Das Ziel der Arbeit war es, die Rolle von Energiegenossenschaften unter dem Einfluss aktueller Entwicklungen der Energiewende für die dezentrale Energieversorgung zu analysieren. Mit dem Wegfall günstiger Förderbedingungen sind Energiegenossenschaften gezwungen ihr bisher erfolgreiches Geschäftsmodell neu auszurichten. In diesem Zusammenhang wurde der Frage nachgegangen, welche neuen Geschäfts- und Kooperationsmodelle von Energiegenossenschaften in Betracht gezogen werden. Weiterhin wurde untersucht, inwiefern die Kooperation mit Stadtwerken dabei Potenziale für Energiegenossenschaften birgt. Die Analyse erfolgte durch eine empirische Untersuchung, die sich zum einen aus einer quantitativen Online-Befragung und zum anderen aus teilstandardisierten Experteninterviews, welche vorrangig Kooperationen von Energiegenossenschaften mit Stadtwerken nachgehen, zusammensetzt.
Die untersuchten Energiegenossenschaften zeigten sich, ausgelöst durch einen geänderten Ordnungsrahmen, in einer wandelnden Position. Neue Geschäfts- und Kooperationsmodelle im Bereich der Erzeuger-Verbraucher-Angebote und der Energiedienstleistungen rücken dabei verstärkt in den Vordergrund der Überlegungen. Für den weiteren Erfolg dieser Entwicklung wird es allerdings umso wichtiger, kontextspezifische Möglichkeiten und Lösungen zu finden, die sich in die begrenzenden Möglichkeiten einer ehrenamtlichen Tätigkeit einrahmen lassen. Hierbei erwiesen sich Stadtwerke als bereichernde Kooperationspartner, die vielfältige Möglichkeiten für Energiegenossenschaften eröffnen können. Die im Rahmen dieser Arbeit analysierten Kooperationsmodelle zeugen von einem großen Spektrum an beidseitig gewinnbringenden Modellen. Für Energiegenossenschaften eröffnet sich damit durch die Unternehmensbeteiligung und der Einflussnahme auf die Stadtwerke verschiedene Wege einer Teilhabe der dezentralen Energiewende.
Seit Mitte der 2000er Jahre ist in Deutschland ein Großteil der Konzessionsverträge für örtliche Strom-Verteilnetze ausgelaufen. Dies eröffnete den Kommunen vielerorts die Möglichkeit ihre bis dahin in privatem Besitz befindlichen Strom-Verteilnetze zu rekommunalisieren. Vor dem Hintergrund der Energiewende und dem damit einhergehenden Umbau der deutschen Energielandschaft hin zu dezentralen Versorgungsstrukturen eröffnete sich kommunalen Verantwortlichen so die Möglichkeit die Umsetzung energiepolitischer Ziele der Bundesregierung auf kommunaler Ebene aktiv mitzugestalten.
Eine im Jahr 2013 durch das Wuppertal Institut durchgeführte Sondierungsstudie erfasste für den Zeitraum 2005 bis 2016 zahlreiche Stadtwerke-Neugründungen, welche einen Trend zur Rekommunalisierung im Bereich der Energieversorgung andeutete. Darüber hinaus versuchen sich Institutionen wie das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) und der Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) bereits seit Jahren einen Überblick über die Entwicklung von Rekommunalisierungen zu verschaffen. Trotzdem existiert bis heute keine flächendeckende Erhebung über Rekommunalisierungen in Deutschland.
Ziel dieser Arbeit war es daher eine Bestandsaufnahme über die Rekommunalisierung von Strom-Verteilnetzkonzessionen im Untersuchungsraum Nordrhein-Westfalen zwischen 2005 und 2016 vorzunehmen. In diesem Zeitraum konnten für den Untersuchungsraum insgesamt 119 Rekommunalisierungen festgestellt werden. Damit lagen bis Ende 2016 bereits zwei Drittel aller nordrhein-westfälischen Strom-Verteilnetzkonzessionen in kommunaler Hand, womit der Trend zur Rekommunalisierung eindeutig belegt werden konnte.
Seit 2005 ist ein Großteil der deutschen Strom- und Gaskonzessionsverträge ausgelaufen und eröffnete vielen Kommunen die Chance, die Energieversorgung wieder in die eigenen Hände zu nehmen. Gleichzeitig übernimmt die kommunale Ebene in einem zunehmend dezentral strukturierten Energieversorgungssystem eine immer wichtigere Rolle, da die Umsetzung der energiepolitischen Ziele der Bundesregierung vor allem vor Ort, in den Kommunen stattfindet. Ziel dieser Arbeit war es daher, zu ermitteln wie viele Kommunen im Zeitraum von 2005 bis 2016 durch die Gründung neuer Unternehmen im Bereich der Energieversorgung tätig geworden sind und welche Rolle die kommunalen Energieversorgungsunternehmen im Rahmen der Energiewende einnehmen können.
Auf Grundlage der bereits 2013 vom Wuppertal Institut durchgeführten Sondierungsstudie, die zahlreiche Neugründungen bis 2012 erfasste, konnten in dieser Arbeit insgesamt 139 kommunale Energieversorgungsunternehmen ermittelt werden, deren Gründung zwischen 2005 und 2016 stattfand. Dieses Ergebnis belegt für diesen Zeitraum einen ausgeprägten Trend zur Rekommunalisierung im Bereich der Energieversorgung. In einer umfangreichen Literaturanalyse sowie acht Experteninterviews mit kommunalen Ansprechpartnern und Geschäftsführern junger Stadtwerke, konnte darüber hinaus belegt werden, dass die kommunalen Energieversorger aufgrund ihrer Fachexpertise und ihrer ausgeprägten Vernetzung mit den Bürgern, örtlichen und regionalen Akteuren und der Kommune, wichtige Instrumente zur Umsetzung kommunaler Klimaschutzziele darstellen. Sie sind nicht nur in der Lage, sich im energiewirtschaftlichen Wettbewerb zu beweisen und zu positionieren, sondern können aufgrund ihrer lokalen Verankerung auch Potenziale erschließen, die von privaten Versorgern weitgehend ungenutzt bleiben. Diese umfassen beispielsweise Potenziale zur Energieerzeugung und -einsparung auf Kundenseite, aber auch die Möglichkeiten regenerativer Wärmeversorgung durch Nah- oder Fernwärme und eine stärkere Beteiligung der Bürger. Neben den zusätzlichen Wertschöpfungseffekten, von denen die Kommunen profitieren, ermöglichen die kommunalen Energieversorgungsunternehmen somit auch die aktive Mitgestaltung der Energiewende vor Ort, unter Einbeziehung der lokalen Akteure und Bürger.
Die Energiewende ist einer der größten Transformationsprozesse, die unsere Gesellschaft in Zukunft bewältigen muss. Sie ist als Gemeinschaftsprojekt zu sehen, in das unterschiedlichste Akteure in verschiedener Art und Weise eingebunden sein sollten. Die Bundesregierung setzt die Ziele und kann Rahmenbedingungen schaffen, die Umsetzung der Energiewende findet aber in den Städten und Gemeinden vor Ort statt. Dazu ist insbesondere bürgerschaftliches Engagement gefordert, welches durch Politik und Planung gefördert und unterstützt werden sollte.
In ländlichen Räumen unterscheiden sich die Herausforderungen dabei noch einmal deutlich von denen in urbanen Gebieten. Auch die Möglichkeiten und Potenziale für den Ausbau erneuerbarer Energien sowie von Energieeffizienzmaßnahmen sind teilweise aufgrund anderer Gegebenheiten und Ressourcen sehr unterschiedlich.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich vor dem Hintergrund der Transitions-Forschung insbesondere mit der Frage, wie bürgerschaftliches Engagement für neue Energieprojekte in ländlichen Räumen angestoßen werden kann und welches Potenzial das Instrument der visuellen Kartographie in diesem Zusammenhang besitzt.
Die Analysen erfolgten im Untersuchungsraum Südwestfalen, in dem zum einen die Praxisstudie "Dorf ist Energie(klug)" dazu diente, Potenziale bürgerschaftlichen Engagements in ländlichen Räumen herausfiltern und bewerten zu können. Zum anderen konnte die mögliche Rolle digitaler Visualisierungen zur Förderung bürgerschaftlichen Engagements anhand bestehender Visualisierungsinstrumente im Untersuchungsraum analysiert werden.
Basierend auf den Analyseergebnissen wurde ein "Bürgerenergiekompass" für den Hochsauerlandkreis erarbeitet. Dieser stellt als Ergebnis der Arbeit ein Beispiel für ein Visualisierungsinstrument dar, das möglichst viele Anforderungen erfüllt, um bürgerschaftliches Engagement insbesondere in den ländlichen Räumen Südwestfalens zur Umsetzung der Energiewende zu fördern.
Bei der Großen Transformation handelt es sich laut Wissenschaftlichen Beirat Globale Umweltveränderungen (WGBU) um einen ganzheitlichen Wandel des fossilen ökonomischen Systems in Richtung klimaverträglicher Nachhaltigkeit und höherer Lebensqualität. Schon heute lebt mehr als die Hälfte der Menschheit in Städten - in Deutschland sind es über 80 %. In der Transformationsforschung spielen daher Städte eine zentrale Rolle. In Bottrop finden derzeit zwei großangelegte ökologische Transformationsprozesse statt. Zum einen wird die Emscher im Norden der Stadt renaturiert. Der bisher als Abwasserkanal genutzte Fluss erstreckt sich über das gesamte Ruhrgebiet und wird in einer insgesamt 20 Jahre langen Umbauphase zu einem naturnahen Gewässer zurückgeführt. Zum anderem ist Bottrop Gewinner des Wettbewerbs InnovationCity Ruhr. Im Frühjahr 2010 rief der Initiativkreis Ruhr einen Wettbewerb aus, bei dem die Klimastadt der Zukunft gefunden werden sollte. Ziel von InnovationCity Ruhr ist es die CO2-Emmissionen in Bottrop bis 2020 zu halbieren und somit eine Vorbildfunktion zur klimafreundlichen Wandlung für das gesamte Ruhrgebiet einzunehmen. Die erfolgreiche Implementation solcher Transformationsprozesse ist laut WBGU von der Akzeptanz, Legitimation und Partizipation der Bevölkerung abhängig. Diese Forschungsarbeit zeigt mittels einer Methodentriangulation von Interviews mit acht Bottroper Bürgerinnen und Bürger sowie der Anwendung einer Collagenmethode, welche Einstellungen und Präferenzen die Bottroper Bevölkerung in Bezug zum urbanen Leben hat. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt: Was bedeutet Lebensqualität für die Bottroper und wie lässt sich diese mit der Großen Transformation vereinbaren? Anschließend werden sowohl Anknüpfungspunkte als auch Interessenkonflikte zu den Transformationsprozessen Emscher-Umbau und InnovationCity Ruhr aufgedeckt. Diese Masterarbeit ist in Zusammenarbeit des Wuppertal Instituts mit der Universität Duisburg Essen im Studiengang "Urbane Kultur Gesellschaft und Raum" entstanden.
In den letzten Jahren hat sich, vor allem durch die bescheidenen Ergebnisse internationaler Klimaverhandlungen, der Stellenwert der Kommunen bei der Bekämpfung des globalen Klimawandels grundlegend geändert. Ohne engagierte Kommunen werden nationale und internationale Klimaschutzziele nicht erreichbar sein. Viele Kommunen sind sich ihrer Verantwortung bewusst und engagieren sich bereits heute in vielfältiger Weise für den Klimaschutz. Gleichzeitig hat sich der kommunale Klimaschutz zu einem wichtigen Standortfaktor im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte, Wettbewerbsvorteile und Prestige entwickelt. Deshalb stellt sich den Kommunen stellt sich daher im öfter die Frage, in welchen Handlungsfeldern das Engagement intensiviert werden soll. Hierbei vergleichen sich die Städte und Gemeinden häufig untereinander und fragen sich, "wo steht meine Kommune im Vergleich zu anderen?" Dieser Frage wurde exemplarisch anhand des kommunalen Gebäudebestands der Stadt Dortmund nachgegangen. Dabei wurde zunächst der aktuelle Zustand des lokalen Klimaschutzengagements quantitativ und qualitativ bewertet (Benchmark-Analyse). Neben der Ermittlung quantitativer Energieeinsparpotenziale wurden 23 Maßnahmen(-bündel) zur Steigerung der Energieeffizienz, zum Energiesparen bzw. zur Vermeidung von Treibhausgasen identifiziert und die Aktivitäten der Stadt Dortmund innerhalb der Maßnahmen(-bündel) bewertet. Um die sich aus der qualitativen und quantitativen Bewertung ergebenden Entwicklungspotenziale zu erschließen, wurden anschließend Maßnahmenvorschläge entwickelt. Da davon nicht unbedingt alle umgesetzt werden können, wurden im Rahmen einer Multikriterienanalyse die Maßnahmen bestimmt, die der Stadt Dortmund vor dem Hintergrund der ökonomischen, ökologischen und sozialen Rahmenbedingungen den größten Nutzen stiften können.