Refine
Year of Publication
- 2014 (4) (remove)
Document Type
- Master Thesis (4) (remove)
Language
- German (4)
Die elektrische Energieversorgung von Kommunen wird nach einer Privatisierungswelle Ende der 1990er Jahren mehr und mehr wieder in kommunale Hand zurückgeholt und Kommunen entdecken Chancen und Möglichkeiten, die sich dadurch ergeben.
In Nordhessen ist ein Trend der Rekommunalisierung erkennbar durch die Neugründung von Stadt- und Gemeindewerken zur Elektrizitätsversorgung oder deren Weiterentwicklung. Dieser Prozess wird unter anderem durch die Städtische Werke Aktiengesellschaft, Kassel angetrieben, die als Partner die Kommunen insbesondere beim Rückkauf der Stromnetze, der Gründung von eigenen Stadtwerken und dem Vertrieb von Energieprodukten unterstützen. Gleichzeitig ist seit Mitte Dezember 2013 der Energieversorger E.ON Mitte AG von den nordhessischen und südniedersächsischen Landkreisen (zurück)gekauft und als Energie aus der Mitte GmbH & Co. KG (EAM) wieder in kommunaler Hand.
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen untersucht die vorliegende Arbeit den Prozess der Rekommunalisierung der Energieversorgung in Nordhessen und beschreibt die damit verbundenen Herausforderungen für die Kommunen.
Am Beispiel von drei Kommunalwerken in Nordhessen wird die Fragestellung untersucht, wie der Prozess der Rekommunalisierung gestaltet werden kann und welche Teilprozesse wie Netzrückkauf, Vertrieb und Erzeugung mit welchen Herausforderungen verbunden sind. Auch die Frage, welche Bedeutung die Rekommunalisierung von E.ON Mitte AG hat, wird untersucht.
Um möglichst viel Wissen über die Rekommunalisierungsvorgänge von beteiligten Personen zu erlangen, wurde das Erhebungsverfahren der leitfadengestützten Experteninterviews ausgewählt. Die Auswertung der erhobenen Daten erfolgte mit der Methodik Grounded Theory.
Große Anteile der Gesamtnachfrage nach kritischen Metallen werden durch die Elektro- und Elektronikindustrie verantwortet, weshalb diese Geräte eine bedeutende Sekundärrohstoffquelle darstellen. Bei auffallend niedrigen Recyclingquoten und gleichzeitigen Versorgungsrisiken kritischer Metalle nimmt die Schließung dieser Stoffkreisläufe eine wichtige Stellung für die deutsche Wirtschaft ein. Die Verluste der Metalle treten von der Sammlung bis zum Materialrecycling entlang der gesamten Entsorgungskette der Elektro- und Elektronikaltgeräte auf.
Gegenstand dieser Arbeit ist es, Kriterien für die Gestaltung der Sammelgruppenstruktur der Geräte zu entwickeln und damit erhöhte Rückgewinnungsmengen solcher Metalle erreichen zu können. Ziel ist es zu klären, welche produktspezifischen, in Verkehr gebrachten und erfassbaren Ressourcen-Mengenpotenziale existieren, wie sich die Demontagefähigkeit der Produkte gestaltet und wie sich mit diesen ressourcenschutzorientierten Planungskriterien die Sammelgruppen strukturieren lassen. Die Untersuchung erfolgt als Momentaufnahme am Beispiel von Indium und ausgewählter Produkte. Damit wird eine Vorgehensweise aufgezeigt und Erkenntnisse herausgearbeitet, die modellhaft auf sämtliche kritische Metalle und Elektro- und Elektronikaltprodukte übertragbar sind.
Insgesamt wird in den Ergebnissen deutlich, dass mit einer Gruppierung der Produkte nach Ressourcen-Mengenpotenzial und Demontagefähigkeit der in Verkehr gebrachten Geräte eine vorausschauende und ressourceneffiziente Planung der Behandlungswege der einzelnen Sammelgruppen ermöglicht wird.
Bei der Großen Transformation handelt es sich laut Wissenschaftlichen Beirat Globale Umweltveränderungen (WGBU) um einen ganzheitlichen Wandel des fossilen ökonomischen Systems in Richtung klimaverträglicher Nachhaltigkeit und höherer Lebensqualität. Schon heute lebt mehr als die Hälfte der Menschheit in Städten - in Deutschland sind es über 80 %. In der Transformationsforschung spielen daher Städte eine zentrale Rolle. In Bottrop finden derzeit zwei großangelegte ökologische Transformationsprozesse statt. Zum einen wird die Emscher im Norden der Stadt renaturiert. Der bisher als Abwasserkanal genutzte Fluss erstreckt sich über das gesamte Ruhrgebiet und wird in einer insgesamt 20 Jahre langen Umbauphase zu einem naturnahen Gewässer zurückgeführt. Zum anderem ist Bottrop Gewinner des Wettbewerbs InnovationCity Ruhr. Im Frühjahr 2010 rief der Initiativkreis Ruhr einen Wettbewerb aus, bei dem die Klimastadt der Zukunft gefunden werden sollte. Ziel von InnovationCity Ruhr ist es die CO2-Emmissionen in Bottrop bis 2020 zu halbieren und somit eine Vorbildfunktion zur klimafreundlichen Wandlung für das gesamte Ruhrgebiet einzunehmen. Die erfolgreiche Implementation solcher Transformationsprozesse ist laut WBGU von der Akzeptanz, Legitimation und Partizipation der Bevölkerung abhängig. Diese Forschungsarbeit zeigt mittels einer Methodentriangulation von Interviews mit acht Bottroper Bürgerinnen und Bürger sowie der Anwendung einer Collagenmethode, welche Einstellungen und Präferenzen die Bottroper Bevölkerung in Bezug zum urbanen Leben hat. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt: Was bedeutet Lebensqualität für die Bottroper und wie lässt sich diese mit der Großen Transformation vereinbaren? Anschließend werden sowohl Anknüpfungspunkte als auch Interessenkonflikte zu den Transformationsprozessen Emscher-Umbau und InnovationCity Ruhr aufgedeckt. Diese Masterarbeit ist in Zusammenarbeit des Wuppertal Instituts mit der Universität Duisburg Essen im Studiengang "Urbane Kultur Gesellschaft und Raum" entstanden.
Die Bekämpfung der Ursachen des anthropogenen Klimawandels ist eine globale Aufgabe. Konkretes Handeln im Klimaschutz muss allerdings vor Ort geschehen, getragen von engagierten Menschen und Institutionen, unterstützt und koordiniert von einer wesentlichen lokalen Schnittstelle zwischen Politik und Gesellschaft - der Kommune.
Um für die lokalen Klimaschutzaktivitäten einen strategischen Rahmen und eine perspektivische Handlungsgrundlage zu schaffen, sind bereits zahlreiche integrierte Klimaschutzkonzepte in deutschen Kommunen erstellt worden, welche über die "Richtlinie zur Förderung von Klimaschutzprojekten in sozialen, kulturellen und öffentlichen Einrichtungen" (sog. Kommunalrichtlinie) der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert werden.
Doch auch ohne explizite Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes werden in vielen Kommunen Konzepte erarbeitet und Maßnahmen durchgeführt, welche gleichwohl dem Klimaschutz dienen - wenngleich diese Begrifflichkeit nicht immer strategischer bzw. normativer Leitsatz ist: So setzen sich die unteren Naturschutzbehörden beispielsweise im Rahmen des Bundesnaturschutzgesetzes für die Stadtklimatologie ein, Hochbauämter sorgen sich um die Energieeffizienz in kommunalen Liegenschaften und lokale Stadtwerke nehmen den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung der eigenen Heizkraftwerke in Angriff.
In Anbetracht der mannigfaltigen Aktivitäten im kommunalen Klimaschutz wird in vorliegender Arbeit untersucht, ob und inwieweit integrierte Klimaschutzkonzepte zur Erreichung der lokalen Klimaschutzziele einen zusätzlichen Beitrag leisten - einen Beitrag für den Klimaschutz, welcher ohne die Erstellung eines lokalspezifischen, exklusiven Klimaschutzkonzeptes nicht generiert worden wäre.
Die Untersuchung zusätzlich generierter Effekte erfolgt anhand einer qualitativ-interpretativen Analyse dreier deutscher Kommunen unter Zuhilfenahme eines kommunalen Klimaschutzstrukturmodells. Neben der Beschreibung der gewonnenen empirischen Erkenntnisse werden potenzielle Erfolgskriterien identifiziert, welche das eigene Klimaschutzkonzept zu einem durchsetzungsstarken und unverzichtbaren Instrument des kommunalen Klimaschutzes werden lassen.