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Dieser Gesellschaft und mit ihr der Wirtschaft, dieser Wirtschaft und mit ihr der Gesellschaft stehen einschneidende Veränderungen bevor und damit ein gerütteltes Maß an gemeinsamem Lernen. Zunächst ist zu fragen, was zu lernen ist. Vier Felder werden besprochen: Die wichtigsten Interessen erkennen; die weltweiten Abhängigkeiten ernst nehmen; das Wohlergehen unabhängig vom Wirtschaftswachstum suchen; den Wertewandel auch politisch denken. Danach ist zu überlegen, was dem gesellschaftlichen Lernen im Wege steht: der Wunsch das Erreichte zu behalten; die Faszination des Güterwohlstandes; der Sog des Fortschrittsdenkens. Und schließlich ist eine Antwort zu suchen, wobei das Interesse vor allem den Lernmotiven gilt: Wie lassen sich Gewinnstreben und Nachhaltigkeit verbinden, wie die Verlustängste zum Produktiven wenden? Das stärkste Motiv aber wird die Unausweichlichkeit des Wandels sein. Die Kosten des Lebens und Wirtschaftens werden deutlich steigen, und die allermeisten Menschen in diesem Land werden einen wachsenden Anteil ihrer Einkünfte benötigen, um die Grundbedürfnisse ihres Lebens zu stillen. Die Aufgabe heißt, die notwendige Bescheidung anzunehmen als die Bedingung der Zukunftsfähigkeit. Das kann durchaus gelingen. Auf das, was sie als unumgänglich erfahren, stellen sich die allermeisten Menschen ohne größere Widerstände ein - unter zwei Voraussetzungen: Was ihnen abgefordert wird, muss einsichtig begründet sein, und es muss alle treffen je nach ihrer Leistungsfähigkeit. Die Transformation zur Nachhaltigkeit wird ein Gemeinschaftswerk sein. Es kann dann erfolgreich sein, wenn in ihm nicht nur Politik und Wirtschaft das Sagen haben, sondern wenn auch die aktiven Teile der Gesellschaft an den Entscheidungsprozessen beteiligt sind. Gesichert ist von all dem nichts; aber es lohnt sich dafür zu arbeiten.
Ausgangspunkt des Impulspapiers von Manfred Linz und Gerhard Scherhorn ist ihre Feststellung, dass alle Energieszenarien bis 2010 unter einer Überschätzung der technologischen Lösungen litten. Die Szenarien gingen davon aus, dass das Klimaziel auch bei unveränderter Steigerung der Energienachfrage allein mit Energieeffizienz und der Erschließung erneuerbarer Energien erreicht wird. Auf die Hemmnisse, die sich aus widerstrebenden Interessen, dem Zeitbedarf der Anpassung und der Verknappung der naturgegebenen Ressourcen ergeben, gehen sie kaum ein. Die Autoren nehmen die aktuelle Wachstumsdebatte im Zuge der Einsetzung einer Enquetekommission zum Anlass, darauf zu verweisen, dass den Produzenten und Konsumenten noch immer die politischen Voraussetzungen dafür fehlen, ihre Energienachfrage aus eigenem Antrieb zu verringern.
Nachhaltige Entwicklung
(2009)
Die ganze Wirtschaft
(2008)
Klimawandel, Hungerkrise, Rohstoffknappheit und Naturzerstörung stehen auf der internationalen Tagesordnung. Dennoch geht in der Politik, in der Wirtschaft und im Alltag Vieles weiter wie bisher: Für Flughäfen werden neue Start- und Landebahnen geplant, neue Kohlekraftwerke sollen gebaut werden und Heizpilze sprießen aus dem Boden. Im Zweifelsfalle sind der Politik die Ankurbelung der Nachfrage und die Interessen der Autoindustrie wichtiger als der Klimaschutz. Und selbstverständlich sollen Lebensmittel, T-Shirt und Turnschuhe wenig kosten. Armut in Entwicklungsländern hin, Umweltverschmutzung in Schwellenländern her. Die Notwendigkeit einer nachhaltigen Politik wird vielfach beschworen - und ungebrochen dem Wirtschaftswachstum Vorrang eingeräumt.
Der Klimawandel ruft nach nichts weniger als einem Zivilisationswandel. Das war die Ausgangslage für ein interdisziplinär angelegtes Forschungsprojekt des Wuppertal Instituts unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Sachs. Es wurde im Sinne einer Zwischenbilanz gefragt, "ist Deutschland zukunftsfähiger geworden und wie haben sich die Bedingungen mit der Globalisierung verändert?".
Zukunft
(2007)
Was wird dann aus der Wirtschaft? : Über Suffizienz, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit
(2006)
In einer Situation, in der das Wirtschaftswachstum als eine der wichtigsten Aufgaben dieser Gesellschaft gilt und als eines der entscheidenden Mittel zur Minderung der Arbeitslosigkeit angesehen wird, gerät Suffizienz, die sich für eine maßvolle Nutzung der Ressourcen und ein anderes Verständnis von Wohlstand einsetzt, leicht in den Ruf ökonomischer und sozialer Unverträglichkeit. Dieser Verdacht ist unberechtigt. Einmal ist in entwickelten Industriegesellschaften nur noch mit einem bescheidenen Wirtschaftswachstum zu rechnen, das kaum neue Arbeit schaffen wird. Dann wird zu zeigen sein, dass ein an Suffizienz orientiertes Wirtschaften nicht nur Ressourcen schont sondern auch neue Erwerbsarbeit ermöglicht. Hohe Arbeitslosigkeit lässt sich darüber hinaus auch durch kluge Sozial- und Arbeitsmarktpolitik vermindern. Zu überwinden ist sie nur, wenn die Erwerbsarbeit geteilt wird.
Die Logik der Suffizienz
(2002)
Umweltethik, politisch
(2001)
While sustainability is in danger of being reduced to a meaningless platitude, the brutal fact remains that industrial countries make a disproportionately large and negative impact on the environment. A serious transition to sustainability will require changing people's mindsets and social institutions, in addition to public policies, technologies and business practices.
This book presents a path-breaking analysis as well as highly innovative proposals for managing this transition. Emanating from Europe's foremost environmental policy think-tank, it has already stirred up a major new debate in Germany on radical, but feasible, directions in which the governments of industrial societies ought to be moving. The concept of "environmental space" and its ingenious development of indicators for measuring an economy's national and global impact combine with its delineation of concrete policies to give this book its intellectual power and potential political impact.
Weiter, schneller, mehr - noch treibt dieses Credo die Industriegesellschaft voran, doch unser ressourcen- und energieintensives Wohlstandmodell ist weder zukunftsfähig noch zu verallgemeinern. Die Studie des Wuppertal Instituts geht der Frage nach, wie eine nachhaltige Entwicklung Deutschlands erreicht werden könnte.
Der aufgeklärte Eigennutz
(1994)
Vom Kreuz der Einsichtigen
(1993)