Refine
Document Type
- Working Paper (4)
- Report (3)
Das chemische Recycling hat das Potenzial, eine wichtige Rolle bei der Schließung von Kunststoff-Kreisläufen zu spielen. Denn mit ihm lassen sich nicht mechanisch recycelbare Kunststoffabfälle so aufschließen, dass Rohstoffe entstehen, die zur Produktion von neuen Kunststoffen verwendet werden können. Allerdings sind Fragen der ökologischen Bewertung und ökonomischen Tragfähigkeit noch zu klären. Innerhalb eines elfmonatigen Projektes wurden die Bedingungen für eine Transformation zu zirkulären Kunststoffen durch Pyrolyseverfahren in Nordrhein-Westfalen (NRW) systematisch geprüft.
Die Untersuchung beinhaltet insbesondere die Abschätzung der heutigen und zukünftigen Mengen an Kunststoffabfällen, die für ein chemisches Recycling in NRW zur Verfügung stehen und die daraus abgeleiteten ökonomische und ökologische Bewertung einer Pyrolyseanlage mit einer Kapazität von 50.000 Tonnen Kunststoffabfälle pro Jahr in NRW.
IN4climate.RR verfolgt das Ziel, die Industrie im Rheinischen Revier auf dem Weg zur Klimaneutralität zu unterstützen und in die Transformationsprozesse in NRW, Deutschland und Europa einzubinden. Ein zentrales Anliegen ist es, die damit verbundenen Veränderungen in zentralen Wertschöpfungs- und Prozessketten aufzuzeigen und neue wirtschaftliche Potenziale für die Strukturwandelregion zu identifizieren. Das vorliegende Papier zielt daher darauf ab,
eine strukturelle Analyse der Aluminium-Wertschöpfungskette in Deutschland und NRW vorzunehmen, um Prozessschritte, Stoffströme und relevante Akteure zu vermitteln,
die Transformations-Herausforderungen der Branche im Kontext von Klimaneutralität und Ressourceneffizienz zu benennen, aber auch mögliche Perspektiven zu diskutieren,
ein Schlaglicht auf den besonders relevanten Sektor des Fahrzeugbaus zu werfen sowie
Thesen und Fragestellungen für Folgearbeiten mit Praxispartnern zur zukünftigen Aluminium-Wertschöpfungskette zu skizzieren.
PKW und eine kleinere Anzahl weiterer Fahrzeugklassen fallen in Deutschland nach einer Nutzungsdauer von durchschnittlich 17 Jahren als Altfahrzeuge zur Verwertung an. Insgesamt wurden im Jahr 2020 2,8 Millionen Fahrzeuge endgültig stillgelegt. Allerdings wurden im gleichen Jahr lediglich etwa 400.000 Altfahrzeuge in anerkannten Demontagebetrieben behandelt. Mit rund 80 % wird der größte Anteil an stillgelegten Fahrzeugen bereits in der Nutzungsphase als Gebrauchtwagen in andere Länder exportiert, sodass diese nicht als Altfahrzeuge in Deutschland anfallen. Darüber hinaus ist der Verbleib von etwa 200.000 Altfahrzeugen statistisch nicht erfasst, was eine illegale Demontage in nicht anerkannten Betrieben sowie illegalen Export vermuten lässt. Dadurch gehen signifikante Mengen an Sekundärrohstoffen für eine Verwertung in Deutschland verloren, was den Bedarf nach energieintensiver Primärproduktion erhöht und gerade bei kritischen Rohstoffen zur Abhängigkeit von globalen Lieferketen beiträgt.
Doch auch bei den in Deutschland verwerteten Altfahrzeugen setzen die bestehenden Strukturen nur geringe Anreize für eine umfassende Rückgewinnung wertvoller Ressourcen. So gibt es bundesweit zwar über 1000 anerkannte Demontagebetriebe für Altfahrzeuge, hier werden jedoch meist aus wirtschaftlichen Gründen neben der fachgerechten Entnahme von Betriebsmitteln nur vereinzelt Bauteile einer Wiederverwendung zugeführt. Der überwiegende Teil der Restkarosse wird 46 Schredderbetriebe in Deutschland weitergegeben. Diese sortieren vorwiegend nach Eisen-, Nicht-Eisen- und Leichtfraktion. Bei der anschließenden Verwertung dieser Stoffströme handelt es sich jedoch meistens nicht um hochwertiges Recycling, sondern überwiegend um Downcycling und energetische Verwertung. Darüber hinaus wird von einer unbekannten Anzahl illegaler Demontagebetriebe ausgegangen, die in direkter Konkurrenz zu den anerkannten Demontagebetrieben stehen und durch deren Aktivitäten unbekannte Mengen an Sekundärrohstoffen dem Markt entzogen werden. Auch der aktuelle regulatorische Rahmen setzt nur bedingt Anreize für eine höherwertige Verwertung. Insgesamt führt dies dazu, dass trotz relativ hoher gesetzlicher Vorgaben der deutschen Altfahrzeug-Verordnung die tatsächlichen Quoten und Qualitäten seit Jahren rückläufig sind.
Das vorliegende Papier zielt daher darauf ab, ein umfassendes Verständnis für das gegenwärtige System der Fahrzeugverwertung und der damit verbundenen Rohstoffpotentiale in Deutschland zu schaffen, Lösungsansätze zur Verbesserung der Kreislauführung aufzuzeigen und dabei mögliche Beiträge des Rheinischen Reviers zu diskutieren. Die Region ist sowohl von Ballungsgebieten mit einer hohen Anzahl an Altfahrzeugen umgeben als auch durch eine für die Fahrzeugproduktion relevante Industriestruktur gekennzeichnet – mit Grundstoffherstellern aus Bereichen wie Aluminium, Glas und Kunststoffe. Daher soll insbesondere das Potential einer Kreislaufschließung durch eine effiziente und qualitativ hochwertige Verwertung von Altfahrzeugen diskutiert werden. Das Papier schafft somit eine wesentliche Grundlage, um die hier skizzierten Ansätze im weiteren Projektverlauf von IN4Climate.RR gemeinsam mit Revierakteuren zu konkretisieren.
Im Projekt IN4climate.RR forscht das Wuppertal Institut zu Ansiedlungspotenzialen für Unternehmen entlang sich im Kontext von Kohleausstieg und industrieller Transformation verändernder oder gänzlich neu entstehender Wertschöpfungsketten (WSK). Diese Veränderungsprozesse werden maßgeblich von den Anforderungen einer kontinuierlichen Reduktion der Treibhausgasemissionen bis zur Klimaneutralität sowie der zunehmenden Schließung von Stoffkreisläufen im Sinne einer Kreislaufwirtschaft getrieben. Hierfür ist es zunächst von zentraler Bedeutung, innerhalb des Projekts ein gemeinsames Verständnis bezüglich des Begriffs Wertschöpfungskette zu entwickeln, welches sowohl intern als Arbeitsgrundlage und Leitbild für nachfolgende Analyseschritte als auch zum Dialog mit externen Stakeholdern geeignet ist. Dies erscheint umso wichtiger, da es sich weder in der wissenschaftlichen Literatur noch in der Unternehmenskommunikation um ein einheitlich definiertes oder homogen verwendetes Konzept handelt. Vielmehr besteht eine ganze Reihe theoretischer Ansätze, Begrifflichkeiten und Verständnisse rund um die Wertschöpfungskette von Unternehmen, die sich je nach Kontext, Anwendungszweck oder Fachrichtung stark voneinander unterscheiden können.
Das vorliegende Impulspapier zielt darauf ab, hierbei einen Überblick zu schaffen, eine thematische Annäherung zu leisten und ein eigenes Verständnis von Wertschöpfungsketten für die Arbeiten im Projekt abzuleiten. Dafür werden zunächst einige im Kontext von WSK häufig verwendete Begrifflichkeiten voneinander abgegrenzt sowie ausgewählte Konzepte aus der wirtschaftswissenschaftlichen Literatur und praxisorientierten Publikationen neuerer Zeit vorgestellt. Auf Basis dessen und anhand der nachfolgend abgeleiteten Anforderungen für die geplanten Analysen wird daraufhin ein eigenes konzeptionelles Verständnis von zukünftigen industriellen Wertschöpfungsketten entwickelt. Auf dieser Grundlage wird anschließend ein selbst entwickeltes Standardmodell für WSK-Analysen vorgestellt, welches im Projektverlauf auf konkrete Fallstudien angewendet und dabei stetig weiterentwickelt werden soll. Das Papier schließt mit einer ersten Anwendung dieses Werkzeugs, welches bereits im Rahmen eines Stakeholder-Workshops zum Einsatz kam.
Ziel dieses Teilprojektes ist es, Ansiedlungspotentiale für Projekte und Unternehmen entlang bestehender oder zukünftig entstehender Wertschöpfungsketten im Rheinischen Revier zu erkennen. Dafür ist es in einem ersten Arbeitspaket von zentraler Bedeutung, die bereits existierenden Prozess- und Wertschöpfungsketten zu identifizieren. Im Hinblick darauf wurde eine wirtschaftliche Strukturanalyse des Rheinischen Reviers auf Basis von Daten des Landes Nordrhein-Westfalen durchgeführt, deren Ergebnisse in diesem Papier festgehalten sind. Ziel dieser Analyse war es, Wirtschaftsfelder zu identifizieren, die eine besondere Relevanz für das Rheinische Revier haben. Dabei kann es unterschiedliche Faktoren geben, nach denen ein Wirtschaftsfeld als besonders relevant eingestuft wird. Dies können beispielsweise die Anzahl an Arbeitsplätzen, der Umsatz, oder mit Hinblick auf eine nachhaltige Transformation auch der Einsatz von Rohstoffen, der Energieverbrauch oder die Emission von Treibhausgasen innerhalb einer Branche sein. Das Teilprojekt beschäftigt sich auch mit dieser Fragestellung und entwickelt in einem zweiten Schritt Strategien, nach denen die identifizierten Wertschöpfungsketten priorisiert werden. In der vorliegenden Auswertung wurden die Wirtschaftsfelder auf Basis ihrer Bruttowertschöpfung, der Anzahl an Niederlassungen, der Beschäftigtenanzahl, dem Zuwachs an Gewerben im letzten Jahrzehnt und ihrem Umsatz ausgewertet. Die Ergebnisse sind im Folgenden nach einer einführenden Übersicht über das Rheinische Revier und die zugrunde liegenden Daten präsentiert.
Dieses Impulspapier unterstützt somit die Beantwortung der Forschungsfrage nach den zentralen Prozess- und Wertschöpfungsketten des Rheinischen Reviers auf zwei Weisen. Zum einen kann es durch die Ausweisung relevanter Wirtschaftsfelder anhand der genannten Faktoren als Grundlage für die Identifikation der zentralen Wertschöpfungsketten entlang dieser Geschäftsfelder dienen. Somit kann es als Ausgangslage für eine tiefergehende Analyse genutzt werden, in der beispielsweise die Wirtschaftsfelder und ihre Emissionen verknüpft werden. Für den Fall, dass die für dieses Projekt zentralen Wertschöpfungsketten auf andere Art und Weise identifiziert wurden - beispielsweise durch Gespräche mit Multiplikatoren und Experten -, so können die Auswertungen dieses Papiers zum anderen zu Rate gezogen werden, um sich einen Überblick über die wirtschaftlichen Strukturen dieser Kette zu verschaffen. Die Ergebnisse dieser Analyse sollen somit insbesondere nicht als für die weitere Arbeit des Teilprojektes bindend betrachten werden, sondern stattdessen als informatives Gerüst dienen, auf welches bei Bedarf weiter aufgebaut werden kann.
The project "Plastic Credits - Financing the Transition to the Global Circular Economy" supports the implementation of a waste management structure in India's rural regions. By that it aims to improve the current waste collection and treatment structures in the pilot regions Goa, Maharashtra, and Kerala. Herein, the project focuses on low value plastics (LVP), and especially multi-layer plastics (MLP), that have no market value. In order to analyze the environmental impacts of the project, an Environmental Impact Assessment (EIA) was conducted. The considered environmental components comprise: greenhouse gas emissions, usage of primary resources, impacts on marine and terrestrial wildlife, standard of living, and economic costs.