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Iran ist eines der größten Erdölförderländer und verfügt über riesige Erdgasreserven - und hat doch ein Energieproblem. Im Zuge des steigenden Energieverbrauchs droht das Land zum Energieimporteur zu werden. Ein Ausweg wird in der Kernenergie gesucht, was durch den Fokus auf den militärischen Aspekt ein großes Konfliktpotenzial birgt.
In seiner Dissertation entwickelt Nikolaus Supersberger "Szenarien eines diversifizierten Energieangebots in OPEC-Staaten am Beispiel Irans - Strategien eines auf klimaschonenden Energieträgern basierenden Umstiegs". Die Ergebnisse sind in diesem Reader zusammengefasst.
Es wird deutlich, dass die Kernenergie für eine langfristig sichere Energieversorgung nicht notwendig ist. Er zeigt das große Potenzial zur Nutzung erneuerbarer Energien und dass eine vollregenerative Stromerzeugung möglich ist. Zudem wird offenbar, dass der Einsatz erneuerbarer Energien und von Energieeffizienz die Ölexporte Irans wie auch anderer OPEC-Staaten deutlich strecken würde.
Klimawandel, Hungerkrise, Rohstoffknappheit und Naturzerstörung stehen auf der internationalen Tagesordnung. Dennoch geht in der Politik, in der Wirtschaft und im Alltag Vieles weiter wie bisher: Für Flughäfen werden neue Start- und Landebahnen geplant, neue Kohlekraftwerke sollen gebaut werden und Heizpilze sprießen aus dem Boden. Im Zweifelsfalle sind der Politik die Ankurbelung der Nachfrage und die Interessen der Autoindustrie wichtiger als der Klimaschutz. Und selbstverständlich sollen Lebensmittel, T-Shirt und Turnschuhe wenig kosten. Armut in Entwicklungsländern hin, Umweltverschmutzung in Schwellenländern her. Die Notwendigkeit einer nachhaltigen Politik wird vielfach beschworen - und ungebrochen dem Wirtschaftswachstum Vorrang eingeräumt.
Der Klimawandel ruft nach nichts weniger als einem Zivilisationswandel. Das war die Ausgangslage für ein interdisziplinär angelegtes Forschungsprojekt des Wuppertal Instituts unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Sachs. Es wurde im Sinne einer Zwischenbilanz gefragt, "ist Deutschland zukunftsfähiger geworden und wie haben sich die Bedingungen mit der Globalisierung verändert?".
CO2-capture and geological storage as a climate policy option : technologies, concepts, perspectives
(2007)
The idea of removing carbon dioxide from flue gas and industrial gas flows and putting it into suitable long-term storage sites is referred to as Carbon Capture and Storage (CCS). This publication provides a close look at this new line of technologies, describing its current status and outlining the prospects for development. The approach is both diagnostic and analytical, identifying the questions a technology assessment poses and showing the steps that need to be taken to implement CCS.
CCS is currently moving to the centre of climate policy discussion. Nonetheless this line of technologies is still the subject of controversial discussion. On the one hand there is a clear hope that these technologies will open up opportunities to use fossil fuels without harming the climate and thus make it possible to continue using oil, natural gas and above all coal even under a stricter climate regime. Accordingly, numerous R&D projects have been initiated all over the world, and various demonstration projects are at the planning or implementation stage. On the other hand, CCS (especially the storage part) has given rise to considerable scepticism from an ecological point of view.
Iran ist einer der größten Ölexporteure der Welt, sieht sich aber trotzdem mit zahlreichen Energieproblemen konfrontiert (z. B. stark steigender und subventionierter Energieverbrauch). Gemein mit anderen OPEC-Staaten hat Iran außerdem das so genannte Dutch Disease. Für Iran wurden Langzeit-Energieszenarien berechnet, die den Einsatz von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien in unterschiedlich hohen Graden abbilden. Es wird gezeigt, dass in Iran unter Beibehaltung des bisherigen energieintensiven Entwicklungspfads binnen weniger Jahrzehnte mehr Erdöl und Erdgas verbraucht werden, als heimisch produziert werden kann. Nur unter Annahme hoher Effizienzsteigerungen wird es möglich sein, dass Iran auch noch im Jahr 2050 Erdöl und Erdgas exportiert. Unter Annahme von Preiskurven wird deutlich, dass Energieeffizienz für den iranischen Staat sehr hohe (ökonomische) Gewinne ermöglicht. Die Nutzung erneuerbarer Energien in Iran ermöglicht ebenfalls hohe ökonomische Gewinne: Durch deren heimischen Einsatz kann Erdgas eingespart und exportiert werden. Außerdem tragen sie zu einer Diversifizierung des heimischen Energiemix sowie des Exportportfolios bei. Kernenergie ist dagegen für die Herstellung iranischer Versorgungssicherheit nicht notwendig. Der großmaßstäbliche Einsatz erneuerbarer Energien als Exportgut könnte innerhalb der OPEC einen Prozess der Disaggregation gemeinsamer Interessen einleiten. Dennoch sprechen zahlreiche Gründe dafür, dass die OPEC eine weitreichende Strategie für erneuerbare Energien und Energieeffizienz entwickelt, die langfristig ihren eigenen Interessen dient und sie zu einem Klimaschutz-Vorreiter machen kann.
Der Ölpreis wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst. Die OPEC spielt bei der Preisbildung derzeit nur eine geringe Rolle. Ein Peak Oil wird die Ölpreise stark beeinflussen und zahlreiche Ausweichdynamiken in Gang setzen, die in ihrer Struktur und Quantität bisher jedoch meist unverstanden sind. Ein ökonomischer Ansatz zu deren Bewertung greift aufgrund vorliegender nicht-ökonomischer Hemmnisse zu kurz. Eine Folge von Rohstoffverknappungen ist eine steigende Energieunsicherheit auf globaler Ebene. Daher ist ein grundsätzlicher Umbau der heutigen Versorgungsstrukturen geboten, um in Zukunft besser gegen strukturelle Unsicherheiten gerüstet zu sein.
Iran is one of the largest oil producers and natural gas owners globally. However, it has to struggle with domestic energy shortages, economic losses through energy subsidisation and inefficient energy infrastructures. Furthermore, GHG and other energy related emissions are rapidly increasing and posing a growing threat to local environment as well as global climate. With current trends prevailing, Iran may even become a net energy importer over the next decades. Resource allocation is therefore a crucial challenge for Iran: domestic consumption stands versus exports of energy.
The energy transformation sector clarifies Iran's dilemma: soaring electricity demand leads to blackouts, and power plant new builds are far from using most efficient technologies (e. g. CHP), therefore keeping energy intensive structures. But fossil fuels could be sold on international markets if spared by having more efficient energy infrastructures.
As shown by the high energy intensity of its economy, Iran has large potentials for energy saving and efficiency. In order to highlight and better identify this potential the paper contrasts a high efficiency scenario in all sectors of energy transformation and consumption with a possible "business as usual" development.
Using a bottom-up approach, the analysis provides a sector-by-sector perspective on energy saving potentials. These can be utilised on the demand side especially in the transport sector (fuels) and in households (electricity for appliances, natural gas for heating). Electricity generation bears efficiency potentials as well.
We conclude that Iran, but also the international community, would benefit on various levels from a more energy-efficient Iranian economy: Energy exports could increase, generating more foreign currency and reducing the pressures on international oil and gas prices; energy consumption would decrease, leading to lower needs for nuclear energy and for subsidies to Iranian people, as well as to a reduction of the high external costs entailed by fossil fuels combustion (smog in cities, environmental stress).
Das Ende des Öls
(2006)