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Klimawandel, Hungerkrise, Rohstoffknappheit und Naturzerstörung stehen auf der internationalen Tagesordnung. Dennoch geht in der Politik, in der Wirtschaft und im Alltag Vieles weiter wie bisher: Für Flughäfen werden neue Start- und Landebahnen geplant, neue Kohlekraftwerke sollen gebaut werden und Heizpilze sprießen aus dem Boden. Im Zweifelsfalle sind der Politik die Ankurbelung der Nachfrage und die Interessen der Autoindustrie wichtiger als der Klimaschutz. Und selbstverständlich sollen Lebensmittel, T-Shirt und Turnschuhe wenig kosten. Armut in Entwicklungsländern hin, Umweltverschmutzung in Schwellenländern her. Die Notwendigkeit einer nachhaltigen Politik wird vielfach beschworen - und ungebrochen dem Wirtschaftswachstum Vorrang eingeräumt.
Der Klimawandel ruft nach nichts weniger als einem Zivilisationswandel. Das war die Ausgangslage für ein interdisziplinär angelegtes Forschungsprojekt des Wuppertal Instituts unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Sachs. Es wurde im Sinne einer Zwischenbilanz gefragt, "ist Deutschland zukunftsfähiger geworden und wie haben sich die Bedingungen mit der Globalisierung verändert?".
As many other countries, Germany misses to exploit most of its large potential for cost-effective energy efficiency improvements. An organisation collecting funds and allocating them to the most (cost-)effective programmes could be a solution.
Therefore, political parties and trade unions as well as environmental NGOs have called for the creation of such an Energy Efficiency Fund. A recent study by the Wuppertal Institute together with a number of partners, commissioned by the Hans Böckler Foundation, analysed the feasibility of such an institution.
It has been the objective of the project, completed in March 2005, to
identify the added value of an Energy Efficiency Fund,
develop concrete proposals for the institutional setting and the financing of an Energy Efficiency Fund in Germany,
prepare and assess the benefits and costs of a portfolio of innovative but realistic energy efficiency programmes and campaigns, which the Energy Efficiency Fund would implement,
identify the effects of the fundraising and the programmes on different industries, particularly on the suppliers of energy-efficient technologies and services, and on their growth and employment perspectives,
estimate the net employment effects of such an Energy Efficiency Fund and its activities.
This paper presents the results and assesses the usefulness of the project and the participatory elements for increasing the acceptance of such a policy instrument.
Das Paper gibt zunächst Antworten auf die Fragen, wie sich der Ressourcenverbrauch entwickelt hat, welche Potenziale zur Verbrauchssenkung bestehen und warum sie trotz hoher Wirtschaftlichkeit nicht umgesetzt werden. Es zeigt, dass eine deutliche und zügige Steigerung der Energie- und Materialeffizienz notwendig ist, um Ressourcen ökologisch und sozial nachhaltig, aber auch finanzierbar und bedarfsgerecht bereitstellen zu können. Technische Innovationen und eine Veränderung der Produktions- und Konsummuster sind dazu Voraussetzung. Wirtschaft, Verbraucher, Politik und Gesellschaft haben viele Handlungsoptionen, die im Paper jeweils kurz vorgestellt und mit Beispielen illustriert werden. Sie zeigen, wie durch einen Policy Mix und Aktivitäten gesellschaftlicher Akteure Energie- und Materialeffizienz für die Anbieter- und Nachfragerseite einfach, umsetzbar und vorteilhaft werden kann. Ihre Entfaltung ist möglich, so die These, wenn Ressourceneffizienz politisch und gesellschaftlich gewollt ist.
The Wuppertal Institute for Climate, Environment and Energy and the UNEP/Wuppertal Institute Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production (CSCP) set out to analyse Japanese dematerialisation and resource efficiency strategies within the 3R scope and searched for options of enhancing resource effi ciency strategies, commissioned by the German Federal Environment Agency. A further task of the project was to initiate a policy dialogue including stakeholders, academia, politics and Japanese and European environmental experts. The following paper summarises findings from the analyses, the results of the policy dialogues (Experts Workshop, 6 June 2007 and International Conference, 6 November 2007) and draws conclusions for a potential Japanese-European cooperation on the resource efficiency issue.
Options and potentials for energy end-use efficiency and energy services : summary ; final report
(2006)
Mit Dienstleistungen zur Steigerung der Energieeffizienz und zum Energiesparen Geld zu verdienen, ist oft nicht einfach. Die Produkt- und Geschäftsfeldentwicklung ist spannend - aber auch extrem fordernd. Das im Rahmen des Programms "Intelligent Energy Europe" von der Europäischen Kommission geförderte Projekt Change Best hat in den Jahren 2009 bis 2012 insgesamt 38 Unternehmen aus 16 EU-Mitgliedsstaaten dabei unterstützt, mögliche Schwierigkeiten bei der Entwicklung und Markteinführung neuer Energieeffizienzdienstleistungen zu bewältigen.
Im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat das Wuppertal Institut zusammen mit dem Büro Ö-quadrat einen Tarifvorschlag für Strom hinsichtlich seiner Auswirkungen begutachtet. Zielsetzung dieses Gutachtens war es einerseits herauszuarbeiten, ob der Tarifvorschlag unter der Bedingung, dass die Einführung des Tarifs für den jeweiligen Stromanbieter insgesamt erlösneutral gestaltet wird, nachhaltig zu einer finanziellen Entlastung der einkommensschwachen Haushalte beitragen kann. Andererseits wurde analysiert, ob der Vorschlag auch mit Klimaschutzerfordernissen und einer Gesamtstrategie zum Umbau der Energieversorgung kompatibel ist, die eine Umstellung auf regenerative Energien beinhaltet sowie eine deutliche Steigerung der Endenergieeffizienz vorsieht. Ergebnis: Die verpflichtende Einführung von "Stromspartarifen" ist nicht geeignet, einkommensschwache Haushalte bei Energiepreissteigerungen zu entlasten und gibt keinen Anreiz zur Stromeinsparung. Das Gutachten weist auf eine Fülle von Schwächen bei den vorgeschlagenen Tarifmodellen hin.
Indikatoren können den Prozess der Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung auf kommunaler Ebene wirksam unterstützen. Doch bislang werden Indikatorensysteme kaum handlungs- bzw. umsetzungsrelevant eingesetzt. Damit das Instrument "Nachhaltigkeitsindikatorensystem" eine größere Wirkung entfaltet, muss es zu einem Steuerungsinstrument des strategischen Managements der Kommune werden und in den operativen Managementprozess eingebunden sein. Dies ist das wesentliche Ergebnis zweier empirischer Studien von Katharina Liepach und Julia Sixt, die im Jahre 2002 im Rahmen von Diplomarbeiten in Kooperation mit dem Wuppertal Institut durchgeführt wurden. Wichtige Voraussetzungen für ein wirksames Nachhaltigkeitsindikatorensystem sind darüber hinaus eine verstärkte inhaltliche Auseinandersetzung in der Kommune mit dieser Thematik, eine wenig aufwändige Gestaltung der Datenerhebung zu den einzelnen Indikatoren, die Initiierung und Mobilisierung des Prozesses durch die Kommunalverwaltung bei ausreichender Rückendeckung durch die Politik und die Einbeziehung der kommunalen Öffentlichkeit in die Ziel- und Strategiefindungsdiskussion über den Weg zu einer nachhaltigen Kommune.
Vor dem Hintergrund der Richtlinie zu Endenergieeffizienz und Energiedienstleistung (2006/32/EC, ESD) hat die Bundesregierung im September 2007 einen nationalen Energieeffizienz Aktionsplan (NEEAP) vorgelegt. Für den bundesdeutschen Kontext besteht in diesem Zusammenhang nun die Herausforderung zur Entwicklung eines bundesweiten ESD-Evaluations- und Monitoringsystems, welches ein vom Akteur unabhängiges Verfahren zum Nachweis erzielter Einsparungen bereitstellt. Die Qualität des Verfahrens muss dabei durch entsprechende Regelungen und Maßnahmen gesichert werden. Der Bericht beschreibt in Anlehnung an das Projekt EMEEES (Evaluierung und Monitoring für die EU-Richtlinie zu Endenergieeffizienz und Energiedienstleistung), wie erzielte Endenergieeinsparungen aus der Umsetzung des deutschen NEEAPs nachgewiesen werden können. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Entwicklung von geeigneten Bottom-up Methoden, die sowohl die erzielten Gesamteinsparungen als auch zusätzliche Einsparungen berechnen können. Zudem wird eine Berechnung von so genannten Early Energy Savings ermöglicht.
Das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie schlägt in Kooperation mit dem Freiburger Büro Ö-quadrat ein konkretes Verfahren vor, um Stromanbieter und ihre Unternehmensentwicklung anhand ökologischer, ökonomischer, sozialer und kultureller Kriterien einer nachhaltigen Entwicklung zu bewerten ("Versorger-Test"). Dabei wird der umfassende Anspruch verfolgt, - Verbraucher-Interessen gerecht zu werden, - die Transparenz der Angebote und Anbieter im liberalisierten Strommarkt zu erhöhen, - Stromkunden zum Stromwechsel zu positiv bewerteten Energieunternehmen und gleichzeitig - Stromanbieter zu einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung zu animieren und - damit einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung der Energiemärkte zu leisten. Somit greift der "Versorger-Test" die durch die Liberalisierung geschaffene Freiheit der Stromanbieter-Wahl auf. Er unterstützt die Konsumenten-Souveränität der Verbraucher. Gleichzeitig unterstützt er Energieunternehmen auf ihrem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung und ermöglicht ihnen, ihre ökologische Glaubwürdigkeit unter Beweis zu stellen und ihre Marktchancen entsprechend zu verbessern.