Weiterentwicklung der Primärenergiefaktoren im neuen Energiesparrecht für Gebäude : Endbericht
(2016)
Zentrale Anforderungsgröße der gegenwärtigen Energieeinsparverordnung (EnEV) ist der Primärenergiebedarf, der mit Hilfe von energieträgerspezifischen Primärenergiefaktoren (PEF) aus dem Endenergiebedarf bzw. Endenergieverbrauch errechnet wird. Der PEF ist jedoch in vielen Fällen kein geeignetes Maß zur Bestimmung der Treibhausgas-Emissionen eines Heizungssystems oder eines Endenergieträgers und übt somit in Bezug auf den Klimaschutz nur eine bedingte Lenkungswirkung aus. Des Weiteren verlieren sehr niedrige nicht-erneuerbare Primärenergiefaktoren (PEFne) ihre Steuerungswirkung hin zu energieeffizienten Gebäuden und vernachlässigen andere wichtige Aspekte wie z. B. die Ressourcenverfügbarkeit von Energieträgern.
Ein Forschungskonsortium aus ITG, ifeu und Wuppertal Institut hat daher ein Überblickspapier zur möglichen Weiterentwicklung der Primärenergiefaktoren unter Einbeziehung der Treibhausgas-Emissionen erstellt. Darin werden wesentliche Defizite der bisherigen Lösung aufgezeigt und mehrere Vorschläge für eine Weiterentwicklung unter Berücksichtigung der CO2-Äquivalent-Emissionen erarbeitet. Der Projektbericht baut auf der dem Diskussionspapier "Konsistenz und Aussagefähigkeit der Primärenergie-Faktoren für Endenergieträger im Rahmen der EnEV" des Wuppertal Instituts auf und macht mehrere alternative und konkrete Vorschläge, wie die darin identifizierten Probleme durch eine Anpassung des PEFs behoben werden können.
Im Ergebnis wird ein Vorschlag zur kurzfristigen Umsetzung favorisiert, bei dem der bisherige Indikator "Primärenergie" um den Indikator "Klimaschutz" ergänzt wird. Langfristig gilt es, weitere Nachhaltigkeitsindikatoren bei der Lebenszyklus-Bewertung in den Vorketten von Energieträgern, Heizungssystemen und Gebäuden zu berücksichtigen. Dazu sind weitere Forschungsarbeiten erforderlich.
Das vorliegende Grünbuch für eine Citizen Science Strategie 2020 stellt die Ziele, Potenziale und Herausforderungen von Citizen Science in Deutschland dar und zeigt Handlungsoptionen für die Entwicklung einer nationalen Strategie zur Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern in die Wissenschaft auf. Dabei wird der Fokus auf drei Handlungsfelder gelegt: Die Stärkung etablierter Strukturen, die Neuschaffung von Rahmenbedingungen und die weitere Integration von Cititzen Science in bestehende Konzepte durch verschiedene Maßnahmen. Außerdem werden im Grünbuch vor allem auch die Ziele und Möglichkeiten ebenso wie eine Vision für die Rolle von Citizen Science im Jahr 2020, unter anderem in Form von zehn Leitbildern, definiert. Im Vordergrund stehen auch hier die breite Etablierung, Anerkennung und Einbeziehung von Citizen Science in gesellschaftsrelevante Kontexte.
Im März 2016 endete der Beteiligungsprozess zum Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung mit der Übergabe der Ergebnisse an Umweltministerin Hendricks. Die Vorschläge wurden bei Bürgerkonferenzen in fünf Städten sowie in einem Online-Dialog, an dem sich rund 500 Bürgerinnen und Bürger beteiligt hatten, entwickelt und diskutiert. Parallel dazu hatten Bundesländer, Kommunen und Verbände in Fachforen getagt und dabei rund 400 Vorschläge eingebracht. Daraus entstand ein Maßnahmenkatalog mit Vorschlägen, die wissenschaftlich auf ihre Klimawirkung und Kosten und Nutzen untersucht wurden. Das Wuppertal Institut war gemeinsam mit der Ifeu GmbH mit der wissenschaftlichen Begleitung des Beteiligungsprozesses der Bundesländer, Kommunen und Verbänden beauftragt.
Der Bericht stellt die Projektergebnisse zur Operationalisierung des Living Lab Ansatzes, der in der Durchführung der Praxisprojekte getestet und erprobt werden soll, kompakt und zusammenfassend dar. Dazu werden Ergebnisse der Analyse von Nachhaltigkeitsstandards und -kriterien und ausgewählten Living Lab Methoden dargestellt. Dies beinhaltet die Entwicklung eines Konzeptes zur Nachhaltigkeitsbewertung in unternehmerischen Innovationsprozessen. Zudem werden Anforderungen an das im weiteren Projektverlauf geplante kooperative Roadmapping beschrieben. Die Analyse führt die Essenz aus insgesamt 6 Ergebnispapieren in Arbeitspaket 2 zusammen und gibt Hinweise auf Anknüpfungspunkte in den weiteren Arbeitspaketen des Projektes.
Kunststoffabfälle, die nach dem Gebrauch von Kunststoffprodukten anfallen, werden in Deutschland noch immer überwiegend energetisch verwertet. Hemmnisse für eine werkstoffliche Verwertung sind zum Beispiel Zusatzstoffe, die die Recyclingfähigkeit einschränken, die zunehmende Verwendung von Verbunden, die gemischte Sammlung und die mangelnde Wirtschaftlichkeit. Ziel dieses Projektes ist, für die nach dem Gebrauch im Gewerbe und bei Haushalten anfallenden Kunststoffabfälle und ggf. weitere Wertstoffe die Frage zu beantworten, ob und unter welchen Randbedingungen diese dem Restabfall oder derzeit energetisch genutzten Fraktionen entzogen und so die werkstoffliche Verwertung gesteigert werden kann. Das Projekt entwickelt einen integrierten Policymix, der sowohl beim Angebot, der Nachfrage als auch den Marktbedingungen für den Einsatz von Sekundärkunststoffen ansetzt.
Measures to address climate change can result in human rights violations when the rights of affected populations are not taken into consideration. Climate change projects in so-called "developing" countries are often financed and/or also implemented by industrialised countries. The research project ClimAccount Human Rights Accountability of the EU and Austria for Climate Policies in Third Countries and their possible Effects on Migration focused on the accountability of the EU and its Member States with regard to negative impacts of climate change measures they are involved in on human rights in third countries - especially those associated with "migration effects". Based on three case studies - projects registered under the Kyoto Protocol's Clean Development Mechanism - the human rights dimension of climate change action was discussed, areas of human rights concerns that were discernible in all three case study projects were identified, the issue of extraterritorial human rights obligations was analysed and the subject of access to justice was scrutinized.
Durch den zu erwartenden Rückgang der Braunkohleverstromung in Deutschland wird der Strukturwandel in der Lausitz weiter beschleunigt werden. Die Energiewende erfordert also eine konsistente strukturpolitische Flankierung, für diejenigen Regionen, die bisher ökonomisch stark vom Braunkohlebergbau (inklusive Vorketten und Folgeindustrien) abhänging sind. Vor diesem Hintergrund hat die Brandenburger Landtagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen das Wuppertal Institut beauftragt, erste Empfehlungen für strategische Ansätze einer präventiven Strukturpolitik in der Lausitz zu entwickeln. Die Kurzstudie nimmt besonders in den Blick, welche Erkenntnisse sich aus den Erfahrungen mit dem Strukturwandel in Nordrhein-Westfalen und insbesondere dem Rheinischen Revier für die Gestaltung des Strukturwandels in der Lausitz ableiten lassen.
Effizienzpolitiken allein werden nicht mehr ausreichen, um Klimaschutzziele zu erreichen. Diese Erkenntnis setzt sich in der aktuellen Nachhaltigkeitsdebatte immer mehr durch, partiell selbst innerhalb der Green Economy-Diskurse. Wir werden um Politiken der Eindämmung struktureller Energiebedarfs-Erzeugung nicht herumkommen. Allerdings besteht die Gefahr, dass die Forderungen nach Suffizienz und "Maß-Halten" nicht die Erwerbsökonomie und Wachstumspolitiken adressieren, sondern die privaten Haushalte: die genderbedingt erwerbsökonomisch und politisch externalisierte Versorgungsökonomie (Haushaltswirtschaft) und persönliches Handeln. Deshalb ist ein emanzipativer Energiesuffizienz-Politikansatz umso wichtiger.
Wie aber lässt sich ein Energie-bezogener Suffizienz-Ansatz des "Genug - es reicht!" anwendungsorientiert und methodisch konkret fassen? Auf welches Sichtbarmachen von den in der Energieforschung und -politik fast immer ausgeblendeten Fragen nach dem gutem Leben, Versorgen und Versorgt werden kommt es an? Wie lassen sich dabei implizite Genderverzerrungen, die aus traditionell an Maskulinität als Norm orientiertem Denken stammen, gemeinsam überwinden? Welche Strategien, welche Potenziale, welche Eingriffspunkte für Energiesuffizienz-Politiken und welcher Art Instrumente resultieren daraus?
Die im ersten größeren, vom BMBF geförderten Forschungsprojekt zu diesen Fragen erarbeiteten Analysen, Ansätze und Methoden wurden durch genderkompetente ExpertInnen aus den beteiligten Disziplinen in einer Fokusgruppen-Diskussion reflektiert, kritisch gewürdigt, mit Anregungen, disziplinären Wissensbeständen und praktischen Beispielen bereichert. Der Wuppertal Report 8 präsentiert die Auswertung und die Zusammenfassung des emanzipativen Ansatzes und neuen Methode.
Er gibt damit einen Einblick in die vielfältigen Ergebnisse des Gesamtprojekts "Strategien und Instrumente für eine technische, systemische und kulturelle Transformation zur nachhaltigen Begrenzung des Energiebedarfs im Konsumfeld Bauen/Wohnen".
Der Endbericht stellt die Ergebnisse des Projekts "Energiesuffizienz - Strategien und Instrumente für eine technische, systemische und kulturelle Transformation zur nachhaltigen Begrenzung des Energiebedarfs im Konsumfeld Bauen/Wohnen" dar. In dem Projekt wurde untersucht, wie energiesuffiziente Alltagsroutinen, soziale Praktiken und Lebensstilaspekte mit den sozialen und ökologischen Anforderungen an eine nachhaltige Entwicklung in Einklang gebracht werden können und wie die strukturellen und politischen Rahmenbedingungen gestaltet werden müssen, so dass Energiesuffizienz im Alltag akzeptabler und praktikabler wird. Für die drei prinzipiellen Energiesuffizienz-Ansätze Reduktion, Substitution und Anpassung wurden Reduktionspotenziale für den Haushaltsstromverbrauch quantifiziert. Für ausgewählte Anwendungsfelder wurden die Ergebnisse in Form von Suffizienzspektren dargestellt. Anschließend wurden Politikansätze zur Unterstützung von Energiesuffizienz in Privathaushalten analysiert und Vorschläge für ein integriertes Paket von Politikinstrumenten für Energieeffizienz und -suffizienz entwickelt. Die Erkenntnisse des Projektes sind unter anderem in einen internetbasierten Haushalts-Strom-Check, in ein Handbuch zur nachhaltigen Produktgestaltung für die Geräteindustrie und in die Entwicklung von Vorschlägen für nationale und EU-Instrumente zur Reduktion des Stromverbrauchs und zur Förderung des kommunalen Klimaschutzes eingeflossen.
The core objective of Energy Efficiency Watch 3 (EEW3) is to establish a constant feedback loop on the implementation of European and national energy efficiency policies and thus enable both compliance monitoring and mutual learning on effective policy making across the EU. The project team applied a mixed-method approach to assess energy efficiency policy developments in EU Member States. EEW3 analysed the progress made in the implementation of energy efficiency policies in European Member States since the publication of the second National Energy Efficiency Action Plans (NEEAPs) in 2011 by screening official documents, sought experts' knowledge via an EU-wide survey and has been creating new consultation platforms with a wide spectrum of stakeholders including parliamentarians, regions, cities and business stakeholders. Results are presented in Country Reports for each of the 28 Member States, the Expert Survey Report, 10 Case Studies presenting outstanding energy efficiency policies in Europe, the Key Policy Conclusions, the project summary report in brochure format and this Feedback Loop Report, which summarises the overall EEW3 portfolio.
On behalf of the Port of Rotterdam Authority, the Wuppertal Institute developed three possible pathways for a decarbonised port of Rotterdam until 2050. The port area is home to about 80 per cent of the Netherlands' petrochemical industry and significant power plant capacities. Consequently, the port of Rotterdam has the potential of being an international leader for the global energy transition, playing an important role when it comes to reducing CO2 emissions in order to deliver on the EU's long-term climate goals.
The three decarbonisation scenarios all built on the increasing use of renewables (wind and solar power) and the adoption of the best available technologies (efficiency). The analysis focuses on power plants, refineries and the chemical industry, which together are responsible for more than 90 per cent of the port area's current CO2 emissions.
The decarbonisation scenarios describe how CO2 emissions could be reduced by 75 to 98 per cent in 2050 (compared to 2015). Depending on the scenario, different mitigation strategies are relied upon, including electrification, closure of carbon cycles or carbon capture and storage (CCS). The study includes recommendations for local companies, the Port Authority as well as policy makers. In addition, the study includes a reference scenario, which makes it clear that a "business as usual" mentality will fall well short of contributing adequately to the EU's long-term climate goals.
Im Rahmen des Verbundprojekts "Transformationsprozesse für nachhaltige und wettbewerbsfähige Wirtschafts- und Industriestrukturen in NRW im Kontext der Energiewende" wurde eine retrospektive Fallstudie zum Transformationsprozess durchgeführt. Zielsetzung war es, Charakteristiken zu entwickeln, wie relevante Transformationsprozesse beschreiben werden können und speziell Treiber und Hemmnisse von Transformationsprozesse zu identifizieren. Dabei ging es explizit darum, solche Charakteristiken zu finden, die für industrielle Transformation innerhalb der deutschen Energiewende für Unternehmen und Regionen relevant sind.