leaders have described climate change as the biggest challenge of the 21st century. Hence, the incorporation of climate change as a risk factor is essential, but risks related to climate change feature a severe issue of complex structure and uncertainty; traditional risk assessment tools appear in the light of not being able to either reflect the multifaceted system nor provide sufficient outcomes. Environmental risk assessments in general so far have mainly emphasized - if at all - on actual and possible impacts of the release of materials or emissions (external effects). But an overall sustainable risk assessment has also to take into account the risks related to the inflow of materials. The main reason for neglecting the inflow risks from an environmental perspective can be seen in the fact that these risks seem to be less tangible and more uncertain. Nevertheless, in a world where economic development and the use of natural resources is not uncoupled yet, a steadily increasing economic power will result in a continually rising extraction of resources. As all resources are limited, the risk of scarcity will rise; and the example of water illustrates that it already exists. Indeed, scarcity is not tangible for all kind of resources from a present point of view. Hence, a specified analysis is needed considering different market and supply conditions. A comprehensive analysis of environmental risks needs to encompass risks affecting the output as well as the input side of a value chain. This paper enlarges the discussion on environmental risk assessments upon the input dimension using the example of carbon risks. Firstly, carbon risks are defined as risks related to climate change at the corporate level with a focus on the input as well as the output dimension. Secondly, an analysis of the current discussion on the topic of carbon risk evaluates the status quo of scientific work in this field. Thirdly, in terms of developing a practically oriented tool, the Value-at-Risk approach and it's application to measure input oriented carbon risks are scrutinized. The results discuss how future volatility and market prices can be utilized to describe the uncertainty resulting from markets acknowledging and pricing oil scarcity as a risk factor. Finally recommendations with a focus on strategic management decisions and financial performance analysis are given and further research opportunities are drawn. The conclusion is; once markets have acknowledged the depletion mid-point as a measure of oil scarcity, natural scarcity will result in a significant higher Value-at-Risk. The Value-at-Risk of one barrel of crude oil could then be as high as US$ 15.5 in the short term and even US$ 17.2 in the long term. The scope of this paper is neither intended to predict one likely development nor to demonstrate how this tool can actually work in terms of forecasting single companies' performance. But in order to point the way ahead, this paper provides scenarios for potential future developments and sets a frame for risk assessments due to oil scarcity.
Diese Studie untersucht die Medien, die sanktionsbereiten Konsumenten Informationen über die Verantwortung von Unternehmen als Orientierungshilfe für den Einkauf anbieten. Im Brennpunkt stehen dabei sozial-ökologisch orientierte Einkaufsführer, die vergleichende Unternehmensbewertungen mit dem Ziel anbieten, Verbrauchern eine Informationsgrundlage für positive und negative Sanktionen zu geben, um einen positiven Profilierungswettbewerb in Gang zu setzen. Dabei gilt das besondere Interesse dem Übergang vom Printmedium zum Internetauftritt. Ziel der Untersuchung ist eine Analyse fördernder und hemmender Faktoren für den Erfolg, die für die Praxis nützlich sein soll.
Durch den weltweiten Austausch von Waren, Informationen und Kapital entsteht eine neueQualität von Wechselbeziehungen in Politik, Wirtschaft, Ökologie und Kultur. Die Textil und Bekleidungsbranche ist besonders gekennzeichnet durch internationale Arbeitsteilung und stellt damit einen Motor der Globalisierung dar. Am Beispiel des Baumwollanbaus wird dargelegt, wie sich im Rahmen der Globalisierung der Konsum der Industrieländer auf die Flächennutzung in den Entwicklungsländern auswirkt und dort zu Flächennutzungskonkurrenzen führt. Der konventionelle Baumwollanbau in Entwicklungsländern birgt eine Reihe von ökologischen und sozioökonomischen Problemen, die durch den kontinuierlich sinkenden Weltmarktpreis für Baumwolle verschärft werden. Handelspolitische Mindeststandards allein sind kein geeignetes Instrument, die Dynamik der Globalisierung zu beeinfl ussen und sowohl ökologisch als auch sozial und entwicklungspolitisch zufriedenstellende Strategien zu entwickeln. Internationale Abkommen zur Durchsetzung ökologischer Normen für Anbau von Rohstoffen und deren Verarbeitung, sowie geeignete Kontrollverfahren für menschenrechtliche Mindeststandards müssen sorgfältig entwickelt und erprobt werden. Mit Unterstützung der Politik (EU, WTO) und anderen weltweiten Zusammenschlüssen sollen Unternehmen, Konsumenten und Forschungseinrichtungen zum Handeln aufgefordert werden. Ein wichtiges Handlungsfeld stellt die Einführung eines Ressourcenmanagements für die gesamte textile Kette dar, welches auch einen effizienteren und nachhaltigeren Nutzen der Agrarfl ächen beinhaltet und damit einen Beitrag zur Reduzierung der Flächennutzungskonkurrenz leisten kann.
This paper examines the connection between globalisation, with its growth in world trade links, and certain ecological effects especially concerning "North-South" relations. Although world trade in the mid-nineties was significantly uncoupled from growth trends in the world economy, so that since then it has increased nearly three times faster than the global GDP, certain indicators of energy use and CO2 emissions have not developed proportionately to world trade; globalisation evidently does not lead to a situation where pressures on the environment are increasing to the same extent worldwide. This de-linking may, however, result in the kind of shifts that we examine here with reference to the material trade flows of the European Union. It will be shown that, in the course of globalisation, the countries of the EU have increasingly shifted environmental burdens on to the countries of the South, especially in the form of ecological rucksacks of imported raw materials, while at the same time reducing the pressure on their own domestic environment by extracting fewer material resources. Furthermore, goods whose production places intensive pressure on the environment (industrial emissions into the atmosphere and water, heavy metal emissions, etc.) have been increasingly imported from newly industrializing or developing countries. The greater covering of material requirements from foreign resources has served not so much the EU's internal consumption as its own production of export goods; this shows that the EU has an increasing share in the resource requirement of other economies. The paper concludes that it is absolutely necessary to consider the international dimension in any strategy for more productive use of resources in industrial countries. In the long term, the EU's resource use should also be reduced in absolute terms. This will also be necessary in order to reduce the pressure on the environment due to imports and exports.
Stellen Events eine Möglichkeit dar, nachhaltige Mobilität erlebnis-, ereignis- und letztendlich erfolgreicher zu kommunizieren? Anhand eines Vergleichs zwischen Unternehmen der Automobilindustrie und öffentlichen Nahverkehrsunternehmen werden Antworten auf diese Frage gesucht. Dabei wird das Verhältnis dieser beiden Akteursgruppen zur nachhaltigen Mobilität ebenso analysiert wie die Art der Kommunikationsstrategien und welche Rolle das Eventmarketing und die Live-Kommunikation im gesamten Kommunikationsmix einnehmen. Ziel des Papiers ist es, Empfehlungen zu entwickeln, welche Strategien und Maßnahmen zur Kommunikation von Nachhaltigkeit Erfolg versprechend sind, wie ein nachhaltiges Mobilitätssystem durch Automobilindustrie und öffentliche Verkehrsunternehmen gefördert werden kann und welchen Beitrag Events für eine nachhaltige Mobilitätsgestaltung leisten.
Was ist gerecht? : Nutzungsrechte an natürlichen Ressourcen in der Klima- und Biodiversitätspolitik
(2004)
Was ist gerecht? In einer Welt zunehmenden Zugriffs auf die Natur stellt sich diese zentrale Frage auch für die Nutzung natürlicher Ressourcen. In der internationalen Umweltpolitik bildet daher die Verteilung von Nutzungsrechten den Hintergrund für zahlreiche kontroverse Debatten. Diese werden exemplarisch für die Politikfelder Klima- und Biodiversitätspolitik nachvollzogen. Zunächst wird die Frage diskutiert, in welchem Umfang ein Land die begrenzte Absorptionsfähigkeit der Atmosphäre nutzen darf. Gibt es ein historisch gewachsenes Anrecht oder, im Gegenteil, eine daraus erwachsene Verantwortung für Emissionseinsparungen? Müssten nicht Staaten mit größeren finanziellen wie technologischen Kapazitäten beim Klimaschutz voranschreiten? Aus dem Spektrum der möglichen Antworten wird in diesem Papier das Prinzip gleicher pro Kopf-Rechte an der Nutzung der Atmosphäre als Leitbild zukünftiger Vereinbarungen in der Klimapolitik favorisiert. Um diesem Leitbild nicht bloß auf zwischenstaatlicher sondern auch auf innerstaatlicher Ebene Geltung zu verschaffen, wird die Einrichtung von nationalen "Klimafairnessfonds" vorgeschlagen. Analog dazu stellt sich die Frage in der Biodiversitätspolitik: sollte jede WeltbürgerIn das gleiche Recht auf Zugang und Nutzung des genetischen Codes von Pflanzen haben? Oder müsste nicht vielmehr die Pflanzenwelt eines Landes der staatlichen Souveränität unterstellt werden? Wie sind in diesem Kontext Patente auf einzelne Pflanzenbestandteile zu bewerten? Gerechte Nutzungsregeln für pflanzengenetische Ressourcen, so das Fazit dieses Papiers, erfordern eine Stärkung der Rechte indigener und lokaler Gemeinschaften gegen über privaten Nutzungsansprüchen. Die Suche nach einem verallgemeinerbaren Prinzip für die Zuerkennung von Nutzungsrechten an natürlichen Ressourcen läuft daher ins Leere. Vielmehr muss der jeweils unterschiedliche Charakter einer Ressource und ihr spezieller sozio-ökonomischer Kontext berücksichtigen werden. Darüber hinaus erfordert trans nationale Ressourcengerechtigkeit, nicht nur den Staat sondern auch subsidiäre Ebenen wie die einzelne BürgerIn oder lokale/regionale Gemeinschaften als potenzielle AdressatInnen von Rechten in den Blick zu nehmen.
Die "Ökonomie der Aufmerksamkeit" hat zur Herausbildung spezifischer Märkte für Kommunikations-, Media- und Marketingdienstleistungen geführt. Ein dynamisch wachsender Markt ist der Markt für Live-Kommunikation, der in dieser Arbeit vertiefend untersucht wird. Hierbei werden drei Fragen diskutiert:
1. Was sind die treibenden Faktoren und Trends der Live-Kommunikation?
2. Nach welchen Maßstäben werden Events, insbesondere im Bereich der Unternehmenskommunikation, beauftragt?
3. Welche Chancen bestehen in diesem Markt, Events für Nachhaltigkeit als Marktsegment zu etablieren und zu stärken? Bei der Beantwortung dieser Fragen werden aktuelle Trendstudien ausgewertet, aber auch auf Untersuchungen und Fallstudien zurückgegriffen, die im Rahmen des Projektes "Eventkultur und Nachhaltigkeit" durchgeführt wurden.
Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass die Markt- und Trendstudien eine wichtige Orientierungsfunktion für die Eventwirtschaft haben. Aus der Perspektive eines kulturökonomischen Ansatzes wird kritisiert, dass diese Orientierungsfunktion auf Marken und Marketingtechniken beschränkt ist und der Einfluss der gesellschaftlichen Wertbildung auf die Marketingpraxis ausgeblendet bleibt. Nachhaltige Ziele und Inhalte werden mit den Mitteln des Event-Marketings erst vereinzelt vermittelt. Aus diesen ersten Aktivitäten kann aber ein neuer Kommunikationsmarkt entstehen, wenn seitens der Nachhaltigkeitsakteure eine Verständigung über Kriterien und Anforderungen an dieses Marketinginstrument erfolgt sowie der Symbolebene in der Nachhaltigkeitskommunikation eine stärkere Beachtung geschenkt wird. Informationsbündelung und symbolisches Management sind wichtige Ansatzpunkte, um in der Marketingpraxis von Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen, Verbänden, NGOs und von Kommunikations- und Eventagenturen eine nachhaltige Eventkultur zu verankern.
This paper aims to provide a comprehensive background and overview of key issues, debates and positions related to the international regulation and application of intellectual property rights over biological resources, including biotechnology, and the use and protection of the traditional knowledge of indigenous and local communities. It explores the linkages among biological diversity, rural livelihoods, biotechnology developments and intellectual property with specific view on the relationship between access to biological and genetic resources, agriculture systems, food security, and increased poverty levels around the world. The paper starts by outlining the background and evolution of intellectual property rights. It then provides two case studies on how intellectual property rights affect biodiversity and traditional knowledge. In the main part, the paper indulges on the international governance of biodiversity and intellecutal property rights, especially focussing on the Convention of Biological Diversity (CBD), the World Intellecutal Property Organization (WIPO), and the World Trade Organization with its Agreement on Trade-Related Aspects of Intellecutal Property Rights (TRIPS). However it also sheds light on the increasing impacts of bilateral agreements that govern intellectual property rights in conjunction with the plurilateral International Union for the Protection of New Varieties of Plants (UPOV), and it analyses their relationship with the FAO International Treaty on Plant Genetic Resources for Food and Agriculture and the CBD. The paper finishes by sketching out ideas for a way forward.
Der weltweite Verbrauch an natürlichen Ressourcen ist in vielfacher Weise verflochten mit dem internationalen Finanzsystem. Dieses Papier beleuchtet, wie der internationale Handel mit natürlichen Ressourcen im Rahmen des internationalen Systems von Geld und Kredit und von privaten und öffentlichen Finanzinstitutionen stattfindet und liefert Aufschluss darüber, inwiefern der Verbrauch von Ressourcen dadurch bestimmt wird. Ferner geht es der Frage nach, welche Rolle das internationale Finanzsystem für die (Ungleich-)Verteilung des Zugangs und Verbrauchs an natürlichen Rohstoffen spielt, etwa wie sich Wechselkurse, internationale Schuldner-Gläubiger-Beziehungen, die Regime für internationale Finanzflüsse oder Auslandsdirektinvestitionen auf die Verteilung der Zugriffs- und Verbrauchsmöglichkeiten natürlicher Rohstoffe auswirken. Das Papier fokussiert dabei besonders auf den Zusammenhang zwischen Entwaldung bzw. der Nutzung von Holzprodukten und dem Finanzsystem. Im ersten Teil des Papiers wird anhand der Länderbeispiele Brasilien und Indonesien die Rolle des internationalen Finanzsystems bei der Erschließung, Ausbeutung und Zerstörung natürlicher Ressourcen, insbesondere tropischer Wälder, exemplarisch beleuchtet. Entlang der dabei gewonnenen Erkenntnisse werden im zweiten Teil dieses Papiers typische Wirkungsketten herausgearbeitet, wie bestimmte Elemente des internationalen Finanzsystems auf die Nutzung natürlicher Ressourcen Einfluss nehmen. Dazu gehören die Verschuldung, die Auflagenpolitik der Gläubiger ("Strukturanpassung"), die Folgen von Wechselkurseinbrüchen in Finanzkrisen, aber auch die Folgen der "normalen" Finanzflüsse in Entwicklungsländern unter nicht-krisenhaften Bedingungen, insbesondere in Form von Krediten und Direktinvestitionen. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse und ein Ausblick nach vorn schließen das Papier ab.
Steuerung nachhaltiger Daseinsvorsorge im öffentlichen Nahverkehr : politische Handlungsperspektiven
(2006)
Das vorliegende Wuppertal Paper setzt sich mit der Frage der Verankerung von Daseinsvorsorge und Dienstleistungsqualität im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) auseinander. Das Papier liefert eine Diskussionsgrundlage, die - ausgehend von der derzeitigen Gesetzeslage - das Politikfeld ÖPNV konzeptionell weiterentwickelt. Unter dem Stichwort nachhaltige Daseinsvorsorge wird die Frage gestellt, wie der ÖPNV verstärkt zum Ziel einer nachhaltigen Entwicklung beitragen kann. Im Mittelpunkt des Papiers steht die Analyse von Gesetzestexten, ausgewählten Nahverkehrsplänen und Ausschreibungen. Auf Basis der Analyse werden die zentralen Begriffe "Daseinsvorsorge" und "Dienstleistungsqualität" definiert und anschließend Ziele einer nachhaltigen Daseinsvorsorge und Dienstleistungsqualität sowie entsprechende Qualitätskriterien aufgestellt. Die abschließenden Thesen skizzieren die mögliche Rolle einer nachhaltigen Daseinsvorsorge in einem zunehmenden Wettbewerbsumfeld.
Policies for Sustainable Use and economy-wide Management of natural Resources (SUMR) throughout the production and consumption system are faced with environmental and socio-economic requirements and regulatory constraints. Based on empirical findings of ongoing trends of resource use, decoupling from economic growth, and transregional problem shifting, the paper outlines a potentially sustainable biophysical basis for production and consumption in the EU. It discusses the main challenges for the major resource groups, describing the specific and the common tasks with regard to biomass, fossil fuels, metals, non-metallic minerals. Adopting a medical metaphor, it suggests that policies for SUMR should follow a dual approach reflecting the long-term need for a main cure of the socio-industrial metabolism in form of a "conditioning" towards a more mature, resource efficient, and renewables based constitution on the one hand, and a fine tuning of selected material flows (e.g. for optimized recycling and control of hazardous compounds) on the other hand. Both strategies are deemed complementary and necessary to reduce environmental impacts and increase the utility of material use. Action required is exemplified with regard to the three pillars of SUMR, i.e. improved orientation, information and incentives.
Lern- und Innovationsfähigkeit von Unternehmen und Organisationen : Kriterien und Indikatoren
(2006)
Das vorliegende Papier setzt sich mit den grundlegenden Elementen für höherwertige Lern- und Innovationsprozesse auseinander. Dazu wurden Ansätze der Organisationsforschung auf die wichtigsten Bestandteile für organisationales Lernen und Innovation analysiert. So wurden die zwölf bedeutendsten Aspekte für Lernen und Innovation in Organisationen extrahiert und Indikatoren gebildet. Im Einzelnen wurden die Aspekte Lerngeschichte, Lernräume, Wissensmanagement, Vision, Verantwortungsübernahme, Forschungs- und Evaluationsorientierung, Vertrauen und Offenheit, Fehlerkultur, Kritikkultur, Dialogfähigkeit, Reflexionsfähigkeit und schließlich systemisches Denken für eine Operationalisierung organisationalen Lernens und Innovationsfähigkeit ausgewählt.
Was wird dann aus der Wirtschaft? : Über Suffizienz, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit
(2006)
In einer Situation, in der das Wirtschaftswachstum als eine der wichtigsten Aufgaben dieser Gesellschaft gilt und als eines der entscheidenden Mittel zur Minderung der Arbeitslosigkeit angesehen wird, gerät Suffizienz, die sich für eine maßvolle Nutzung der Ressourcen und ein anderes Verständnis von Wohlstand einsetzt, leicht in den Ruf ökonomischer und sozialer Unverträglichkeit. Dieser Verdacht ist unberechtigt. Einmal ist in entwickelten Industriegesellschaften nur noch mit einem bescheidenen Wirtschaftswachstum zu rechnen, das kaum neue Arbeit schaffen wird. Dann wird zu zeigen sein, dass ein an Suffizienz orientiertes Wirtschaften nicht nur Ressourcen schont sondern auch neue Erwerbsarbeit ermöglicht. Hohe Arbeitslosigkeit lässt sich darüber hinaus auch durch kluge Sozial- und Arbeitsmarktpolitik vermindern. Zu überwinden ist sie nur, wenn die Erwerbsarbeit geteilt wird.
Das Wuppertal Paper von Rainer Lucas und Sandra Kolberg stellt sich der Frage, wie im Bereich der Messewirtschaft und insbesondere im Messebau die Materialeffizienz erhöht werden kann. Angesichts der kurzen Nutzungsdauer vieler Messestände und ihrer Ausstattungen konzentriert sich das Paper auf das Thema Produktdauerverlängerung. Die hiermit verbundenen Strategien werden zunächst auf ihre mögliche Anwendbarkeit in der Messewirtschaft überprüft. Danach wird es praktisch. Innovative Vorschläge und Konzepte für den Messestandbau, die Standausstattungen und neue Beratungs- und Informationsangebote werden vorgestellt. Hierbei wird deutlich: Bereits bei der Planung des Messestandes sollte auf die Recyclingfähigkeit der verwendeten Materialien geachtet werden. Das Produkt-Design bestimmt im Wesentlichen die Möglichkeiten einer Mehrfachnutzung und einer sinnvollen Nach- und Weiternutzung. Die Arbeit zeigt abschließend unter Beachtung der ökonomischen Rahmenbedingungen auf, welche Innovationspotenziale noch erschlossen werden können. Die vielen aufgeführten Beispiele belegen aber auch: in der Branche wird zunehmend erkannt, dass Materialeffizienz und Produktdauerverlängerung aufgrund der hohen Rohstoffpreise zu einem Wettbewerbsfaktor werden.
The paper reviews the current knowledge on the use of biomass for non-food purposes, critically discusses its environmental sustainability implications, and describes the needs for further research, thus enabling a more balanced policy approach. The life-cylce wide impacts of the use of biomass for energy and material purposes derived from either direct crop harvest or residuals indicate that biomass based substitutes have a different, not always superior environmental performance than comparable fossil based products. Cascading use, i.e. when biomass is used for material products first and the energy content is recovered from the end-of-life products, tends to provide a higher environmental benefit than primary use as fuel. Due to limited global land resources, non-food biomass may only substitute for a certain share of non-renewables. If the demand for non-food biomass, especially fuel crops and its derivates, continues to grow this will inevitably lead to an expansion of global arable land at the expense of natural ecosystems such as savannas and tropical rain forests. Whereas the current aspirations and incentives to increase the use of non-food biomass are intended to counteract climate change and environmental degradation, they are thus bound to a high risk of problem shifting and may even lead to a global deterioration of the environment. Although the "balanced approach" of the European Union's biomass strategy may be deemed a good principle, the concrete targets and implementation measures in the Union and countries like Germany should be revisited. Likewise, countries like Brazil and Indonesia may revisit their strategies to use their natural resources for export or domestic purposes. Further research is needed to optimize the use of biomass within and between regions.
Die Zahl der regionalen Handelsabkommen ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Gleichzeitig steht die Handelsliberalisierung verstärkt in der Kritik der Öffentlichkeit, die sich gegen Umweltschäden und soziale Ungerechtigkeit als Ergebnis der Abkommen wendet. Das Instrument der Folgenabschätzungen soll dazu beitragen, die Auswirkungen von Handelsabkommen zu ermitteln. Das Paper gibt auf der Basis der EU-Nachhaltigkeitsprüfung und der NAFTA-Umweltprüfung einen Einblick in den Analyserahmen, in die Partizipationsmöglichkeiten sowie in den politischen Rückhalt des Instruments. An den Beispielen werden die Einflussmöglichkeiten von Folgenabschätzungen auf die Gestaltung des Welthandels diskutiert.
Das Paper untersucht, inwiefern die Kooperation mit Stakeholdern in globalen Wertschöpfungsketten dazu beitragen kann, dass globalisierte Produktion ökologischer und vor allem fairer gestaltet werden kann. Am Beispiel zweier Initiativen aus dem Bekleidungssektor, der Multi-Stakeholder Initiative "Fair Wear Foundation" und der Business Initiative "Business for Social Compliance Initiative", werden verschiedene Ansätze auf ihren Beitrag hin verglichen.
Die globale Nachfrage nach Bioenergie lässt einen boomenden Biomassehandel mit weit reichenden ökologischen und sozialen Auswirkungen entstehen. Standards und deren Zertifizierung werden als vielversprechender Ansatz zur Sicherung der Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette gesehen. Inwieweit kann damit aber den unerwünschten Auswirkungen einer stark steigenden Nachfrage begegnet werden? Am Beispiel des Palmölhandels und der Standards des Roundtable on Sustainable Palm Oil wird diskutiert, unter welchen Voraussetzungen nichtstaatliche Standards zu einer öko-fairen Gestaltung der Wertschöpfungskette beitragen können und wie eine steigende Nachfrage die Wirksamkeit der Standards beeinflusst.
Öko-faire Preise im Welthandelsregime : Wasser - natürliche Ressource, Handelsware und Menschenrecht
(2007)
Preise für natürliche Ressourcen stehen im Spannungsverhältnis zwischen Ökologie und Fairness. So dient die Einführung und Erhöhung von Preisen auf der einen Seite dem Schutz der Umwelt, weil sie die Ressourcennachfrage verringern. Auf der anderen Seite drohen sie, arme Bevölkerungsgruppen von der Nutzung lebenswichtiger Güter wie Wasser auszuschließen. Mit diesem vermeintlichen Antagonismus beschäftigt sich dieses Paper und zeigt, wie Preise fair und sozial verträglich gestaltet werden können.
Die steigende Inanspruchnahme der Natur durch die Menschen und die immensen Gegensätze zwischen Arm und Reich sind zentrale Herausforderungen unserer Zeit. In diesem Beitrag wird globale Dematerialisierung, also die Minderung des weltweiten Ressourcenverbrauchs, als das zentrale Ziel gesehen und aufgezeigt, wie Handel zu diesem Ziel beitragen kann. Handelsinduzierte Umverteilungen von Ressourceninanspruchnahmen - Nutzen, Belastungen sowie Kompensationen - werden unter dem Blickpunkt internationaler Ressourcengerechtigkeit thematisiert. Es werden drei Kriterien abgeleitet, die ein alternatives Handelssystem regeln könnten und mit denen bereits heute bewertet werden kann, inwiefern der internationale Handel zur globalen Dematerialisierung und ressourcengerechteren Verteilung zwischen Armen und Reichen beiträgt.
Wie lassen sich Wertschöpfungsketten im Zeitalter der Globalisierung ökologisch und fair gestalten? Konventioneller Kaffeeanbau führt gegenwärtig zu ökologischen und sozialen Problemen. Inwieweit kann Produktion und Vermarktung von Qualitätskaffee eine Alternative für Erzeuger und Verbraucher bieten? Aus den Erfahrungen kolumbianischer Kleinbauernorganisationen leiten sich Möglichkeiten und Grenzen dieses Ansatzes ab.
Biologische Vielfalt und Saatgut sind seit einigen Jahren umkämpfte Ressourcen; geistige Eigentumsrechte wie Patente oder Sortenschutzrechte sind Instrumente, mit denen versucht wird, die Vielfalt Inwertzusetzen. Doch dies ist weder ökologisch sinnvoll noch sozial gerecht. In dem Paper werden die Folgen geistiger Eigentumsrechte an genetischen Ressourcen aufgezeigt und die Dichotomie zwischen Gesellschaft und Natur überwunden. Anhand der Konzepte der ökologischen Gerechtigkeit sowie des Environmental Justice Movement werden Möglichkeiten aufgezeigt, den Umgang mit genetischen Ressourcen gestalten zu können.