Refine
Has Fulltext
- yes (38) (remove)
Year of Publication
Document Type
- Contribution to Periodical (19)
- Working Paper (8)
- Part of a Book (6)
- Peer-Reviewed Article (4)
- Book (1)
Division
- Präsidialbereich (10)
Der vorliegende Artikel hat das Themenheft "Suffizienz" der Zeitschrift Umweltwirtschaftforum eröffnet. Er hat als Ausgangspunkt die These: Sowohl Dematerialisierung (Effizienz) wie Naturverträglichkeit (Konsistenz) verfehlen ihr Ziel, nämlich Nachhaltigkeit, wenn nicht das Prinzip der Selbstbeschränkung (Suffizienz) an ihre Seite tritt. Aufgefächert wird der Begriff der Suffizienz in fünf Dimensionen: Entschleunigung, Regionalität, Gemeinwohlökonomie, Commons und Lebenskunst. Der Beitrag knüpft an den Artikel "Die vier E's: Merkposten für einen maß-vollen Wirtschaftsstil" (W. Sachs, 1993) an.
Die Marktkräfte erniedrigen die menschlichen Tätigkeiten, erschöpfen die Natur und machen Währungen krisenanfällig - so die grundlegende Erkenntnis des Vaters der Großen Transformation. Was ist von Karl Polanyis These im Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats für Globale Umweltveränderungen ü̈brig geblieben? Eine Spurensuche.
Letzte Zuflucht Glauben : der Beitrag der Spiritualität zur Erhaltung einer lebenswerten Welt
(2016)
Die ökologische und soziale Situation der Welt ist dramatisch. Politische Vereinbarungen oder Appelle konnten das Ruder bislang nicht herumreißen. Es wird immer deutlicher, dass sich die Außenwelt nur ändert, wenn sich auch in der Innenwelt der Menschen etwas tut. Gibt es spirituelle Ansätze in den verschiedenen Religionen, die den dringend nötigen sozial-ökologischen Wandel anstoßen können? Eine Spurensuche.
Justice dans la serre
(2017)
Les religions se sont exprimées en termes choisis sur la question du changement climatique et ont émis des signaux d'alarme, les plus sérieux soulignant la menace que le réchauffement de la planète fait planer, non seulement sur la nature, mais aussi sur la cohabitation des etres humains. Elles ont par exemple mis l'accent sur la "vulnérabilité des pauvres" ("Islam Declaration"), la "souffrance de tous les etres vivants" (bouddhisme), la " dette écologique" (pape Francois) et la "justice climatique" (Conseil oecuménique des églises). De plus, de nombreuses ONG ont fait leur ce dernier mot d'ordre ; la "justice climatique" est devenue dans les années 2000 le slogan clamé haut et fort par la société civile accompagnant la politique climatique internationale jusqu'ici. Mais qu'en estil de cette justice? Comment le débat sur le climat se modifie-t-il dans la perspective de la justice? Et quelles sont les conséquences pour la politique de développement?
Mobiltelefon, Laptop, digitale Photokamera, je kleiner, desto besser. Der über dreißig Jahre alte Buchtitel Small is Beautiful könnte auch der neueste Werbeslogan von Sony sein. Doch hinter der modernen Mini-Technologie versteckt sich immer noch der alte Industriegigantismus den Schumacher einst im Blick hatte.
Gipfelstürmer im Umweltraum
(2007)
Wenn sich im November die internationale Staatengemeinschaft zur 23. UN-Klimakonferenz (Conference of the parties, kurz COP23) in Bonn trifft, um über die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens zu beraten, wird auch die Forderung nach mehr Gerechtigkeit in der Klimapolitik laut werden. Denn die Parole "Climate Justice" ist in den 2000er-Jahren nicht nur zur Fanfare der Zivilgesellschaft geworden, die die internationale Klimapolitik bis heute begleitet. Längst fordern auch die vom Klimawandel besonders betroffenen Staaten, die Hauptverursacher der Erderwärmung - und damit vorwiegend die Staaten des globalen Nordens - stärker in die Pflicht zu nehmen.
Doch was hat es mit der "Climate Justice" auf sich? Wie verändert sich der Klimadiskurs, wenn man die Gerechtigkeitsperspektive einnimmt? Und welche Folgen hat das für die Entwicklungspolitik? Mit diesen Fragen befasst sich der vorliegende Beitrag.
Gerechtigkeit im Treibhaus
(2017)
Die Religionen haben in Sachen Klimawandel rhetorisch mobilgemacht, und ihre Warnrufe gipfeln darin, die Erdüberhitzung bedrohe nicht nur die Natur, sondern auch das Zusammenleben der Menschen. Betont werden etwa die "Verwundbarkeit der Armen" ("Islam Declaration"), das "Leiden für alle Lebewesen" (Buddhismus), die "ökologischen Schulden" (Papst Franziskus) und die "Klimagerechtigkeit" (Weltkirchenrat). Zudem haben sich mit letzterer Losungzahl reiche NGOs identifiziert; die Parole "Climate Justice" ist in den 2000er Jahren zur Fanfare der Zivilgesellschaft geworden, die die internationale Klimapolitik bis heute begleitet. Was hat es mit der "Climate Justice" auf sich? Wie verändert sich der Klimadiskurs, wenn man die Gerechtigkeitsperspektive einnimmt? Und welche Folgen hat das für die Entwicklungspolitik?
Wo stehen wir eigentlich in der Debatte um Suffizienz und Wohlstand nach dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine? Darauf versucht Wolfgang Sachs eine Antwort zugeben. In seinem zweiteiligen Essay plädiert er für eine Ökonomie des "Genug" als Gegenmittel zur Herrschaft des "Immermehr" und legt seine Überlegungen zu den Themen Suffizienz und Wohlstand dar.
Eingangs vermisst er die Energiepolitik zwischen Krieg und Anthropozän um dann zu der Schlussfolgerung zu gelangen, dass auch die erneuerbaren Energien nicht unendlich seien. Der expansiven Moderne könne man nur durch Suffizienz beikommen, und zwar nicht nur durch persönliche Genügsamkeit, sondern gerade durch Suffizienz in Technik, Geografie und der Menge von Produkten. Das veranschaulicht er an zahlreichen Beispielen aus den Bereichen Verkehr, Strukturentwicklung, Kreislaufwirtschaft und aus der Landwirtschaft. Als Abschluss bricht er eine Lanze für den Liberalismus, aber nicht nur für die individuelle Freiheit, vielmehr auch für die "Gleichfreiheit", die Freiheit aller Erdenbürger*innen. Das sei das heimliche Programm der Suffizienz.
Wo stehen wir eigentlich in der Debatte um Suffizienz und Wohlstand nach dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine? Darauf versucht Wolfgang Sachs eine Antwort zugeben. In seinem zweiteiligen Essay plädiert er für eine Ökonomie des "Genug" als Gegenmittel zur Herrschaft des "Immermehr" und legt seine Überlegungen zu den Themen Suffizienz und Wohlstand dar.
Eingangs vermisst er die Energiepolitik zwischen Krieg und Anthropozän um dann zu der Schlussfolgerung zu gelangen, dass auch die erneuerbaren Energien nicht unendlich seien. Der expansiven Moderne könne man nur durch Suffizienz beikommen, und zwar nicht nur durch persönliche Genügsamkeit, sondern gerade durch Suffizienz in Technik, Geografie und der Menge von Produkten. Das veranschaulicht er an zahlreichen Beispielen aus den Bereichen Verkehr, Strukturentwicklung, Kreislaufwirtschaft und aus der Landwirtschaft. Als Abschluss bricht er eine Lanze für den Liberalismus, aber nicht nur für die individuelle Freiheit, vielmehr auch für die "Gleichfreiheit", die Freiheit aller Erdenbürger*innen. Das sei das heimliche Programm der Suffizienz.
Which of Pope Francis' countless appearances will posterity consider truly iconic? Probably neither his journey to the shipwrecked in Lampedusa nor his encounter with the indigenous peoples of the Amazon, although both are characteristic of the pontificate - rather, it will be his appearance in the deserted St. Peter's Square during the coronavirus pandemic. A single figure in white, alone, laboriously climbing the steps to St. Peter's Basilica, then offering the Urbi et Orbi blessing with the monstrance - that image will be in the history books. This view undoubtedly thrives on contrast: the image of the Pope standing alone in the rain at nightfall in contrast to the image familiar to television viewers from all over the world where the Pope appears in St Peter's Square amidst the cheering of tens or hundreds of thousands under Bernini's colonnades. And then, in March 2020, a formidable showing of vulnerability that touched even non-believers.
Im Zeitalter des Anthropozän, also die geologische Epoche, die vom Menschen dominiert wird, sind die Menschen die treibende Kraft. Zehn Prozent der Menschheit verursachen die Hälfte der Emissionen der gesamten Weltbevölkerung. In der Enzyklika "Fratelli tutti" widmet sich Papst Franziskus dem Gedanken der Brüderlichkeit und plädiert für eine gerechte und geschwisterliche Welt. Wolfgang Sachs führt diesen Gedanken weiter und überträgt ihn auf das Machtverhältnis Mensch und Natur. Sein Beitrag verbindet die christlichen Leitgedanken des päpstlichen Lehrschreibens mit aktuellen Problematiken und er formuliert damit eine wichtige Leitfrage: Wie kann aus kollektivem Kontrollverlust wieder gemeinschaftliches Handlungspotenzial werden?
Environment and human rights
(2003)
Globalization has a credible future only if the borderless economy does not overstretch the resilience of the biosphere and frustrate demands for greater justice in the world. But what means environmental justice in a transnational context? In general, justice may have three different senses: justice as fairness, justice as equitable distribution, and justice as human dignity. In the first it is a question of organized procedures for the allocation of advantages and disadvantages that are fair to everyone involved; this is the procedural conception of justice. In the second it is a question of proportionate distribution of goods and rights among individuals or groups; this is the relational conception of justice. And in the third it is a question of the minimum goods or rights necessary for a dignified existence; this is the absolute or substantive conception of justice. This paper develops the theme of international environmental justice in the third sense, as a human rights issue. First, it outlines six typical situations in which patterns of resource use come into conflict with subsistence rights: namely, extraction of raw materials, alteration of ecosystems, reprogramming of organisms, destabilization as a result of climate change, pollution of urban living space, and effects of resource prices. It then introduces the debate on human rights and locates respect for subsistence rights as a component of economic, social and cultural human rights. Finally, it offers some markers for an environmental policy geared to human rights, the aim of which is to guarantee civil rights for all in a world with a finite biosphere. Neither power play between states nor economic competition, but the realization of human rights and respect for the biosphere, should be the defining feature of the emergent world society.
Viele Regionen leiden schon heute unter Hunger, Wassermangel
und Obdachlosigkeit. Der Klimawandel verschärft die sozialen Krisen. Der Streit um Emissionsrechte wird für viele Menschen zur Überlebensfrage. Die meisten Länder verfolgen hingegen vor allem nationale Wirtschaftsinteressen. Die Klimadiplomatie steckt in der Sackgasse.
Mit der Coronakrise und ihren heute bereits absehbaren verheerenden Auswirkungen auf den globalen Süden taucht plötzlich ein Wort wieder auf, das fast in der Versenkung verschwunden zu sein schien: Entwicklung. Denn genau das ist die Frage - ob es dergleichen, und zwar inzwischen nicht mehr nur für den Süden, sondern auch für den gesamten Globus, noch einmal geben kann, oder ob wir eine weiter zunehmende, fundamentale Disruption der Welt erleben.
Allerdings, daran gilt es zu erinnern, war Entwicklung von Beginn an ein Plastikwort gewesen, ein leerer Begriff mit ungewisser positiver Bedeutung. Gleichwohl hat sich Entwicklung als Weltperspektive gehalten, denn sie ist heute in ein internationales Geflecht von Institutionen eingebettet, von den Vereinten Nationen über Ministerien bis hin zu NGOs. Heute gehört Entwicklung zu jenen Zombie-Kategorien, die schon längst verwest sind, aber dennoch als abgedroschene Utopie allenthalben herumgeistern. Scheinbar schon lange zu Grabe getragen, treibt der Begriff wie ein Gespenst seinen Unfug auch noch in der Gegenwart. Und jetzt, in der zweiten Jahreshälfte 2020, kommt das Schlüsselwort wieder zu zweifelhafter Ehre, jährt sich doch zum fünften Mal die Verkündigung der päpstlichen Enzyklika "Laudato si'", die Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit den Sustainable Development Goals und das Klimaschutzabkommen von Paris. Damit stellt sich die entscheidende Frage: Sind diese internationalen Stellungnahmen überhaupt noch der Entwicklung verpflichtet? Oder kann man sie im Gegenteil als Ausweis des Post-Development-Denkens betrachten?
Einer naturverträglichen Gesellschaft kann man nur auf zwei Beinen näherkommen: durch eine intelligente Rationalisierung der Mittel wie durch eine kluge Beschränkung der Ziele. Mit anderen Worten: die "Effizienzrevolution" bleibt richtungsblind, wenn sie nicht von einer "Suffizienzrevolution" begleitet wird. Ein Aufriss möglicher Ansätze für eine suffiziente Wirtschaftsweise.
Das Ende eines Mythos
(2020)
Wie lange können wir noch am Konzept der "Entwicklung" festhalten?
Schon lange haben die Folgen der Klimakrise, der wachsende Ressourcenmangel und eine immer größer werdende Schere zwischen Arm und Reich der schillernden Idee des Fortschritts ihren Glanz geraubt. Die Politik im Geiste der "Entwicklung" beruht nicht nur auf einem schwammigen Konzept, so der Autor, sondern sie ist auch nicht mit einem nachhaltigen Verständnis von globalem Zusammenleben vereinbar.
At the time of the Rio Conference, it had already become clear that climate change is far from being just an ecological issue; it is also an issue of equity. In particular, climate change was identified as an issue of intergenerational equity. It became ominously clear to observers that global warming, since it modifies important parameters of the ecology of the planet, such as sea levels or weather patterns, will affect the relations between present and future generations. Today's generation, by filling up the absorptive capacity of the atmosphere, lives at the expense of tomorrow's generation. At the same time, it came to the fore that the use of fossil fuels not only affects inter-generational equity, but also intra-generational equity, i.e., the relations between nations and social groups within a generation. Who will be allowed to reap the benefits from fossil fuel combustion? Who will have to carry the burden of emission abatement? Equity within a generation has at least two dimensions (Wuppertal Institute, 2005). First, it implies the fair distribution of burdens and benefits of fossil fuel use among nations. Secondly, however, it also implies the universal protection of human dignity by securing the fundamental rights of every human person to water, food, housing, and health. The article will focus on the latter dimension; it will explore the links between human rights and climate change, without, however, losing sight of the broader framework of equity in climate politics.
Die Situation ist klar: Die Menschheit braucht die sozial-ökologische Wende, damit ihre Existenz auf der Erde langfristig gesichert bleibt. Auch der Weg dorthin ist vorgezeichnet, wir müssen ihn nur gehen. Ein Buch mit knappen Argumenten und in Thesen zugespitzt - es ist ein Appell an Politik und Gesellschaft, für einen radikalen Wandel des Wirtschaftssystems einzutreten.
Wie viel ist genug? - Diese Frage stellt sich unausweichlich angesichts der offensichtlichen sozialen und ökologischen Probleme in der Welt. Gefragt ist nicht nur ein ressourcenleichtes Wirtschaftssystem, sondern eine leistungsbefriedete Gesellschaft, die den geordneten Rückzug aus der Wachstumslogik schafft, weil das Wohlergehen aller ihr Ziel ist.
Allesfresser und Habenichtse
(2022)
In diesem Essay stellt der Autor die Frage nach der Verantwortung für die Umwelt und wie diese Pflicht gegenüber dem Planeten Erde gerecht zwischen den Menschen, Kulturen und Gesellschaften, die ihn bewohnen, verteilt werden kann. Seine kurze Geschichte der Umweltgerechtigkeit fasst knapp und verständlich zusammen, wie sich der Blick auf Umweltschutz seit 1970 gewandelt hat und was das für die Menschenrechte und internationale Gerechtigkeit bedeutet.
National welfare is no longer an effective frame of reference for enlightened foreign policy. Policy consideration must encompass the common welfare of a world society. Environmental and resource crises are inextricably tied to security and justice. Sixty years after the founding of the United Nations there should be a new effort to establish a genuinely sustainable global order - a "San Francisco 2.0".