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Belgien hat einen nationalen Energieeffizienz Aktionsplan (National Energy Efficiency Action Plan, NEEAP), der ein Energiesparziel von 27,5 TWh für das Jahr 2016 in Gebäuden, Verkehr und Kleingewerbe setzt. Rund 62 % der geplanten Energieeinsparungen sollen demnach in Flandern, 30 % in der Wallonie und 8 % in Brüssel-Hauptstadt erreicht werden. Zur Erreichung der Ziele soll jede Region eigene Anreize und Vorschriften in Bezug auf Energieeffizienz entwickeln. Das Energieleitbild ist somit in die Zielvorgaben der Wallonischen Region eingebunden.
Das langfristige Ziel der DG geht über diese Zielvorgabe hinaus und hat zum Kern die bilanziell "energieautarke DG". Dazu bedarf es einer auf Dauer angelegten und breit gefächerten Energieplanung mit konkreten und messbaren Teiletappen und -zielen. Die Erarbeitung eines regionalen Energieleitbildes stellt daher die Basis aller weiteren Schritte und Maßnahmen dar.
Vor diesem Hintergrund hat die DG das Wuppertal Institut im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung beauftragt, ein Energieleitbild für die Region zu erstellen. Dieses Energieleitbild beinhaltet folgende Elemente:
Bestandsaufnahme: Hier erfolgt eine Bewertung der energetischen Ist-Situation in der DG. Die Datenerhebung erfolgte in enger Kooperation mit dem Auftraggeber.
Potenzialanalyse: In der Potenzialanalyse werden die theoretischen Einsparpotenziale und die Möglichkeiten zur verstärkten Nutzung erneuerbarer Energieträger dargestellt.
Vision: Hier wird ein Bild einer positiven Entwicklung der DG anhand eines narrativen Szenarios entworfen.
Umsetzungs- und Fahrplan: Diese Pläne beinhalten Vorschläge für Maßnahmen und Aktionen zum Erreichen der Zielsetzungen, sowie mögliche Umsetzungszeiten.
Finanzierungsplan: Der Finanzierungsplan beinhaltet zahlreiche Vorschläge zur Finanzierung.
Es ist allgemein bekannt, dass auch umsichtigen Bürgern der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen schwer fällt. Schließlich wird allenthalben vom größer, weiter, schneller, schwerer und stärker geschwärmt. Doch nicht nur Individuen, sondern auch Unternehmen und selbst Städte und Gemeinden können sich selten überwinden, eine Vorbildfunktion in Sachen Nachhaltigkeit einzunehmen. Zu groß scheint das Risiko, die Nachbargemeinde werde die Schwäche für den eigenen Vorteil nutzen.
Was in Großbritannien und Irland schon für viele Bürger(innen) selbstverständlich ist, fordert Michael Kopatz nun auch für deutsche Stromkunden: Prepaid-Zähler für Strom. In seinem Beitrag erläutert Kopatz das Konzept des Stromzahlens per Zähler, der vom Kunden selbst aufgeladen wird, und enkräftet mögliche Gegenargumente. Besonders in den Blick nimmt er die Situation von einkommensarmen Menschen, die durch Stromsperren und hohe Nachzahlungen an den Rand der Zahlungsunfähigkeit getrieben werden. Zudem erhöht ein solcher Zähler die Transparenz beim Stromverbrauch. Als Ausgangspunkt und Beispiel für bereits realisierte "Prepaid-Konzepte" in unserer Gesellschaft nennt er das Prinzip an der Tankstelle, an der das Auto auch mit Benzin "aufgeladen" wird und der Nutzer seinen tatsächlichen Bedarf bezahlt.
Rund ein Jahrzehnt wurde in der Wissenschaft nur wenig über Suffizienz diskutiert. Im Jahr 1996 sorgte das Motto "Gut leben statt viel haben" aus der Studie "Zukunftsfähiges Deutschland" noch für Schlagzeilen und regte intensive Diskussionen an. Doch in den 2000er Jahren wurde der Suffizienzdiskurs nur noch von wenigen Institutionen vorangetrieben - zu unattraktiv schien eine Debatte über Verzicht. Inzwischen hat eine Gemengelage aus verschiedenen Ereignissen und Erkenntnissen zu einer Vitalisierung des Suffizienzdiskurses geführt. Ein Auslöser von vielen ist der Anstieg der Öl- und Ressourcenpreise. Ein zweiter wichtiger Treiber: Es haben sich Zweifel über die Heilskraft von "grünen Technologien" breit gemacht. Denn die Wirklichkeit sieht, trotz beeindruckender Ausbauerfolge bei den Erneuerbaren im Stromsektor und gutem Willen der Verbraucher, nicht sehr ermutigend aus - der Ressourcenbedarf ist in Deutschland kaum gesunken, die CO2-Emissionen steigen neuerdings sogar. Suffizienz als Konzept des achtsamen Umgangs mit Ressourcen kann dazu beitragen, Verbrauchs- und Emissionsziele dennoch zu erreichen.
Prepaid vor dem Rollout?
(2014)
Moderne Vorkassezähler sollten eher als "Sparzähler" bezeichnet werden, denn mehr noch als Smart Meter motiviert das Zahlen nach Bedarf nachweisbar zum sparsamen Umgang mit Energie. Das in der "et" 11/2012 diskutierte und in Großbritannien millionenfach bewährte Konzept wurde jetzt in den schwarz-roten Koalitionsvertrag aufgenommen. Der Vorschlag traf auf breite Zustimmung, rief aber auch kritische Rückmeldungen hervor.
Ein weit verbreitetes, aber falsches Vorurteil behauptet, dass arme Menschen verschwenderisch mit Energie umgehen. Wahr hingegen ist, dass sie vorwiegend in schlecht isolierten Gebäuden leben, sich effizientere Elektrogeräte kaum leisten können und plötzlich Beistand von Kohle- und Atomkraftfreunden bekommen.
In Deutschland haben einige Millionen Haushalte Schwierigkeiten, ihre Energierechnung zu bezahlen. Ein Lösungsansatz liegt in der Energieberatung. Das Projekt clevererKIEZ basierte auf einem integrativen Konzept, welches arbeitsmarkt- sowie sozial- und umweltpolitische Ziele miteinander verknüpft. Im Rahmen einer intensiven Schulungsmaßnahme qualifizierten sich Langzeitarbeitslose zu Energieberatern. Zwischen 2010 und 2013 nahmen über 1000 Haushalte am Projekt teil. Der Bericht stellt das Projekt vor und erläutert die Ergebnisse der summativen Evaluation. Im Mittelpunkt stehen die Schwerpunktbereiche: 1. Nutzeranalyse der am Projekt teilnehmenden Haushalte, 2. Analyse des Energieverbrauches sowie der Einsparerfolge, 3. Feedback der eingesetzten Energiesparberater und 4. Auswertung der Öffentlichkeitsarbeit.