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Transformative Wissenschaft versteht sich als Katalysator für gesellschaftliche Veränderungsprozesse. Sie musste sich in den vergangenen Jahren innerwissenschaftlicher Kritik und Dekonstruktion stellen. Daneben muss sie sich aber auch an ihrer gesellschaftlichen Wirkung messen lassen. Als Zwischenbilanz aus fünf Jahren Debatte um die transformative Wissenschaft halten wir fest: Die nächste Phase in der Weiterentwicklung transformativer Wissenschaft braucht Orte, an denen ihre gesellschaftlich produktive Wirkkraft erfahrbar wird und erprobt werden kann.
Nach vielen Jahren einer disziplinären und fast ausschließlich innerwissenschaftlichen Exzellenzorientierung steht seit einiger Zeit die Rolle von Wissenschaft in der Gesellschaft erneut zur Diskussion. Der vorliegende Beitrag zeichnet die Debatte zur Bedeutung von Wissenschaft in gesellschaftlichen Umbruchsphasen nach und zeigt auf, welche neue Formen der Demokratisierung diskutiert werden und wo künftige Herausforderungen liegen.
Armin Grunwald (2015) hat kürzlich in GAIA das Programm einer transformativen Wissenschaft gegen Kritik von Vertreter(inne)n etablierter Forschungseinrichtungen verteidigt. Insbesondere Peter Strohschneider (2014), Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), hatte in seinem Aufsatz Zur Politik der Transformativen Wissenschaft eine eindrucksvolle Frontalkritik daran geübt. Transformative Wissenschaft sei ein Programm der De-Politisierung und der Preisgabe wissenschaftlicher Wahrheitssuche. Die vorliegende Replik zeigt, dass genau das Gegenteil der Fall ist.
In einem gemeinsamen Artikel regen die Autorinnen und Autoren die Diskussion eines neuen Vertrages zwischen Wirtschaftswissenschaft und Gesellschaft an. Sie diskutieren die Chancen, Möglichkeiten und die Verantwortung transformativer Wirtschaftswissenschaft (in besonderem Hinblick auf Nachhaltigkeit) und betten diese in den wissenschaftlichen Diskurs ein. Transparenz, Reflexivität, Werbebezug, Partizipation und Umgestaltung von Forschung und Lehre - das sind nach Ansicht der Autor(inn)en die fünf Bedingungen, welche eine transformative Wirtschaftswissenschaft genügen muss. Der Artikel dient als Denk- und Diskussionsanstoß innerhalb der Wirtschaftswissenschaften sowie auch zwischen Wirtschaftswissenschaft und jenen außenwissenschaftlichen Akteuren, die in gesellschaftlicher und ökonomischer Transformation in Richtung Nachhaltigkeit engagiert sind. Die Spiekerrooger Klimagespräche 2016 werden darauf aufbauen.
Zur Gestaltung von tiefgreifenden Transformationsprozessen fehlen oft handlungsleitende Kompetenzen und der Mut, Strukturen aufzubrechen.
Dafür braucht es andere Lernformen und neue Räume des Lernens für nachhaltigen Wandel. Um solche zu etablieren, haben die Vereinten Nationen die Dekade des Handelns ausgerufen, in deren Rahmen zwei Projekte des Wuppertal Instituts gestartet sind: die Transformationsakademie und HumboldtN.
2011 trat der Nawis-Verbund mit dem Vorhaben an, transdisziplinäre Nachhaltigkeitswissenschaft institutionell zu etablieren und einen Wandel im Wissenschaftssystem anzustoßen. Damit verbunden ist die neu gedachte Wissenschaftspraxis der transformativen Forschung, die eine analytische Komponente und einen normativen Auftrag umfasst.
Automakers close factories, the stock exchange crashes, empty streets and cafés everywhere and suddenly working from home is recommended or even required for a large part of the working population in Germany. The Corona pandemic is defining our current everyday life and hitting Germany, Europe and the world at a time when there are a multitude of huge challenges to be solved already. Economic aid is indispensable during and in the aftermath of such a crisis, but the primary focus is to prevent the spread of the pandemic and limiting the health implications. Economic stimulus packages and structural aid are an effective means of overcoming the long-term economic consequences of such disruptive developments. However, they must not be distributed according to the "watering can principle"; financial support must be provided in a future-oriented manner for urgently needed investments. The aim must be to promote the necessary sustainable transformation processes within our economy and society, such as climate protection. According to the authors, the preparations must be made now. This discussion paper shows which criteria and measures are needed.
The challenges of resource efficiency and appropriate strategies : a special issue in "SAPIENS"
(2011)
Wolfgang Sachs wrote a seminal series of essays for the New Internationalist in 1992 called "Development: a guide to the ruins". The concept of development lives on - and takes on new shapes as it is reframed by the UN, reinterpreted by the Vatican or hijacked by authoritarian populists to serve their own nationalist agenda. But, he argues now, we need to move beyond its misguided assumptions into a new post-development era based on eco-solidarity.
Zivilgesellschaftliche Organisationen sind zentrale Akteure für den Wandel in Richtung Nachhaltigkeit. Sie treiben dieses zutiefst kulturelle Zivilisationsprojekt auf vielerlei Weise voran. Dabei bewirken sie immer dann besonders viel, wenn sie ihre Rolle als Mahner, Mittler und Motor gut zu kombinieren verstehen.
Alle sind für den Klimaschutz. Aber niemand will sich einschränken. Ökoroutine möchte durch Standards und Limits die Strukturen ändern. Schluss mit moralischen Appellen! Strategischer Konsum ist ein Mythos. Es ist einfacher die Bedingungen im Stall zu verbessern als das Konsumverhalten. Nullemissionsautos können bis 2030 der Standard für Neuzulassungen werden. So wird Öko zur Routine. Viele Beispiele zeigen: Das Konzept funktioniert bereits in der Praxis.
Was in Großbritannien und Irland schon für viele Bürger(innen) selbstverständlich ist, fordert Michael Kopatz nun auch für deutsche Stromkunden: Prepaid-Zähler für Strom. In seinem Beitrag erläutert Kopatz das Konzept des Stromzahlens per Zähler, der vom Kunden selbst aufgeladen wird, und enkräftet mögliche Gegenargumente. Besonders in den Blick nimmt er die Situation von einkommensarmen Menschen, die durch Stromsperren und hohe Nachzahlungen an den Rand der Zahlungsunfähigkeit getrieben werden. Zudem erhöht ein solcher Zähler die Transparenz beim Stromverbrauch. Als Ausgangspunkt und Beispiel für bereits realisierte "Prepaid-Konzepte" in unserer Gesellschaft nennt er das Prinzip an der Tankstelle, an der das Auto auch mit Benzin "aufgeladen" wird und der Nutzer seinen tatsächlichen Bedarf bezahlt.
Die Einsicht, dass es notwendig wäre, ihr Konsumverhalten zu ändern, bringt nur die wenigsten dazu, weniger Fleisch zu essen oder das neueste Produktmodell zu ignorieren. Suffizienten Konsumpraktiken stehen unterschiedliche innere und äußere Hindernisse im Weg. Die gute Nachricht: Sie lassen sich beseitigen.
Das Bundesministerium für Wissenschaft und Klimaschutz (BMWK) möchte innovationsfreundliche Rahmenbedingungen für Reallabore schaffen. Im Sommer 2023 hat es dazu ein Grünbuch Reallabore veröffentlicht und einen Konsultationsprozess für ein Reallabore-Gesetz eingeleitet. Das Netzwerk Reallabore der Nachhaltigkeit begrüßt die Initiative, sieht aber zugleich erheblichen Gestaltungsbedarf. Die NaWis-Mitglieder unterstützen die hier vorgestellte Position des Netzwerks.