Zukünftige Energie- und Industriesysteme
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Soll der Staat oder der Markt der Hauptakteur im Prozess einer "Großen Transformation" der Gesellschaft sein? Und: Welcher Staat und welcher Markt? Deutlich wird, dass eine Transformation Richtung Nachhaltigkeit nicht gelingen kann, wenn alte Rationalitäts muster - wie die vom starken Staat und vom selbstregulieren den Markt - fortbestehen. Dagegen muss ein demokratischer Prozess stehen, der auf den Fähigkeiten der Bürger(innen) basiert und der emanzipatorische und herrschafts kritische Bewegungen stärkt.
Das Verfahren der Öffentlichkeitsbeteiligung in der Stromnetz-Ausbauplanung : eine erste Bewertung
(2013)
Der Ausbau der Netze stellt nicht nur technisch, sondern auch politisch und rechtlich eine Herausforderung dar. Einigermaßen Einigkeit besteht wohl darüber, dass das Stromnetz im Zuge der Energiewende um- und ausgebaut werden muss. Darüber hinaus herrschen jedoch beträchtliche Differenzen zwischen der Öffentlichkeit sowie den Übertragungsnetzbetreibern und der Bundesnetzagentur in der Frage, welches Maß an Ausbau notwendig ist. Dies sollte sich im Prozess der Aufstellung des Bundesbedarfsplans Stromnetze in einem sauberen Kompromiss lösen lassen. Eine Analyse des ersten Erstellungsprozesses legt jedoch verschiedene Fehlentwicklungen offen, die rasch angepackt werden sollten.
In diesem Artikel wird die Energiewende aus wachstumskritischer Sicht diskutiert. Der gegenwärtige Versuch, eine nachhaltige Energieversorgung vorrangig mit technischen Lösungen zu ermöglichen, die das wirtschaftspolitische Wachstumsparadigma und die damit verbundenen, auf materielle Wohlstandssteigerung ausgerichteten Lebensstile und Konsummuster unangetatset lassen, ist - so die zentrale These - zum Scheitern verurteilt. Eine Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und Ressourcenverbrauch, die das Ziel der deutschen Energie- und Nachhaltigkeitspolitik ist, entpuppt sich als Schimäre, da Verlagerungseffekte der technisch orientierten Effizienz- und Konsistenzstrategie dieselben schwächen. Energie-Suffizienz, also der genügsame Minderverbrauch von Energie, erscheint daher eine notwendige Ergänzung für eine erfolgreiche Energiewende, wenn die mit Effizienzsteigerungen und mit dem Ausbau erneuerbarer Energien angestrebten Nachhaltigkeitsziele nicht konterkariert werden sollen. Für eine solche "Suffizienzrevolution" werden drei Ansatzpunkte skizziert: ein Bewusstseinswandel auf individueller Ebene, Suffizienzpolitik als staatliche Steuerungsmaßnahme und konviviale Technologien als materielle Ermöglichungsstruktur für suffiziente Lebensstile.