Refine
Has Fulltext
- yes (81) (remove)
Year of Publication
Document Type
- Part of a Book (81) (remove)
Über Effizienz hinaus
(2008)
Der vorliegende Beitrag analysiert die Bedeutung der Abfallvermeidung auf kommunaler Ebene. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Rolle von Städten bei der Abfallvermeidung und der Notwendigkeit strategischer Konzepte sowie praktischer Umsetzungsstrategien. Es wird herausgearbeitet, dass das Initiieren von Abfallvermeidungsmaßnahmen auf kommunaler Ebene auf verschiedene Herausforderungen stoßen kann, wie beispielsweise die Abstimmung bestehender Konsum- und Entsorgungsmuster sowie das Fehlen geeigneter Anreize für Akteure. Es wird gezeigt, inwiefern der Ansatz der Zero Waste City ein Instrument zur Förderung der kommunalen Abfallvermeidung darstellen kann und welche Ziele und Maßnahmen die Zero Waste Cities Kiel und München in ihre Zero-Waste-Konzepte aufgenommen haben. Darüber hinaus werden Handlungsempfehlungen zur Stärkung der Abfallvermeidung in der Kommune, in der Verwaltung und in Bezug auf spezifische Abfallfraktionen präsentiert.
Seit Einführung der ersten Wärmeschutzverordnung in den 1970er Jahren als Antwort auf die Ölkrise sind die energetischen Anforderungen an Gebäude kontinuierlich gestiegen. Heute werden sie im
Gebäudeenergiegesetz (GEG) geregelt, das aktuell erneut novelliert wird. Trotz dieser kontinuierlichen Verschärfungen der Anforderungen ist der Endenergiebedarf von Wohngebäuden in Deutschland in den letzten Jahrzehnten kaum gesunken. Ein wesentlicher Grund hierfür ist die ebenso kontinuierlich steigende Wohnfläche pro Person.
Angesichts der drängenden Herausforderungen unserer Zeit erwarten große Teile der Öffentlichkeit und Politik eine engagierte Wissenschaft, die sich aktiv an der Lösung ökologischer, ökonomischer und sozialer Probleme beteiligt. Diese Erwartungshaltung hat dazu beigetragen, Diskussionen über eine "third mission" der Wissenschaft aufzuwerfen. Damit verbunden sind Fragen zu gesellschaftlichem Engagement und Distanz zur Politik in Forschung und Lehre, mit denen sich bereits der amerikanische Wissenschaftssoziologe Robert K. Merton in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts beschäftigte und die ihn dazu bewogen, ein Ethos der Wissenschaft zu postulieren. (...)
Vor dem Hintergrund der Traumatisierung der Wissenschaft durch den Nationalsozialismus und seine dramatischen Folgen stellt sich heute nach wie vor die Frage, ob - und wenn ja wie - Forschung und Lehre gegen politische Intervention und Pervertierung immunisiert werden können. Gibt es überhaupt so etwas wie "reine Wissenschaft" und wie lässt sich diese abgrenzen? Brauchen wir ein Wissenschaftsethos oder gibt es dazu Alternativen?
Im Folgenden versuchen wir uns diesen Fragen zu nähern. Wir sind weder Wissenschaftssoziologen noch Wissenschaftshistoriker und werden deshalb nur sehr kursorisch auf die entsprechenden Forschungen verweisen. Wir nähern uns den Fragen zum einen aus der Perspektive der angewandten Nachhaltigkeitsforschung und zum anderen mit einem wissenschaftsphilosophischen und erkenntnistheoretischen Hintergrund. Unsere Kritik an Mertons Ansatz hat daher sowohl einen explizit praktischen als auch philosophischen Zugang.
Auch in der Zukunft wird Getreide ein wichtiges Grundnahrungsmittel sein. Umso wichtiger ist nachhaltiges Handeln im Alltag der Berufe rund um das Korn. Der Modellversuch Korn-Scout leistet einen Beitrag dazu, Nachhaltigkeit in die Ausbildungen von Bäckerinnen und Bäckern, Brauerinnen und Brauern, Mälzerinnen und Mälzern, Konditorinnen und Konditoren, Fachkräften für Lebensmitteltechnik sowie Verfahrenstechnologinnen und Verfahrenstechnologen Mühlen- und Getreidewirtschaft zu integrieren. Gemeinsam mit Praxispartnerinnen und -partnern wurden im Modellversuch Lehr-/Lernmaterialien entwickelt und erprobt sowie Kompetenzen identifiziert, die die Nachhaltigkeit der Korn-Berufe stärken. Dabei zeigt sich: Kommunikation entlang der Wertschöpfungskette ist ein zentraler Gelingensfaktor für nachhaltiges Handeln und eine nachhaltige Entscheidungsfindung.
Die vom Wuppertal Institut für Fridays for Future durchgeführten Analysen legen nahe, dass das Erreichen von CO2-Neutralität bis 2035 aus technischer und ökonomischer Sicht zwar extrem anspruchsvoll wäre, grundsätzlich aber möglich ist. Diese Zielsetzung wäre in allen Sektoren mit großen Herausforderungen verbunden und würde beispiellose politische Anstrengungen erfordern.
The circle is a ubiquitous metaphor in the current scientific and political debate on possible strategies for coping with the changes brought by the so-called "Anthropocene". Terms such as "recycling", "upcycling", "downcycling", "life cycle" or "circular economy" all refer to the same geometric shape, which in turn can be found in numerous diagrams illustrating the respective design approaches and political strategies. But how does the circle shape the way we think and act as designers? Is it an appropriate metaphor to guide us to feasible actions, or is its degree of simplification too far removed from reality? In this article we look at the circular economy as a designed model, and question the circle as a communication tool for the cultural project of sustainability. As the circle may carry the risk of an oversimplified, unattainable, even disillusioning ideal, we discuss various alternative images and forms for their potential to become metaphors of alternative models. The hole, the plate, the pasture, the wheel, the mill wheel, the hamster wheel, the vortex, the double helix, the spider web and the rhizome - as metaphors, they each open up different perspectives and approaches to reality, they each construct different relationships and dependencies between nature and culture. The aim of this article is less about postulating the end of the circle as a metaphor in the sustainability debate, as it is about to fathom the circle's ends as a metaphorical tool. In other words, when does the metaphor of the circle become too abstract? As designers we can say that falling in love with a form right at the beginning of a design process can be rather limiting, as hardly any alternatives will be considered, and all further decisions are subordinated to achieving the desired shape. Therefore, we would like to emphasise the contingency of the circular economy as a model. We would like to welcome the thought that the circle has an "end".
Können Wissenschafts- und Kulturinstitutionen in ihrer gesellschaftlichen Wirkung davon profitieren, wenn sie sich einem temporären Perspektivwechsel unterziehen? Der Beitrag beschreibt das Design und den Anspruch eines Vorhabens von zwei Wuppertaler Institutionen, die sich mit dem zeitlich befristeten Ämtertausch ihrer Leiter einem solchen Experiment unterziehen werden: der Oper Wuppertal und dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie - einem führenden Nachhaltigkeits-Think-Tank.
Die Menschheit ist seit wenigen Jahrzehnten in eine Epoche eingetreten, in der sie die globalen ökologischen Randbedingungen ihres Zusammenlebens und Wirtschaftens selber massiv beeinflusst ("Anthropozän"). Nur durch eine "große Transformation" (WBGU) scheint es möglich, im Jahr 2050 für rund 9 Milliarden Menschen Wohlstand innerhalb der gegebenen globalen ökologischen Grenzen zu gewährleisten. Ein solch umfassender Wandlungsprozess benötigt dabei mehr als rein technologische Veränderungen. Es handelt sich um ein Transformationsprogramm auch auf ökonomischer, institutioneller und kultureller Ebene. Das Verständnis für diese mehrdimensionalen Veränderungen kann als "Transformative Literacy" bezeichnet werden. Eine solche Fähigkeit bzw. Bildung ist heute in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft erst in Ansätzen verankert. Der Beitrag gibt einen Einblick in die Bausteine eines solchen umfassenden Wandlungsverständnisses. Im Ausblick zeigt er drei aktuell dominante "Schulen" der Transformationsdebatte auf und beleuchtet sie vor dem Hintergrund des Bezugsrahmens.
The ultimate goal of German Resource Efficiency Programme (ProgRess) is to make the extraction and use of natural resources more sustainable and reduce associated environmental pollution as much as possible. By doing this - also with responsibility towards future generations - the programme should create a prerequisite for securing a long-term high quality of life. To bring the policy approaches formulated in ProgRess to reality, efforts to implement resource efficiency measures have to be increased at all levels - from international to regional to local.
The chapter intends to provide an impetus for the current debate on ProgRess policy development. The chapter identifies, analyses and describes deficits and possibilities of vertical integration of the German programme in particular and derives recommendations for action which may also serve as indications for other strategies. The following sections are based on results of the advisory report "Vertical integration of the national resource efficiency programme ProgRess (VertRess)", conducted by the German Institute of Urban Affairs (Difu) and the Wuppertal Institute for Climate, Environment and Energy on behalf of the German Environmental Agency (UBA) and the Federal Ministry of the Environment, Nature Conservation and Nuclear Safety (BMU).
Schrumpfungsprozesse und die dadurch möglichen Veränderungen der städtischen Siedlungsstrukturen können als Potenzial gesehen werden, das Leitbild der Verkehrsvermeidung umzusetzen und auf diese Weise zum Klimaschutz beizutragen. Empirisch ist erwiesen, dass Einwohner kompakter Städte mit hoher Dichte und gemischter Nutzung verhältnismäßig kurze Wege bzw. Wegeketten zurücklegen und hier der Anteil des Umweltverbundes verhältnismäßig hoch ist. Allerdings sind empirische Analysen über Klimaschutzeffekte von Verkehrsvermeidung weniger eindeutig: Welche Klimaschutzpotenziale entfalten unterschiedliche siedlungsstrukturelle Entwicklungen in schrumpfenden Städten? Diese Frage wird am Fall der Stadt Wuppertal untersucht.
Wissenschaft und Utopie scheinen auf den ersten Blick gar nicht zusammenzupassen. Steht "Utopie" doch für das Kontrafaktische, für das Irreale. Wissenschaft holt dagegen auf den Boden der Tatsachen zurück. Doch ein zweiter Blick offenbart, wie stark Wissenschaft und Utopie aufeinander bezogen sind und sich ein Aufbruch in eine utopische Wissenschaft lohnt.
Urbane Suffizienz
(2013)
Vor dem Hintergrund einer sozial-konstruktivistischen Perspektive auf Wissensgenerierung und -vermittlung betrachten Mandy Singer-Brodowski und Uwe Schneidewind die unterschiedlichen Wissensformen zur Gestaltung der großen Transformation. Anschließend diskutieren sie das Konzept einer Transformativen Literacy als geeigneten Bezugsrahmen, um die erweiterten Wissensformen aufzunehmen, ökologische und gesellschaftliche Systeme zu lesen und neu zu schreiben. Die Transformative Literacy hat nicht zuletzt Auswirkungen auf die Lehr- und Lernarrangements im Rahmen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung, die von einem Lernen in Projekten und Reallaboren profitieren kann.
"TRANSCITY" ist ein partizipatives, sozialökologisches Forschungsprojekt, das hinsichtlich seiner transformativen Wirkung im folgenden Text exemplarisch anhand der Arbeiten mit und in der Stadt Essen vorgestellt und analysiert wird. Im ersten Abschnitt werden die vielseitigen Herausforderungen der Klimakrise herausgearbeitet, die den Bezugsrahmen des Projektes bilden. Im Mittelpunkt der Projektvorstellung stehen die Projektidee, die Zielsetzungen sowie das Projektdesign und die Forschungsmethoden. Im abschließenden Kapitel werden die transformativen Wirkungen untersucht. Am Ende folgt ein zusammenfassender Ausblick.