Amory Lovins in Wuppertal
(1994)
Wir haben zwanzig Jahre Umweltpolitik betrieben, haben nach Nanogrammen von Giften gejagt und Schadstoffemissionen reduziert. Vielleicht ist die Umwelt dadurch etwas sauberer geworden, aber dennoch drohen unserer Ökosphäre immer größere Katastrophen. Was machen wir falsch? Jeder Verbrauch, sei es von Rohstoffen, sei es von Energie, zieht unweigerlich ein Stück veränderte Umwelt nach sich. Und wir verbrauchen Megatonnen. Friedrich Schmidt-Bleek hat ein ökologisches Maß entwickelt, das erstmals den Verbrauch umfassend bestimmen kann. Dieses Maß - MIPS für Material Intensität Pro Serviceeinheit - ermöglicht es, die Umweltbelastung von Prozessen, Produkten und Leistungen zu ermitteln und miteinander zu vergleichen. Wollen wir dauerhaft unsere Ökosphäre retten, müssen wir in recht kurzer Zeit dass Ziel "Faktor 10" erreichen: also Reduzierung allen Verbrauchs auf den zehnten Teil - bei gleichbleibendem Wohlstand. Der Autor zeigt praxisnahe Wege, an dieses Ziel zu gelangen. Wir müssen nicht einfach den Gürtel enger schnallen, sondern wir müssen lernen, mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen rationaler und effektiver umzugehen. Es ist durchaus üblich, Wohlstand zu schaffen - für alle Menschen.
Mensch, Umwelt, Wirtschaft
(1995)
Weiter, schneller, mehr - noch treibt dieses Credo die Industriegesellschaft voran, doch unser ressourcen- und energieintensives Wohlstandmodell ist weder zukunftsfähig noch zu verallgemeinern. Die Studie des Wuppertal Instituts geht der Frage nach, wie eine nachhaltige Entwicklung Deutschlands erreicht werden könnte.
Seit den 60er Jahren haben die Wertesysteme der westlichen Industriegesellschaften an Wirkungskraft verloren. Umweltkatastrophen wie in Seveso und Bhopal und der pharmakologische Supergau Contergan haben den Glauben an den immerwährenden Erfolg des technischen Fortschritts erschüttert. 1987 prägte die Brundtland-Kommission einen Begriff, der seitdem in aller Munde ist: Sustainable Development, zukunftsfähige Entwicklung. Für die Medizin könnte Zukunftsfähigkeit konkret heißen: die Vermeidung sogenannter Zivilisationskrankheiten, wie Streß, Diabetes oder Rheuma, aber auch ein "Weniger" an Ressourcen- und Energieverbrauch, einhergehend mit einem "Mehr" an menschlicher Zuwendung. Den Autoren dieses Buches, Ökologen und Ärzten, geht es um die Suche nach einer menschengerechten Medizin, um deren Bedingungen und Visionen. Denn sowohl Ökologie als auch Medizin ist die Rückbesinnung auf die Natur ein großes Anliegen.
Die umweltökonomische Diskussion ist wieder in Bewegung geraten. Dieser Band, versammelt neue theoretische Ansätze, innovative umweltpolitische Konzepte, praktikable Konzepte zu ihrer Umsetzung und neue empirische Befunde. Eine Erhöhung der Ressourcenproduktivität steht hierbei im Vordergrund. Schwerpunkte des Buches sind: eine Auseinandersetzung mit neoklassischer Umweltökonomie, Stoffstromanalysen als Grundlage einer inputorientierten Umweltpolitik, ökologische Steuereform, Schattensubventionen im Verkehr und andere instrumentelle Ansätze.
Der umweltgerechte Umgang mit Energie ist ein zentrales Thema bei allen Fragen des heutigen Bauens. Dies gilt nicht zuletzt für die Modernisierung von bestehenden Gebäuden. Beim Umgang mit dem Altbau muß eine Vielzahl häufig unbekannter oder schwierig zu handhabender Faktoren gemeistert werden, um den Energieverbrauch des Hauses bewußt und erfolgreich steuern zu können.
Eine wichtige Voraussetzung des energiegerechten Bauens und Modernisierens besteht darin, das Gebäude in seiner Gesamtheit und in seinem ökologischen Kontext zu betrachten. Ziel einer integrierten Planung ist es, die klimatischen und physikalischen Gegebenheiten, die Interessen der Nutzer an einer behaglichen Wohnung und die angestrebte massive Reduzierung der CO2-Belastung miteinander zu verbinden, um damit (nicht zuletzt kostensparende) Synergieeffekte zu erzielen. In dieser Situation gibt das vorliegende Buch - enstanden in Zusammenarbeit von Umweltwissenschaftlern, Architekten und Ingenieuren - eine umfassende Einführung in die Grundlagen des Energiehaushalts, der Energieeinsparung und der optimierten Energienutzung beim Bauen und Modernisieren. Sowohl die ökologischen Zusammenhänge also auch ihre praktische Bedeutung werden grundlegend und anwendungsbezogen dargestellt. Die beiliegende CD-ROM enthält die bildlichen Darstellungen und Graphiken aus dem Inhalt in einer zur Verwendung für Fortbildungen und Beratungen bearbeiteten Form.
Faktor Vier : doppelter Wohlstand - halbierter Naturverbrauch ; der neue Bericht an den Club of Rome
(1996)
Die Botschaft von Faktor Vier ist neu, einfach und aufregend: neu, weil sie nichts Geringeres ankündigt als eine neue Richtung des technischen Fortschritts, einfach, weil sie dafür eine einfache Formel anbietet, und aufregend, weil sie Profite verspricht. Es geht darum, weniger Natur zu verbrauchen und mit dem Wenigen wirksamer zu arbieten. Wir müssen eine Effizienzrevolution in Gang setzen, die dazu führt, daß wir trotz halbierter Naturnutzung den verteilbaren Wohlstand verdoppeln können.
Grenzen sind eine Herausforderung: sie zu überwinden, niederzureißen oder schlichtweg zu ignorieren Gleichzeitig bieten sie aber auch Sicherheit und sind Garant für die Bewahrung von materiellen und ideellen Werten. Diesem Spannungsfeld - der Frage nach der Notwendigkeit von Grenzen einerseits und ihrer Auflösbarkeit andererseits - widmet sich das vorliegende Buch. Naturwissenschaftler, Mediziner sowie Geistes- und Gesellschaftswissenschaftler diskutieren diesen brisanten Themenkomplex auf interdisziplinärer Ebene und kommen zu interessanten wie erstaunlichen Schlüssen.
Vom Zwischenruf zum Kontrapunkt - vom kritischen Mahnen an eine vergessene Stimme zur unabhängigen Stimmführung in einem mehrstimmigen Stück. Der Frauenkongreß "Frauen Wissenschaft Natur" gab den Auftakt für die Stimmen von Frauen zu Naturverhältnissen und Geschlechterverhältnissen in verschiedenen Wissenschaften. Sie sprachen über die Produktionsbedingungen feministischer Wissenschaftlerinnen, über einige zentrale Begriffe wie "Rationalität", "Objektivität/Subjektivität" mitsamt ihrer geschlechtshierarchischen Verfaßtheit bis hin zur männlichen Utopie von der Ersetzbarkeit der Natur.
Der Ausklang weist zugleich über dieses Buch hinaus auf die Notwendigkeit anderer Kompositionen in der Wissenschaft - von der Homophonie zur Polyphonie.
Umweltpolitik ist längst nicht mehr auf staatliche Regelsetzungen begrenzt. Auch Produzenten und Konsumenten, Umweltverbände, Consulting- und Planungsbüros bestimmen durch ihr Handeln direkt und indirekt das komplexe Wechselverhältnis zwischen Mensch und Umwelt. Es geht nicht mehr nur um den "Schadstoff der Woche" und den dazu passenden Filter, der als Exportschlager in jenen Ländern abgesetzt werden kann, welche die Wirtschaftsweise westlicher Länder nachholen wollen. Es geht immer mehr um die Möglichkeiten, unser Planen und Handeln so auszurichten, daß die Grundlagen unseres Wirtschaftens nicht zunehmend ausgehöhlt, sondern strukturell konsolidiert werden. Dieser Frage geht das Buch von Stefan Bringezu nach.
Das Drei-Liter-Auto
(1998)
In diesem Buch wird das Angebot der Automobilindustrie auf den Prüfstand gestellt. Mercedes-Benz, VW, Opel, Audi und andere namhafte Hersteller sind im Frühjahr 1998 einer Einladung des Wuppertal Instituts gefolgt, um im Rahmen eines Workshops ihre umweltreundlichsten Produkte und Ideen für das Auto der Zukunft vorzustellen. Brennstoffzelle, Leichtbaukonzepte, Aluminiumkarosserie und Benzin-Direkteinspritzer sind ihre neuen Technologien. Wie sind diese Konzepte zu bewerten? Und ist das Swatch-Auto wirklich umweltfreundlich? Ist der SmILE nur ein PR-Gag von Greenpeace? Was bedeutet der Begriff "Hypercar"?
Die Autoren stellen die verschiendenen technischen Möglichkeiten vor, mit denen Drei-Liter-Autos schon in naher Zukunft auf unseren Straßen fahren könnten. Sie zeigen aber auch, daß dies nur die eine Seite des Medaille ist: "Damit hinsichtlich des geringen Kraftstoffverbrauchs das technisch Mögliche auf den Markt gelangen kann und zum Erfolg wird, bedarf es mehr als nur der Anstrengungen der Ingenieure. Notwendig sind jetzt vor allem vorwärtsweisende Rahmenbedingungen von der Politik."
Ökoeffizienz ist die Grundlage eines zukunftsfähigen Managements, dessen Ziel es ist, Ökonomie und Ökologie zu vereinen. Ernst Ulrich von Weizsäcker und Jan-Dirk Seiler-Hausmann zeigen, daß diese Kombination den Unternehmen in Zukunft sogar mehr Gewinn bringen kann als herkömmliche Unternehmensführung.
Vorrang für Energieeffizienz - Großanzeigen in allen Zeitschriften, Billigangebote und neuerdings sogar eine knallige Farbe für Strom - der Kampf um Marktanteile ist voll entbrannt. Zwar beschert er Unternehmen und Verbrauchern erhebliche Preisvorteile beim Bezug von Strom. Doch er verstellt den Blick aufs Wesentliche: Wie lassen sich eine wirkliche Energiewende und eine zukunftsfähige, risikofreiere und klimaschonende Energieversorgung erreichen? Trotz aller Absichtserklärungen wird in den meisten Ländern bisher nicht oder nur unzureichend gehandelt. Die Realität hinkt den tatsächlichen Möglichkeiten zur Energieeinsparung meilenweit hinterher - eine fatale Strategie für den Planeten, die in der Katastrophe enden könnte. Amory Lovins und Peter Hennicke entwickeln in ihrem Buch "Voller Energie. Die globale Faktor Vier-Strategie für Klimaschutz und Atomausstieg" eine langfristige Vision für das Weltenergiesystem. Sie knüpfen an das Buch "Faktor Vier. Doppelter Wohlstand - halbierter Naturverbrauch" an und zeigen, wie die Energiewende weltweit umgesetzt werden kann. Ihre Vorschläge sind technisch möglich, ökologisch vertretbar und ökonomisch attraktiv durch mehr Energieeffizienz und den Einsatz erneuerbarer Energien.
Für Ernst Ulrich von Weizsäcker steht fest, daß das nächste Jahrhundert das Jahrhundert der Umwelt sein wird. Wenn die Menschheit überleben will, muß dem Schutz der Natur höchste Priorität eingeräumt werden. Von Weizsäcker entwirft ein neues Leitbild für zukunftsfähiges Wirtschaften und demonstriert anhand der weltweiten Projekte der EXPO 2000 - vom abwasserfreien Haus über die Solarsiedlung Freiburg bis zum Rottaler Modell für Strom aus der Biotonne -, daß Öko-Effizienz nicht mehr reine Theorie ist, sondern bereits umgesetzt wird: So könnte eine Zukunft aussehen, in der weniger Naturressourcen verbraucht werden, ohne daß der Lebenssstandard sinkt.
Namhafte Autoren aus führenden nicht-staatlichen Organisationen ergänzen den Band um faszinierende Visionen, wie eine zukunftsfähige Welt zu gestalten ist. Sie beschreiben u.a. Szenarien für Nachhaltigkeit in Europa und Lateinamerika, fordern einen globalen Technologiepakt und fragen nach der Rolle der Entwicklungsländer im Globalisierungsprozeß.
Dieses Buch ist ein Plädoyer für eine öko-soziale Zeitpolitik als neues Politikfeld, das die Interessen des Gemeinwohls gegenüber den vorherrschenden erwerbsökonomischen Männlichkeits-Leitbildern betont: Die Autorinnen laden zu einem anregenden Spaziergang durch unsere Zeit-Landschaften ein und entwickeln dabei die Umrisse einer Zeitpolitik aus feministischer Sicht. Sie fragen nach den Bedingungen für eine "Ökologie von Zeiten", klopfen die Möglichkeiten ab, Herrschaftlichkeit in Geschlechter- und Zeitverhältnissen abzubauen und spüren die Risse auf, die unsere Zeit-Landschaften gegenwärtig durchziehen.
Einerseits wurde im Juni 2000 in Deutschland der Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen, andererseits weiß man aber auch, dass in 60-70 Jahren die bekannten Erdöl- und Erdgasreserven erschöpft sein werden. Ein weiterer starker Anstieg des Enegieverbrauchs und ein unveränderter Einsatz fossiler Energien hätte katastrophale Folgen für unseren Planeten. Höchste Zeit also, über die Energiepolitik im 21. Jahrhundert nachzudenken.
"Nach dem Ausstieg: Zukunftskurs Erneuerbare Energien" zeigt, wie die energiepolitische Wende zu schaffen ist: Die zentrale Rolle werden dabei die erneuerbaren Energien spielen. In 50 Jahren müssen sie die Hauptlast des weltweiten Energiebedarfs abdecken. Bereits heute müssen die Weichen dafür gestellt werden.
Wie dies zu schaffen ist und wie die Entwicklung weiterführen sollte, beschreiben die Autoren Schritt für Schritt. Ihr Fazit lautet: Das große Ziel ist zu erreichen, wenn wir die verfügbaren Möglichkeiten engagiert nutzen.
Die internationale Klimapolitik ist an einem Wendepunkt angekommen. Die Annahme des Kyoto-Protokolls ist ein großer Schritt in dem Versuch der Menschheit, die schädlichen Folgen des Klimawandels zu begrenzen. Dieses Buch erklärt die naturwissenschafltichen, ökonomischen sowie politischen Bedingungen des Treibhauseffektes und erläutert die Hintergründe der Annahme des Kyoto-Protokolls. So wird deutlich, wie stark machtpolitische Interessen die Herausbildung internationaler Normen bestimmen.
Die "Kinder des Wohlstands" - die heute ca. 30-Jährigen - sind dabei, ihren Wohlstandszenit zu überschreiten. Die sozialen, ökologischen und ökonomischen Folgen der bisherigen Lebens- und Wirtschaftsweise in den Industriegesellschaften beginnen, den Wohlstand zu untergraben. Doch wie reagiert unsere Gesellschaft auf sinkende Verteilungsspielräume? Bröckelt der gesellschaftliche Kitt, wenn der materielle Konsum eingeschränkt wird? Die Gefahr besteht - und um adäquat auf sie zu reagieren, muss eine neue Diskussion auf breiter Basis geführt werden, die bis jetzt nur in einigen spezialisierten Gruppen eine Rolle spielt: Die Diskussion über zukunftsverträgliche Definitionen von Wohlstand und Lebensqualität. Dieser Diskussion stehen einige "Mythen" im Weg - vorgefertigte, reflexhaft vorgebrachte und allzu optimistische Antworten auf Fragen z. B. nach der Beherrschbarkeit ökologischer Probleme, dem Wohlstandsgefälle zwischen Nord und Süd oder der Krise der Arbeitsgesellschaft. Diese Mythen, die quasi als Rechtfertigung einer Gesellschaft fungieren, verhindern eine konstruktive Auseinandersetzung. Sie müssen enttarnt, durchschaut werden, um die Notwendigkeit einer Diskussion über Lebensqualität in der Zukunft offen zutage treten zu lassen - eine Diskussion, die geführt werden muss von eben den "Kindern des Wohlstands", die in Zukunft unter Fehlentwicklungen zu leiden hätten. Neben den Herausgebern beteiligen sich in diesem Buch mehrere junge Autoren mit ganz unterschiedlichen fachlichen und persönlichen Hintergründen an der geforderten Diskussion. Sie unternehmen den Versuch, Bilder des "guten Lebens" zu entwerfen und Bedingungen an eine zukunftsfähige Entwicklung zu stellen - immer mit dem Ziel, auch in Zeiten knapper werdender Verteilungsspielräume Lebensqualität zu erhalten oder vielleicht sogar zu steigern.
Nachhaltiges Wirtschaften bedeutet, alle ökonomischen und ökologischen Kosten offen zu legen: den Geldschleier wegzuziehen, der uns allzu oft den Blick vernebelt. Das Wachstum unserer Wirtschaft wird sich auf lange Sicht nur fortsetzen, wenn wir die Bedeutung der Natur für unsere Lebensqualität einzuschätzen lernen. Peter Bartelmus stößt mit diesem Buch eine Diskussion zwischen Wissenschaftlern und Entscheidungsträgern an. Dieser Austausch ist dringend geboten, denn Ökonomen und Umweltwissenschaftler müssen gemeinsam den richtigen Weg zum wahren Wohlstand finden. Hier werden Konzepte vorgestellt und diskutiert, die die Nachhaltigkeit von Wachstum und Entwicklung sichern sollen. Ökologische, soziale, wirtschaftliche und politische Faktoren - sie alle haben eine entscheidende Bedeutung bei der Planung einer nachhaltigen Zukunft.
Das Zauberwort der Ökoeffizienz hat längst die Chefetagen der Wirtschaft erreicht und immer mehr Unternehmen sehen in der Aufgabe, aktiven Klimaschutz zu betreiben, eine Chance für neue Geschäftsfelder. Mit der Ausschreibung des Wuppertaler Energie- und Umweltpreises suchte das Wuppertal Institut umsetzbare Ideen aus dem Umwelt- und Energiebereich, die den Ressourcen- und Energieverbrauch deutlich reduzieren und so maßgeblich zur Verbesserung der Ökoeffizienz beitragen. Dieses Buch von Ernst Ulrich von Weizsäcker und Peter Hennicke (Herausgeber) stellt zwanzig Projekte vor, die von der Jury des Wettbewerbs prämiert oder belobigt wurden.
Gesellschaftliche Blindheit nennt der Ökonom und Umweltforscher Hans-Jochen Luhmann es, wenn die Öffentlichkeit die Augen verschließt: vor den Situationen großen Schadensausmaßes, den drohenden Gefahren und den Vorboten von Umwelt- und Gesundheitskatastrophen. Überzeugt, dass die Gesellschaft systematisch das Katastrophale an den unvermeidlichen Risiken vermeiden kann, hat er die Strukturen des Nichtwissenwollens untersucht, um daraus Strategien für die Vermeidung von zukünftigen Katastrophen zu entwickeln. "Wir haben es nicht gewusst!" - diese Blindheit der Gesellschaft hat Methode. Sie dingfest zu machen, sie in detaillierten Fallstudien aus den Bereichen Produkte, Technik, Banken/Unternehmen und Umwelt nachzuweisen, ist die Voraussetzung für ein Risiko-Management, das diese Bezeichnung verdient. Hans-Jochen Luhmann hat in "Die Blindheit der Gesellschaft" die Entdeckung von Umweltrisiken als Geschichte einer verzögerten Wahrnehmung gedeutet. Die Auflösung von gesellschaftlicher Blindheit - so seine These - kann nur dann gelingen, wenn ein neuer Standort bezogen wird. Ein Standort, der auf Erfahrung beruht, der das Verhalten in der Vergangenheit als Blindheit gegenüber dem Raubbau am Ganzen erscheinen lässt. Eine neue, gesellschaftliche, sphärenübergreifende "Sicherheitskultur" ist zu schaffen.
Der Anstieg von Verkehrsaufkommen und -leistung in Deutschland und die Folgen für die Umwelt sind bekannt; die politischen und planerischen Konsequenzen hingegen stehen weitestgehend aus. Neben einer Umweltverträglichkeitsprüfung einzelner Projekte ist vielmehr die Umweltprüfung auch von Plänen, Programmen und sogar Politiken notwendig. Mit der von der EU 2001 verabschiedeten Richtlinie zur Strategischen Umweltprüfung (SUP) steht ab 2004 ein Instrument zur Verfügung, dass Umweltbelange nun frühzeitig berücksichtigt. Die Autoren stellen die SUP ausführlich vor und analysieren detailliert Aufgaben, Informationssysteme und Entscheidungsprozesse in der Bundesverkehrswegeplanung (BVWP). Auf dieser Basis entwickeln sie ein Konzept zur Integration der SUP in die BVWP, identifizieren Hemmnisse für eine strategische und umweltorientierte Verkehrswegplanung und entwerfen Vorschläge für eine Weiterentwicklung des Instruments SUP als Beitrag zur zukünftigen Gestaltung einer nachhaltigen Verkehrsplanung.
Über Erfolg oder Misserfolg des Konzepts einer Nachhaltigen Entwicklung entscheiden internationale Gipfeltreffen, Regierungen und wissenschaftliche Berater nicht allein. Inzwischen herrscht weit gehend Konsens darüber, dass es vor allem auf die lokalen Akteure ankommt: auf engagierte Bürger, auf Unternehmen und NGOs, nicht zuletzt auf die kommunalen Verwaltungen. Gerade im öffentlichen Sektor bieten sich gegenwärtig überaus produktive Chancen, die Verwaltungsmodernisierung mit der Ausrichtung auf Ziele zu verbinden, die langfristige Zukunftsperspektiven eröffnen und auch die Interessen kommender Generationen berücksichtigen. Erstaunlicherweise spielt Nachhaltigkeit in der kommunalen Modernisierungspraxis bislang aber nur eine untergeordnete Rolle. Dieser Sammelband will zu einer verstärkten Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten im Verwaltungsalltag und in der Modernisierungspraxis anregen. Die Autor(inn)en liefern hierzu grundsätzliche und konzeptionelle Überlegungen, aber auch zahlreiche konkrete Beispiele u. a. aus den Bereichen Fort- und Weiterbildung, Projektgruppenarbeit, Öko-Audits und Controlling sowie Erfahrungen mit der Lokalen Agenda 21.
Ideen von heute prägen die Welt von morgen. Um diese Zukunft verantwortungsvoll zu gestalten, müssen technische Innovationen ökonomische, ökologische und soziale Aspekte in Einklang bringen. Die hier dokumentierten fünfzehn Arbeiten zeigen auf anschauliche und praxisnahe Weise, wie Umweltschutz, Wirtschaftlichkeit und soziale Verantwortung effizient miteinander verbunden werden können. Durch den alle zwei Jahre vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie ausgelobten Ideenwettbewerb sollen vor allem junge Forscher, Entwickler und Innovatoren gefördert und motiviert werden. Dieses Buch dokumentiert ausführlich alle preisgekrönten und belobigten Projekte des Wuppertaler Energie- und Umweltpreises 2002.
Auf dem Kongress McPlanet.com trafen im Juni 2003 zum ersten Mal Globalisierungskritiker und Umweltschützer zu gemeinsamen Diskussionen zusammen. Rund 1500 Teilnehmer diskutierten in Berlin über die Gefahren für Trinkwasser, Klima und Artenvielfalt durch die wirtschaftliche Globalisierung - und über Wege aus der Globalisierungsfalle.
Verkehrsgenese : Entstehung von Verkehr sowie Potenziale und Grenzen einer nachhaltigen Mobilität
(2004)
Fragen zur Verkehrsgenese, zu (Hinter-)Gründen und Ursachen für die Entstehung und Ausdifferenzierung des Verkehrs sind seit den neunziger Jahren zu einem eigenen Forschungsfeld geworden und haben für praktische Anwendungen an Bedeutung gewonnen. Aus verschiedenen disziplinären, Forschungs- und Praxisperspektiven wird in dem Band der Stand der Forschung zur Verkehrsgenese beleuchtet. Die meisten Texte basieren auf Vorträgen auf der Jahrestagung des Arbeitskreises Verkehr 2003 der Deutschen Gesellschaft für Geographie am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie.
Wir wollen auf den Mars und sollten doch zuerst einmal auf der Erde landen. Hier warten ungelöste ökologische und ökonomische Probleme auf Lösungen. Stefan Bringezu lässt seine Leser gedanklich auf dem Planeten Erde neu landen. Dabei tauchen Fragen auf: Wie viel Verbrauch verträgt der Planet? Wo greift die Menschheit in natürliche Stoffströme ein, welche zusätzlichen Stoffströme setzt sie in Bewegung und welche Folgen haben diese? Menschliche Gesellschaft und Natur werden zu zwei komplexen Systemen, von denen das eine - die Gesellschaft - an das andere auf Gedeih und Verderb gekoppelt ist. Der Mensch ist in der Lage, seinen "Stoffwechsel" mit der Natur zu optimieren. Wie dieser gemessen werden kann und welche Lösungsansätze es bereits gibt, zeigt dieses Buch. Auch künftig wird es uns möglich sein, gut zu leben und zu wirtschaften, wenn wir den Verbrauch natürlicher Ressourcen nachhaltig gestalten.
Im Projekt "KURS 21 - Schulen unternehmen Zukunft" treten Schulen und Unternehmen in einen Dialog über Nachhaltigkeit. Sie durchbrechen die klassische Aneinanderreihung von Schule und Beruf und arbeiten gemeinsam daran ihre Zukunft zu gestalten. In diesen Lernpartnerschaften gewinnen Schüler und Lehrer Einblicke in Unternehmen. Schule der Zukunft - Zukunft der Schule: durch Praxisnähe.
Um die Schülerinnen und Schüler auf die Zusammenarbeit mit konkreten Partnerunternehmen vorzubereiten und Lehrkräfte in diesem relativ neuen Themengebiet zu unterstützen, wurden vom Wuppertal Institut diese modular aufgebauten und praxiserprobten Unterrichtsmaterialien entwickelt, welche inhaltlich die folgenden Themenfelder abdecken:
Lernmodul 1: Nachhaltige Entwicklung
Lernmodul 2: Produkte, Dienstleistungen und Nachhaltigkeit
Lernmodul 3: Unternehmen und Nachhaltigkeit
Lernmodul 4: Unternehmen in einer globalisierten Welt
Die in dem KURS 21-Projekt entwickelten Lernmodule ermöglichen unterschiedliche Zugänge zur Auseinandersetzung mit dem Thema Unternehmen und können vielseitig und auch unabhängig von einer Lernpartnerschaft eingesetzt werden.
Die KURS 21-Materialien sollen auf methodisch vielfältige Weise die Jugendlichen herausfordern, in Zusammenhängen und zeitlichen Abläufen zu denken (vernetztes Denken) sowie Informationen eigenständig zu beschaffen, zu bewerten, zu präsentieren und sich mit anderen darüber zu verständigen (=Informations-, Reflexions- und Kommunikationskompetenzen).
Einen Schlüssel für die Erarbeitung konkreter Alternativen zur neoliberalen Globalisierung bietet der persönliche Konsum. Die "globale Konsumentenklasse", also die zwanzig Prozent der reichen Erdbewohner weltweit, die derzeit noch achtzig Prozent der Ressourcen verheizen, haben es in der Hand, Politik und Konzernen die Richtung vorzugeben. Ihre Eingriffsmöglichkeiten, aber auch die Erfahrungen aus den Ländern des globalen Südens standen im Mittelpunkt des zweiten Kongresses von McPlanet.com: Im Juni 2005 versammelten sich in Hamburg eineinhalbtausend Menschen aus der Ökologie- und globalisierungskritischen Bewegung zu Vorträgen, Diskussionen und phantasievollen Aktionen. Die Dokumentation stellt die Frage nach zukunftsfähigen Lebensstilen in einer globalisierten Welt.
Die wirtschaftliche Entwicklung zwingt derzeit viele Unternehmen und die öffentliche Hand zu sparen. Ursache sind sinkende Einnahmen, einbrechende Umsätze und erhöhte Rohstoffpreise. Sparmaßnahmen setzen oft am Kostenpunkt Personal an, obwohl bei Energie- und Materialkosten ebenfalls erhebliche Einsparungs- und Innovationspotenziale liegen. Ein Blick in die Praxis zeigt, dass es viele gute Beispiele zu einer möglichen Realisierung gibt. Von einer systematischen Umsetzung der "Idee" Materialeffizienz kann in der Wirtschaft und im Beschaffungswesen - auch der öffentlichen Hand - allerdings noch keine Rede sein. Die Autor(inn)en setzen an diesem Punkt an und diskutieren mit Expert(inn)en und Praktiker(innen), wie Materialeffizienz zum Erfolgsfaktor für innovative Produkte und Wettbewerbsfähigkeit werden kann.
Wer die Energie hat, hat die Macht. Dieses Buch analysiert die zentrale Rolle, die Energie spielt - national und noch mehr für die Ordnung unserer Welt. Wie wird die Energieversorgung in Zukunft aussehen? Eine Energiepolitik nach dem Motto "Business as usual" wird in der immer schneller zusammenwachsenden Welt unfriedlich enden. Der Appetit der größten Verbraucher wächst ungezügelt weiter, neue, in ihrem Verbrauch schnell wachsende Länder wie China oder Indien kommen dazu. Alle wollen billige Energie im angeblich freien, tatsächlich aber hoch monopolisierten Wettbewerb. Doch ohne eine Umsteuern heißt der Preis gigantische Energiemultis, die Gefahr großer Umweltkatastrophen, riskante Stromausfälle, neue atomare Bedrohungen und explosive Kriege um knapper werdendes Öl und Erdgas. Die Zeit drängt und auch ein entfesselter Energiemarkt hilft nicht weiter. Die Energieversorgung ist ein öffentliches Gut, das dauerhaft allen und gerecht verteilt zur Verfügung stehen muss. Deshalb braucht die Lösung der Energiefrage den gestaltenden Staat, eine engagierte Zivilgesellschaft, kreative Ingenieure, qualifizierte Arbeitnehmer und verantwortungsbewusste Energiemanager, um die drei Zukunftssäulen Energiesparen, Effizienzsteigern und Erneuerbare Energien aufzubauen. Deutschland kann dabei eine Vorreiterrolle übernehmen. Wir stehen vor der Herausforderung, wie wir die Weltmacht Energie einsetzen wollen: für Frieden und Wohlstand im Zeichen der Demokratie, oder für eine zunehmende Zerstörung der Welt. Dieses Buch zeigt, dass es Wege aus der Misere gibt. Entscheidend ist, die Weltmacht Energie zu demokratisieren. Dann können alle von ihr profitieren.
Leere Kassen - reiche Städte? Ein scheinbarer Widerspruch, der in diesem Sammelband aufgeklärt wird. Denn gemeint sind die unsichtbaren Schätze der Kommunen, die, weil nicht erkannt, auch nicht genutzt werden. Jene Potenziale, die im ressourceneffizienten Wirtschaften liegen. Kommunale Praktiker und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen nehmen hier die Spur auf und werden fündig: auf den Straßen, in den Leitungen und Kanälen unter der Erde, hinter den Gebäudefassaden oder in den Müllcontainern, bei den kommunalen Unternehmen, die Strom, Wasser, Gas oder Wärme bereitstellen, Abfall entsorgen oder öffentliche Mobilität ermöglichen und in den Betriebsabläufen des Unternehmens "Kommune" selbst. Überall können der Rohstoffverbrauch gesenkt und Prozesse optimiert werden. Den Kämmerer freut 's, die Natur erst recht. Doch die Schätze wollen auch erschlossen werden. Ein aktives Stadtmanagement, das langfristig plant, Netzwerke nutzt, Bürgerinnen und Bürger und die eigenen Mitarbeiter einbezieht, hat dafür beste Voraussetzungen. Hierzu gibt dieses Buch Anregungen und Beispiele.
Warum ist es so schwer, die Entwicklung von Regionen nachhaltig zu gestalten? Was blockiert die vielen Bemühungen? Inwiefern sind diese Blockaden auf dichotome Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsmuster zurückzuführen, die von Hierarchien durchzogen sind? Und wie lassen sich diese Blockaden überwinden? Zu diesen Fragen hat der Forschungsverbund "Blockierter Wandel?" in der Region Mulde-Mündung in Ostdeutschland Antworten erarbeitet, die in diesem Buch vorgestellt werden.
In der Zusammenarbeit der Forschenden mit zahlreichen Menschen der Region wurden in den Praxisfeldern Arbeit, Wasserver- und -entsorgung, Bildung, Landschaftsnutzung sowie im Hochwasserschutz Potenziale für Nachhaltigkeit ausgemacht, die sich zwischen bestehenden dichotomen Strukturen entfalten. In diesen Zwischenräumen werden Ziele und Prozesse einer sozial-ökologischen Transformation im gemeinsamen Lernen entworfen und gestaltet.
Nachhaltige Regionalentwicklung, so die Ergebnisse der kritischen Analyse und konstruktiven Perspektive des Forschungsverbundes, erfolgt über die Ermöglichung, Sicherung und Stabilisierung solcher Zwischenräume.
Radikale Benzinpreiserhöhungen an der Tankstelle, steigende Heizölkosten sowie deutliche Verteuerungen der Strom- und Gasrechnungen sind an der Tagesordnung. Die Endlichkeit der Energiereserven und der drohende Klimawandel stehen als Top-Themen mehr denn je im Fokus des öffentlichen Interesses. Verheerende Naturkatastrophen verursachen jährlich volkswirtschaftliche Schäden in dreistelliger Milliardenhöhe. Bald werden deshalb Umwelt- und Effizienztechnologien zu den größten Wachstumsmärkten der Welt zählen. Umso erstaunlicher, dass viele innovative Leistungen, Produkte und Ideen nach wie vor den kreativen Köpfen kleiner unabhängiger Projektteams oder Einzelpersonen entspringen. Diese autonomen Erfinder gewinnen immer mehr an Bedeutung, da sie einen bemerkenswerten Beitrag zur ökonomischen, ökologischen und sozialen Entwicklung leisten können. Das Buch stellt acht Preisträger des Wuppertaler Energie- und Umweltpreises mit ihren Erfindungen vor, die erheblich zur Steigerung der Energieeffizienz und Ressourcenproduktivität beitragen: Innovative Meisterleistungen mit so vielversprechenden Namen wie "Lion Powerblock", Energie-Trichter oder "Sonnenschiff".
Rainer Lucas bietet in diesem Buch Anregungen und Beispiele für das Eventmarketing von morgen. Er gibt konzentriert die entscheidenden Antworten auf die Kernfragen des modernen Eventmarketings: Wie können Events nachhaltiger gestaltet werden? Wie lassen sich die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung erlebnisreicher vermitteln? Das Buch lädt zu einer Reise durch die deutsche Eventlandschaft ein. In origineller Weise vermitteln ausgewiesene Experten aus Wissenschaft und Praxis Strategien, Instrumente und Bausteine für eine neue Eventkultur. Das Werk ist ein zuverlässiges und umfassendes Handbuch für den Aufbau nachhaltiger Events. Dadurch wird das wichtigste Ziel im Eventmarketing erreicht: Mehr Wirkung bei gleichzeitig geringerem Einsatz an Mitteln.
Atomstreit mit dem Iran, Unruhen in Nigeria, Hurrikans in den USA: immer neue Krisen treiben den Ölpreis in die Höhe. Und wir hängen am immer teurer werdenden Tropf, ob Industriebetrieb oder Verbraucher. Öl, unser wichtigster Energieträger, heizt nicht nur das Klima auf, sondern entpuppt sich zunehmend als Krisenfaktor für die Welt.
Mit der stetig wachsenden Verletzlichkeit unserer Energiesysteme reift die Erkenntnis, welche grundlegenden strukturellen Faktoren die Energiesicherheit bestimmen. Wie können wir unsere Abhängigkeit von Energieimporten verringern, den Klimaschutz verbessern und globale sozioökonomische Schieflagen entschärfen?
Eine Vielzahl von Vorschlägen ist in diesem Buch zusammengestellt: internationale Energiekooperationen "auf Augenhöhe", Steigerung der Energieeffizienz, Solarstromtransport aus Nordafrika, geopolitische Strategien oder diplomatisches Engagement in China, ... Wer sich für die ökologische, wirtschaftliche und soziale Zukunft unseres Planeten interessiert, kommt am Öl nicht vorbei - und sollte dieses Buch lesen.
Das Buch analysiert aktuelle Trends und zeigt auf, wie Zukunftsmärkte erschlossen werden müssen, um den Universalbaustoff Holz in nachhaltiger Weise im Neu- und Altbau attraktiver zu machen. Anknüpfend an die Praxiserfahrungen aus dem Projekt "Holzwende 2020plus" werden konkrete Methoden zur Markterschließung vorgestellt. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Transferkonzept, durch das die Projektergebnisse auf unterschiedlichen Wegen für die verschiedenen Zielgruppen aufbereitet werden.
Der Testlauf ist vorbei, jetzt wird es ernst: Der deutsche Emissionshandel ist als Teil des europäischen Systems etabliert. Nun muss er beweisen, ob er den großen Verursachern von CO2-Emissionen wirtschaftliche Anreize bieten kann, um ihren Ausstoß deutlich zu verringern. Was aber lehrt der Testlauf? Werden die gewünschten Effekte erzielt, der Kraftwerkspark klimafreundlich modernisiert, Einsparungen von Energie und Reduktionen von Emissionen eingeleitet? Fügt sich der Emissionshandel in andere Instrumente der Klimapolitik ein und kann er wichtige Impulse für die Weiterentwicklung eines internationalen Klimaschutzregimes geben? Ralf Schüle ist mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Wuppertal Institut sowie weiteren Autoren diesen Fragen nachgegangen. Sie analysieren die Erfahrungen der ersten EU-Handelsperiode und geben Hinweise auf die zukünftige Gestaltung des Emissionshandelssystems.
Klimawandel, Hungerkrise, Rohstoffknappheit und Naturzerstörung stehen auf der internationalen Tagesordnung. Dennoch geht in der Politik, in der Wirtschaft und im Alltag Vieles weiter wie bisher: Für Flughäfen werden neue Start- und Landebahnen geplant, neue Kohlekraftwerke sollen gebaut werden und Heizpilze sprießen aus dem Boden. Im Zweifelsfalle sind der Politik die Ankurbelung der Nachfrage und die Interessen der Autoindustrie wichtiger als der Klimaschutz. Und selbstverständlich sollen Lebensmittel, T-Shirt und Turnschuhe wenig kosten. Armut in Entwicklungsländern hin, Umweltverschmutzung in Schwellenländern her. Die Notwendigkeit einer nachhaltigen Politik wird vielfach beschworen - und ungebrochen dem Wirtschaftswachstum Vorrang eingeräumt.
Der Klimawandel ruft nach nichts weniger als einem Zivilisationswandel. Das war die Ausgangslage für ein interdisziplinär angelegtes Forschungsprojekt des Wuppertal Instituts unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Sachs. Es wurde im Sinne einer Zwischenbilanz gefragt, "ist Deutschland zukunftsfähiger geworden und wie haben sich die Bedingungen mit der Globalisierung verändert?".
Hitzewellen, Überschwemmungen, Tropenstürme - der Klimawandel ist bereits in vollem Gange. Wir werden ihn nicht mehr gänzlich aufhalten können - doch wir sollten jetzt alles daran setzen, ihn zu bremsen und seine Folgen zu mildern. Doch wie könnte eine entsprechend umfassende Klimapolitik aussehen? In diesem Band diskutieren hochrangige Expertinnen und Experten neue Strategien, um den Klimawandel zu begrenzen. In kurzen, verständlich geschriebenen Beiträgen stellt dieses Buch die neuesten Erkenntnisse zu den Zielen einer Klimastrategie, zur Förderung neuer Technologien und zu neuen gesellschaftlichen Allianzen vor.
Seit dem vierten Sachstandsbericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPPC) kann nicht mehr bestritten werden, dass der Klimawandel die globale Herausforderung dieses Jahrhunderts ist. Ziel muss es sein, den Ausstoß an Treibhausgasen zu reduzieren, so dass die Erderwärmung sich in überschaubaren Grenzen hält. Klima- und energiepolitische Lösungsansätze sind bekannt: Mindestziele für die Reduktion von Treibhausgasemissionen, die konsequente Fortführung des Emissionshandels, der Ausbau erneuerbarer Energien sowie die Technologieförderung. Das Buch gibt einen kompakten und fundierten Überblick über den aktuellen Stand der klimapolitischen Debatte, zeigt Lösungswege und Optionen auf.
In der dreijährigen Forschungspartnerschaft "Infrafutur" kooperierten das Wuppertal Institut, dreizehn Unternehmen der kommunalen Wirtschaft und der Verband kommunaler Unternehmen. Sie untersuchten, welche Strategien geeignet sind, um die Ver- und Entsorgung von privaten Haushalten und der Wirtschaft in den Sparten Energie, Wasser/Abwasser und Abfall zu sichern und zu stärken. Zu diesem Zweck wurden in Form von Szenarien die Zukunftsaussichten kommunalwirtschaftlicher Infrastrukturunternehmen im Spannungsfeld von Wettbewerb, Klimaschutz und Qualität intensiv analysiert. Die Methoden der Forschungspartnerschaft "Infrafutur" können auch von anderen kommunalwirtschaftlichen Unternehmen gewinnbringend eingesetzt werden. Dieser Endbericht in Buchform stellt die erarbeiteten strategischen Konzepte einem breiten Kreis für die Umsetzung zu Verfügung. Als ein wesentliches Ergebnis wurde herausgearbeitet, dass Dezentralität als Leitprinzip und der Ausbau dezentraler Infrastrukturen eine entscheidende Grundlage für eine nachhaltige und umfassende Qualitätssicherung in den Sparten Energie, Wasser/Abwasser und Abfall bilden. Die von kommunalwirtschaftlichen Unternehmen erbrachte Daseinsvorsorge überwindet die einseitige Orientierung am Shareholder Value zugunsten eines Beitrags zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen durch Klima- und Ressourcenschutz. Sie fördert die Vielfalt von Akteuren und kann die Ausweitung oligopolistischer Strukturen begrenzen. Zudem verstärkt sie die Kundenbeziehung, mobilisiert Potenziale vor Ort bei den erneuerbaren Energien, bei Energie- und Materialeffizienz und reduziert den Import von Energie und Rohstoffen. Die Szenarienanalysen zeigen jedoch auch, dass diese positiven Beiträge und Perspektiven dezentraler Infrastrukturen sich nicht im Selbstlauf ergeben, sondern dass im EU- und nationalen Maßstab förderliche Rahmenbedingungen in der Klima-, Energie-, Abfall- und Wasserpolitik geschaffen werden müssen.
Globale Rohstoffpolitik ist Umwelt-, Entwicklungs-, Sicherheits-, Innovations- und Wirtschaftspolitik in einem. Der Band analysiert aktuelle Herausforderungen globaler Rohstoffpolitik. Zugleich entwickelt er Perspektiven für ein globales Ressourcenmanagement auf der Grundlage verbesserter Transparenz und internationaler Verrechtlichung.
Was sind die Alternativen zur vorherrschenden Wachstumsideologie und wie lassen sich die Rechte der Menschen und der Umwelt wahren? Wie lässt sich der globale Casino-Kapitalismus zähmen? Was müssen wir an unserer Lebens- und Wirtschaftsweise ändern, um eine Klimakatastrophe noch abzuwenden und den Ressourcenraubbau zu beenden? Unter dem Motto "Game Over. Neustart!" wurde beim vierten Kongress "McPlanet.com" vom 24. bis 26. April 2009 in Berlin mit internationalen Referent(inn)en über die Brennpunkte der aktuellen Krisen und Ideen und Strategien zu ihrer Lösung diskutiert - auf Panels, Foren und in über 100 Workshops.