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Ziel dieser Studie ist es, einen aktuellen Überblick über den Stand der Recyclingwirtschaft in Deutschland zu geben. Der Fokus liegt dabei vor allem auf den Marktprozessen, die bereits heute ökonomische Anreize zur Schließung von Stoffkreisläufen geben, bzw. auf spezifischen Hemmnissen, die genau solchen Entwicklungen im Wege stehen.
Aufbauend auf der Analyse spezifischer Hemmnisse für einzelne Abfallfraktionen (rechtliche und institutionelle Hemmnisse, Marktmacht, Informationsdefizite etc.) leitet die Studie verschiedene Instrumente und handlungsorientierte Ansätze ab, die zu einer Verbesserung der Kreislaufführung beitragen könnten; dabei kann Deutschland auch von bestehenden Best-Practice-Ansätzen im Ausland profitieren. Dazu gehören unter anderem der verstärkte Einsatz ökonomischer Instrumente, Maßnahmen zur verstärkten Integration von Abfallwirtschaft und Produktionssektor, Urban Mining Konzepte, internationale Vereinbarungen zum Rohstoffrecycling sowie Green Tech Funds.
Große Anteile der Gesamtnachfrage nach kritischen Metallen werden durch die Elektro- und Elektronikindustrie verantwortet, weshalb diese Geräte eine bedeutende Sekundärrohstoffquelle darstellen. Bei auffallend niedrigen Recyclingquoten und gleichzeitigen Versorgungsrisiken kritischer Metalle nimmt die Schließung dieser Stoffkreisläufe eine wichtige Stellung für die deutsche Wirtschaft ein. Die Verluste der Metalle treten von der Sammlung bis zum Materialrecycling entlang der gesamten Entsorgungskette der Elektro- und Elektronikaltgeräte auf.
Gegenstand dieser Arbeit ist es, Kriterien für die Gestaltung der Sammelgruppenstruktur der Geräte zu entwickeln und damit erhöhte Rückgewinnungsmengen solcher Metalle erreichen zu können. Ziel ist es zu klären, welche produktspezifischen, in Verkehr gebrachten und erfassbaren Ressourcen-Mengenpotenziale existieren, wie sich die Demontagefähigkeit der Produkte gestaltet und wie sich mit diesen ressourcenschutzorientierten Planungskriterien die Sammelgruppen strukturieren lassen. Die Untersuchung erfolgt als Momentaufnahme am Beispiel von Indium und ausgewählter Produkte. Damit wird eine Vorgehensweise aufgezeigt und Erkenntnisse herausgearbeitet, die modellhaft auf sämtliche kritische Metalle und Elektro- und Elektronikaltprodukte übertragbar sind.
Insgesamt wird in den Ergebnissen deutlich, dass mit einer Gruppierung der Produkte nach Ressourcen-Mengenpotenzial und Demontagefähigkeit der in Verkehr gebrachten Geräte eine vorausschauende und ressourceneffiziente Planung der Behandlungswege der einzelnen Sammelgruppen ermöglicht wird.