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Alle sind für den Klimaschutz. Aber niemand will sich einschränken. Ökoroutine möchte durch Standards und Limits die Strukturen ändern. Schluss mit moralischen Appellen! Strategischer Konsum ist ein Mythos. Es ist einfacher die Bedingungen im Stall zu verbessern als das Konsumverhalten. Nullemissionsautos können bis 2030 der Standard für Neuzulassungen werden. So wird Öko zur Routine. Viele Beispiele zeigen: Das Konzept funktioniert bereits in der Praxis.
Die industrielle Tierhaltung belastet nicht nur Böden, Wasser und Atemlu! mit Schadstoffen. Sie sorgt auch dafür, dass sich multiresistente Keime immer mehr ausbreiten. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums sterben in Deutschland jedes Jahr rund 10.000 Menschen, weil Antibiotika nicht mehr wirken. Wollte man die Ursache des Problems angehen, müsste man sich von der Massentierhaltung verabschieden und einen achtsameren Umgang mit Nutztieren und Lebensmitteln etablieren. Notwendig sind Strategien, die das Problem an der Wurzel packen.
Wie viel Mobilität ist genug? : Suffizienz im Mobilitätsalltag und als verkehrspolitische Strategie
(2016)
In diesem Artikel erläutert Michael Kopatz, warum Projekte kooperativen Wirtschaftens (wie beispielsweise Regionalwährung, Tauschringe und Energiegenossenschaften) ihr wahres Potenzial in puncto Klimaschutz, Ressourcenschonung und lokaler Wertschöpfung erst dann entfalten können, wenn Kommunen sie systematisch unterstützen.
Er fordert, dass Projekte der Gemeinwohlökonomie nicht länger nur wohlwollend von politischen Entscheidungsträger(inne)n wahrgenommen werden, sondern dass ein Handlungskonzept zur systematischen Förderung geschaffen wird - eine Wirtschaftsförderung 4.0 sozusagen, die er in seinem Beitrag beispielhaft entwickelt und erläutert.
Zum Beispiel Energieschulden
(2015)
Es ist allgemein bekannt, dass auch umsichtigen Bürgern der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen schwer fällt. Schließlich wird allenthalben vom größer, weiter, schneller, schwerer und stärker geschwärmt. Doch nicht nur Individuen, sondern auch Unternehmen und selbst Städte und Gemeinden können sich selten überwinden, eine Vorbildfunktion in Sachen Nachhaltigkeit einzunehmen. Zu groß scheint das Risiko, die Nachbargemeinde werde die Schwäche für den eigenen Vorteil nutzen.
Was in Großbritannien und Irland schon für viele Bürger(innen) selbstverständlich ist, fordert Michael Kopatz nun auch für deutsche Stromkunden: Prepaid-Zähler für Strom. In seinem Beitrag erläutert Kopatz das Konzept des Stromzahlens per Zähler, der vom Kunden selbst aufgeladen wird, und enkräftet mögliche Gegenargumente. Besonders in den Blick nimmt er die Situation von einkommensarmen Menschen, die durch Stromsperren und hohe Nachzahlungen an den Rand der Zahlungsunfähigkeit getrieben werden. Zudem erhöht ein solcher Zähler die Transparenz beim Stromverbrauch. Als Ausgangspunkt und Beispiel für bereits realisierte "Prepaid-Konzepte" in unserer Gesellschaft nennt er das Prinzip an der Tankstelle, an der das Auto auch mit Benzin "aufgeladen" wird und der Nutzer seinen tatsächlichen Bedarf bezahlt.
Ein weit verbreitetes, aber falsches Vorurteil behauptet, dass arme Menschen verschwenderisch mit Energie umgehen. Wahr hingegen ist, dass sie vorwiegend in schlecht isolierten Gebäuden leben, sich effizientere Elektrogeräte kaum leisten können und plötzlich Beistand von Kohle- und Atomkraftfreunden bekommen.