Der Beitrag widmet sich der Frage, wie suffizient private Haushalte im heutigen Wirtschaftssystem agieren können und welche Grenzen sich offenbaren. Private Haushalte sind neben den Unternehmen, staatlichen Institutionen und intermediären Organisationen eine zentrale Leistungsinstanz für die Produktion von Gütern und Dienstleistungen und nehmen damit die Versorgung der Menschen ein. Haushalte bieten viel Potential für die Verankerung von Suffizienzstrategien, trotzdem gibt es gewissermaßen genauso viele Herausforderungen und Barrieren rund um diesen Themenschwerpunkt. Die Vision dabei: Durch suffizienteren Konsum könnten Haushalte in ihrem privaten Entscheidungsraum langfristig zukunftsfähiger agieren. So würde der haushaltsspezifischer Ressourcenverbrauch gesenkt und suffizientere Unternehmenslösungen würden durch ausgewählte Konsumentscheidungen von Haushalten unterstützt werden. Von dieser Vision ist die Gesellschaft aktuell aber zugegebenermaßen immer noch weit entfernt. Trotzdem erscheint es wichtig, sich diesem Thema empirisch zu nähern, insbesondere um Potentiale und Herausforderungen eines suffizienteren Handelns in den heutigen Haushaltsund Gesellschaftsstrukturen zu skizzieren. Die Argumentation des Beitrags fußt deshalb auf den Ergebnissen aus 42 qualitativen, problemfokussierten Interviews mit Verbraucherinnen und Verbrauchern in ganz Deutschland. Der Beitrag schließt mit einem Fazit und skizziert die Antwort auf die Frage, ob und wie Haushalte suffizient sein können und welche Herausforderungen sich für die Zukunft ergeben.
The field of nutrition will face numerous challenges in coming decades; these arise from changing lifestyles and global consumption patterns accompanied by a high use of resources. Against this background, this paper presents a newly designed tool to decrease the effect on nutrition, the so-called Nutritional Footprint. The tool is based on implementing the concept of a sustainable diet in decision-making processes, and supporting a resource-light society. The concept integrates four indicators in each of the two nutrition-related fields of health and environment, and condenses them into an easily communicable result, which limits its results to one effect level. Applied to eight lunch meals, the methodology and its calculations procedures are presented in detail. The results underline the general scientific view of food products; animal-protein based meals are more relevant considering their health and environmental effects. The concept seems useful for consumers to evaluate their own choices, and companies to expand their internal data, their benchmarking processes, or their external communication performance. Methodological shortcomings and the interpretation of results are discussed, and the conclusion shows the tools' potential for shaping transition processes, and for the reduction of natural resource use by supporting food suppliers' and consumers' decisions and choice.
The food and agricultural sector will face numerous challenges in the next decades, arising from changing global production and consumption patterns, which currently go along with high resource use, causing ecological and socio-economic impacts. The aim of this paper is to illustrate and evaluate the practical applicability of the Hot Spot Analysis methodology in the context of supply chain management in companies. The HSA is a method to identify social and ecological problems along the entire life cycle of a product. Special emphasis is put on a customized implementation in the value chain beef of McDonald's Germany. The HSA of McDonald's beef value chain shows that the main ecological problems arise in the phase of raw material extraction, whereas the main social problems can be identified in the phase of slaughtering. Finally, the paper shows potentials and shortcomings of such a customized application and how the results can be implemented in the sustainability management of a company.
Aufgrund seiner starken Umweltauswirkungen gilt der Lebensmittelsektor durch Effekte in Produktion, Verarbeitung, Konsum und Entsorgung gemeinhin als ein wichtiges Handlungsfeld, soll eine gesellschaftliche Transformation in Richtung Nachhaltigkeit weiter vorangetrieben werden. Da Ernährungsgewohnheiten sowohl ökologische Auswirkungen induzieren als auch gesundheitliche Folgen für die Verbraucher haben, sind Konzepte gefragt, die ökologische mit gesundheitlichen Indikatoren kombinieren; diese sind jedoch bislang rar. Das vorgestellte Instrument des Nutritional Footprint greift diese Problemstellung auf und verbindet in einem innovativen Konzept jeweils vier Kernindikatoren beider Dimensionen. Mithilfe des Konzepts erhalten Verbraucher einen Überblick zu Umwelt- und Gesundheitswirkungen ihrer Ernährung. Unternehmen können wiederum interne Datensätze verwalten, Benchmarking betreiben und ihre externe Kommunikationsleistung erweitern.