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Physische Handelsbilanzen (PHB) gehören dem Indikatorensystem der Materialflussrechnungen an und werden als Indikator für einen ungleichen ökologischen Tausch sowie für die Verlagerung von Umweltbelastungen durch den Tausch diskutiert. Mit Materialflussrechnungen wird die materielle Basis der Wirtschaft und somit die Inanspruchnahme der natürlichen Ressourcen durch den Menschen erfasst. Bislang gibt es nur wenige empirische Erhebungen von PHB mit verschiedenen methodischen Einschränkungen, hingegen eine Fülle an Interpretationen insbesondere dahingehend, dass reiche Länder Umweltlasten über den internationalen Handel auf Entwicklungsländer abwälzen. In dieser Arbeit werden die Aussagen, die die direkten und indirekten physischen Handelsbilanzen hinsichtlich eines ökologisch ungleichen Tausches zulassen, untersucht. Weiterhin werden die Übertragung des Ziels ausgeglichener monetärer Handelsbilanzen auf PHBen hinterfragt und verschiedene Zielvorstellungen, deren Erreichung durch die physischen Handelsbilanzen gemessen werden kann, diskutiert. Das Herzstück der Arbeit bildet die Entwicklung einer Methode, mit der die Handelsdaten von UNComtrade für die Materialflussrechnung und damit für die Umweltforschung vollständig zugänglich gemacht werden können. Im Rahmen dieser Arbeit wurden die direkten und indirekten physischen Handelsbilanzen aller Länder für neun Jahrgänge zwischen 1962 und 2005 berechnet. Wesentliche Ergebnisse sind: (1) Über den Handel wird der ungleiche Ressourcenkonsum sowohl erhöht als auch verkleinert, wobei es einen leichten Überhang des ersten Effektes gibt. (2) Australien ist das Land, das in den vergangenen 45 Jahren netto am meisten Ressourcen exportiert hat und am meisten Umweltbelastungen übernommen hat. Auch verschiedene Entwicklungsländer, insbesondere die so genannten Schwellenländer, verlagern Umweltbelastungen. In Summe ist es aber tatsächlich so, dass Industrieländer Umweltlasten über den internationalen Handel auf Entwicklungsländer abwälzen.
The physical dimension of international trade. Part 1: Direct global flows between 1962 and 2005
(2010)
The physical dimension of international trade is attaining increased importance. This article describes a method to calculate complete physical trade flows for all countries which report their trade to the UN. The method is based on the UN Comtrade database and it was used to calculate world-wide physical trade flows for all reporting countries in nine selected years between 1962 and 2005. The results show increasing global trade with global direct material trade flows reaching about 10 billion tonnes in 2005, corresponding to a physical trade volume of about 20 billion tonnes (adding both total imports and total exports). The share from European countries is declining, mainly in favour of Asian countries. The dominant traded commodity in physical units was fossil fuels, mainly oil. Physical trade balances were used to identify the dominant resource suppliers and demanders. Australia was the principal resource supplier over the period with a diverse material export structure. It was followed by mainly oil-exporting countries with varying volumes. As regards to regions, Latin America, south-east Asian islands and central Asia were big resource exporters, mostly with increasing absolute amounts of net exports. The largest net importers were Japan, the United States and single European countries. Emerging countries like the "Asian Tigers" with major industrial productive sectors are growing net importers, some of them to an even higher degree than European countries. Altogether, with the major exception of Australia and Canada, industrialized countries are net importers and developing countries and transition countries are net exporters, but there are important differences within these groups.