Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren
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Die Herausforderung ist, Digitalisierung gezielt im Dienst der Nachhaltigkeit einzusetzen und (pro-)aktiv zu gestalten (by sustainable design) und dabei zu vermeiden, dass gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Systemwandel auch weiterhin vor allem als eine Folge von exogenen digitalen Technologietrends und disruptiven Geschäftsmodellen geschieht (digital disruption).
Vielfältige Anstrengungen und ihre Erfolge der letzten Jahre zeigen, dass Politik den Rahmen und Anreize setzen kann, dass Digitalisierung für Nachhaltigkeit genutzt und dabei selbst umweltverträglich umgesetzt wird. Das leistet wichtige Beiträge, ist aber in Summe noch nicht ausreichend.
Wir sehen den Bedarf für eine digitale und ökologische Transformationsagenda als übergeordneten, ressortübergreifenden Rahmen der Gestaltung des Gesamtsystems aus Digitalisierung und den Transformationsbereichen der Nachhaltigkeit.
Digitalisierung sollte dafür stärker durch ambitionierte und weitreichende Strategien zur Nachhaltigkeitstransformation von Wirtschaft und Gesellschaft gelenkt werden. Durch missionsorientierte Ansätze können Leitplanken geschaffen werden, um digitale Innovationen auf prioritäre gesellschaftliche Ziele auszurichten.
Das digitale System mit seinen Wechselwirkungen von Technologien, Geschäftsmodellen und Regularien sollte als ein eigener Transformationsbereich in den Fokus der Nachhaltigkeitspolitik rücken. Es geht dabei um die digitalpolitischen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen, damit mehr digitale Lösungen für Nachhaltigkeitsaufgaben verfügbar werden, Digitalisierung nicht länger nicht-nachhaltige Pfadabhängigkeiten verstärkt und zudem eine nachhaltige Digitalisierung mit weniger Emissionen und Umweltverbrauch realisiert wird.
Der Bericht adressiert die Rolle von digitalen Plattformen für nachhaltigen Konsum. Um Plattformunternehmen stärker in die Verantwortung zu nehmen und eine umwelt- und gemeinwohlorientierte Regulierung von Plattformen zu stärken, werden mögliche Handlungsansätze beschrieben. Kollaborative und dynamische Interaktionsformate können als ergänzende Politikansätze dabei unterstützen.
Anwendungen von Künstliche Intelligenz (KI) unterstützen immer mehr Bereiche in unserer Gesellschaft. Im Alltag nutzen viele Menschen, z. T. unbewusst, schon KI-basierte Entscheidungshilfen oder Feedbacksysteme, z. B. lernende Spracherkennungssysteme zur stimmgesteuerten Musikauswahl zuhause oder bei der automatisierten Routenoptimierung zur Navigation im Auto. Auch für nachhaltigen Konsum kann KI förderlich sein, bspw. durch intelligente Algorithmen bei der ökologisch-orientierten Verkehrsmittelwahl oder Feedbacksysteme zur Vermeidung von Fehlkäufen beim Online-Shopping. Es ist zu erwarten, dass künstliche Intelligenz in Zukunft im Bereich des nachhaltigen Konsums eine zunehmend bessere Datenbasis erhalten wird, bspw. durch die Einführung des digitalen Produktpasses.
Dieses Positionspapier dient als Diskussionsgrundlage zur Strukturierung des sich ergebenden Handlungs- und Forschungsfeldes zur KI für nachhaltigen Konsum und der Ableitung von Ansatzpunkten und Forschungsfragen zur nachhaltigen Gestaltung im selben Themenfeld. Dabei wird ein besonderer Fokus auf daten- und entscheidungsbezogene Aspekte gelegt.
Die politische Förderung des Nachhaltigen Konsums in der Plattformökonomie ist derzeit unzureichend. Die Umweltpolitik steht vor dynamischen und komplexen Herausforderungen. Um politische Entscheidungsprozesse und Stakeholder-Beteiligung zu unterstützen, exploriert die Kurzstudie kompakte und kollaborative Governance-Formate, sogenannte Governance Innovation Labs.
Given the urgent need to promote climate-friendly behaviours, the implementation of carbon footprint calculators with actionable recommendations is increasing. This study analysed data from >7000 users of a Japanese carbon footprint calculator to investigate the characteristics and factors affecting voluntary commitment to decarbonisation actions and the gaps in achieving the 1.5-degree mitigation target. The results showed voluntarily committed actions were insufficient to meet the 2030 personal carbon footprint target, with only 31 %, 18 %, and 7.3 % of users potentially achieving targets in the domains of housing, mobility, and goods/services, respectively. The seven user segments that were identified exhibited very different levels of engagement. For example, "lifestyle change enthusiasts" committed to as many as 25 actions, corresponding to an equivalent of 2.8 tCO2e of footprint reduction, while "curious bystanders" rarely committed to any actions. Demographically, younger and male users tended to prioritise high-impact actions, whereas female users and users aged 50–60 years old were more likely to commit to a range of actions. Notably, actions requiring substantial financial investment had an 8 % lower commitment probability, and "shift" actions were 6 % less preferred than "avoid" actions". These findings contribute to a deeper understanding of the considerable gap between self-committed actions and mitigation targets, and suggest that more effective use of footprint information could facilitate greater engagement. Tailored strategies could better motivate the "curious bystanders" segment and encourage female and older users to focus on high-impact actions.
Project-based learning, with its emphasis on "learning by doing", is the dominant teaching method in industrial design. Learners are supposed to be motivated to tackle complex problems such as those in the dynamic field of sustainability. However, it is still unclear how the process of increasing motivation within projects can be systematically targeted for specific sustainability challenges and directed towards potential later pro-environmental behavior.
The project-based learning method presented in this paper, framed by a normative decision-making model, aims to intrinsically motivate industrial design students to engage in the exemplary circular economy field of metal recycling and at the same time promote necessary professional competencies on the metal, alloy, product and system level. It is demonstrated which specific intervention measures can be suitable to achieve this goal and how they can be methodically employed. Preliminary quantitative evaluation results indicate that the project-based learning method can indeed strongly motivate the target group.
Das Wuppertal Institut wurde vom Rat für Nachhaltige Entwicklung beauftragt, Beispiele erfolgreicher Transformationen hinsichtlich ihrer Gelingensfaktoren zu analysieren, um daraus bundespolitische Maßnahmen zur Förderung und Skalierung kommunaler Nachhaltigkeitsaktivitäten ableiten zu können. Dafür wurden 14 Beispiele aus sechs Transformationsbereichen mit einem eigens konzipierten Analyseraster untersucht und in Factsheets kompakt aufbereitet.
Als kleiner Ausschnitt eines vielfältigen Engagements im Nachhaltigkeitsbereich zeigen die ausgewählten Beispiele, wie günstige Rahmenbedingungen eine Ermöglichungskultur schaffen, die die Diffusion erfolgreicher Praktiken erleichtert. Auf Bundesebene bedeutet dies einen Wandel vom steuernden zum ermöglichenden Staat, der lokale Spielräume erweitert und gleichzeitig die Koordination und Richtungssicherheit sowie die horizontale und vertikale Kohärenz der Instrumente sicherstellt. Trotz projektspezifischer und teils hoher Hürden lassen sich zentrale Gelingensfaktoren identifizieren: Anschlussfähigkeit an bewährte Maßnahmen, Sicherstellung der langfristigen Finanzierbarkeit, aktive Beteiligung lokaler Akteur*innen und eine geringe Konfliktwahrscheinlichkeit in der Umsetzung. Besonders hohe Akzeptanz genießen zudem Maßnahmen, die unter Einbindung und Vernetzung verschiedener gesellschaftlicher Akteur*innen umgesetzt worden sind.
Angesichts der immensen finanziellen Herausforderungen zur Schaffung und Wahrung nachhaltiger Lebenswelten stehen viele Kommunen vor einer fast unlösbaren Aufgabe, zumal tiefgreifende Veränderungen bis in die Lebensgewohnheiten der Menschen hinein nötig sind. Ein konsistenter und richtungssicherer Mix aus verschiedenen Lenkungsinstrumenten und von hoher Akzeptanz ist daher essentiell. Die untersuchten Transformationsbeispiele sind ein erster Einstieg in erforderliche Vertiefungsanalysen zur Wirkmächtigkeit potenzieller und konsistenter Politikpakete und deren Wechselwirkungen mit anderen Instrumenten im Mehrebenensystem.
Der Grundsatz der Vertragsfreiheit stellt ein grundlegendes Prinzip des Zivilrechts dar. Er erlaubt individuellen Parteien grundsätzlich, ihre eigenen Vereinbarungen zu treffen. Jedoch wurde im Bereich des Verbraucherschutzes erkannt, dass u.a. strukturelle Machtungleichgewichte zu Informationsasymmetrien zwischen Unternehmen und Verbraucher*innen führen können. Dies wirkt sich häufig nachteilig für die Verbraucher*innen aus. Aus diesem Grund wurden Informationspflichten als verbraucherschützendes Instrument eingeführt. Diese Pflichten stellen - im Vergleich zu anderen regulatorischen Eingriffen - den mildesten Eingriff in die Vertragsfreiheit dar, indem sie Unternehmen dazu verpflichten, transparente und umfassende Informationen bereitzustellen.
Seit ihrer Einführung hat die Entwicklung und Ausweitung dieser Informationspflichten allerdings stetig zugenommen, um unter anderem den Bedürfnissen und Herausforderungen der modernen Märkte gerecht zu werden. Im Folgenden soll diese Entwicklung näher dargestellt werden.