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Partizipation und Nachhaltige Entwicklung als Herausforderung für die "Bürgernahe Verwaltung"
(2003)
Über Erfolg oder Misserfolg des Konzepts einer Nachhaltigen Entwicklung entscheiden internationale Gipfeltreffen, Regierungen und wissenschaftliche Berater nicht allein. Inzwischen herrscht weit gehend Konsens darüber, dass es vor allem auf die lokalen Akteure ankommt: auf engagierte Bürger, auf Unternehmen und NGOs, nicht zuletzt auf die kommunalen Verwaltungen. Gerade im öffentlichen Sektor bieten sich gegenwärtig überaus produktive Chancen, die Verwaltungsmodernisierung mit der Ausrichtung auf Ziele zu verbinden, die langfristige Zukunftsperspektiven eröffnen und auch die Interessen kommender Generationen berücksichtigen. Erstaunlicherweise spielt Nachhaltigkeit in der kommunalen Modernisierungspraxis bislang aber nur eine untergeordnete Rolle. Dieser Sammelband will zu einer verstärkten Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten im Verwaltungsalltag und in der Modernisierungspraxis anregen. Die Autor(inn)en liefern hierzu grundsätzliche und konzeptionelle Überlegungen, aber auch zahlreiche konkrete Beispiele u. a. aus den Bereichen Fort- und Weiterbildung, Projektgruppenarbeit, Öko-Audits und Controlling sowie Erfahrungen mit der Lokalen Agenda 21.
Cleverer Kiez : Vorstudie
(2009)
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, wie das Leitbild einer Nachhaltigen Entwicklung in die Kommunalverwaltungen integriert werden kann. Nach einer Erläuterung des Nachhaltigkeitskonzepts, gefolgt von einer strukturationstheoretischen Analyse der kommunalen Verwaltung, ergibt die Untersuchung der strukturellen und prozessualen Rahmenbedingungen, dass die für Nachhaltigkeitsprojekte so wichtige querschnittsorientierte Zusammenarbeit nur sehr erschwert möglich ist. Das Kernhindernis liegt in der fachlich abgetrennten Organisationsstruktur. Die bisherige Verwaltungsmodernisierung hat hier wenig Verbesserung gebracht, standen doch gleichermaßen betriebswirtschaftliche wie binnenorientierte Instrumente im Vordergrund. Notwendig ist, dass sich Verwaltungen stärker strategisch ausrichten, um die Qualität des Outputs auch im Sinne der Nachhaltigkeitsidee zu verbessern. Hierzu werden einige Ansätze wie Strategisches Management, Projektgruppenarbeit, Mitarbeitermotivation, Aus- und Fortbildung u.a.) vorgestellt. Gestützt werden die Thesen durch einen Empirieteil. Es wurden Leitfaden gestützte Interviews, eine Fragebogenaktion und zwei Expertenworkshops durchgeführt.
Energiearmut wird durch steigende Energiepreise und die gleichzeitig steigende Armut auch in der europäischen Union ein immer bedeutenderes Thema. Eine Vorreiterrolle bei der Erforschung von Energiearmut hält Großbritannien, wo das Problem schon lange existiert und deshalb bereits in den 1990er-Jahren eine gesellschaftliche Debatte und in der Folge nationale Programme gegen Energiearmut starteten. In den restlichen EU-Ländern und vor allem im deutschsprachigen Raum gibt es noch keine derart systematische Befassung der Regierungen mit dem Thema. Die Relevanz und das gesellschaftliche Interesse steigt aber auch in diesen Ländern, was daran abzulesen ist, dass in den letzten Jahren eine Reihe an regionalen und kommunalen Modellprojekten gestartet wurde, deren Aufgabe es ist, Energiearmut zu lindern.
Dieses Wuppertal Paper gibt einen kurzen Überblick über den Stand der Forschung zu Energiearmut sowie der politischen und gesellschaftlichen Diskussion in Deutschland, Österreich und Großbritannien. Dabei wird auch auf die Entwicklung der Energiekosten und die Auswirkungen dieser Entwicklung auf einkommensschwache Menschen eingegangen.
In Folge werden kurz nationale Strategien zur Armutsbekämpfung in Großbritannien und Deutschland vorgestellt. In Deutschland handelt es sich vor allem um eine bundesweite Weiterentwicklung und Finanzierung des Modellprojekts "Stromspar-Check" seit 2009. In Österreich gab es zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Studie noch keine nationalen Programme zur Bekämpfung von Energiearmut.
Abschließend werden Modellprojekte aus dem deutschsprachigen Raum vorgestellt, welche es zum einen erlauben, Barrieren und "good practices" bei der Bekämpfung von Energiearmut herauszufiltern. Zum anderen zeigen diese Projekte, dass es ein steigendes gesellschaftliches Bewusstsein gegenüber dem Problem Energiearmut gibt, welches neue politische Lösungen einfordert.
Zukunftsfähiges Hamburg? Auch die "wachsende Stadt" Hamburg hat Probleme mit der Nachhaltigkeit. Die Studie "Zukunftsfähiges Hamburg" bietet in den Kapiteln Verwalten, Versorgen, Wachsen, Wertschöpfen, Leben und Arbeiten eine fundierte Analyse der Situation in Hamburg sowie Antworten auf die Herausforderungen nachhaltiger Stadtpolitik in den nächsten Jahren. Es geht sowohl um politisch strukturelle als auch um individuell persönliche Alternativen. Pfiffige Konzepte wie die "Kurze Vollzeit", die "Mobi-Flatrate" oder "stoffliche Nullsummenspiele" als Antwort auf die Wachstumssackgasse zeigen Handlungsoptionen. Sie unterstützen die "Europäische Umwelthauptstadt 2011" fundiert und konkret. Das Buch fokussiert die zentralen Themen der Studie "Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt" auf Hamburg. Die vom Wuppertal Institut erstellte Studie ist eine erste Anwendung dort entwickelter Nachhaltigkeitsvisionen für eine Großstadt.
In Zukunft fair : intra- und intergenerationelle Gerechtigkeit - eine internationale Perspektive
(2005)
Klimawandel, Hungerkrise, Rohstoffknappheit und Naturzerstörung stehen auf der internationalen Tagesordnung. Dennoch geht in der Politik, in der Wirtschaft und im Alltag Vieles weiter wie bisher: Für Flughäfen werden neue Start- und Landebahnen geplant, neue Kohlekraftwerke sollen gebaut werden und Heizpilze sprießen aus dem Boden. Im Zweifelsfalle sind der Politik die Ankurbelung der Nachfrage und die Interessen der Autoindustrie wichtiger als der Klimaschutz. Und selbstverständlich sollen Lebensmittel, T-Shirt und Turnschuhe wenig kosten. Armut in Entwicklungsländern hin, Umweltverschmutzung in Schwellenländern her. Die Notwendigkeit einer nachhaltigen Politik wird vielfach beschworen - und ungebrochen dem Wirtschaftswachstum Vorrang eingeräumt.
Der Klimawandel ruft nach nichts weniger als einem Zivilisationswandel. Das war die Ausgangslage für ein interdisziplinär angelegtes Forschungsprojekt des Wuppertal Instituts unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Sachs. Es wurde im Sinne einer Zwischenbilanz gefragt, "ist Deutschland zukunftsfähiger geworden und wie haben sich die Bedingungen mit der Globalisierung verändert?".
Umwelt- und Wirtschaftspolitik, so schien es Jahrzehnte lang, stehen im Widerspruch. Was hilft der gesunde Wald, wenn Millionen keine Arbeit haben? Zwar gehen mit Arbeitslosigkeit seit Einführung der sozialen Sicherungssysteme nicht länger Not, Leid und Elend einher. Aber das Stigma bedrückt die Betroffenen und ist für die Gesellschaft eine Last. Und so ist die Schaffung von Arbeitsplätzen das Kernziel aller Politik. Allzu oft werden dabei allerdings die Interessen der zukünftigen Generationen vernachlässigt. Neue Straßen und Flughäfen oder deren Ausbau wie auch Gewerbeparks im Grünen werden mit dem Arbeitsplatzargument legitimiert.
Dabei gibt es zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit ein sozial und ökologisch wesentlich verträglicheres Konzept: die gerechtere Verteilung der zur Verfügung stehenden Erwerbsarbeitszeit. Die Arbeitslosigkeit ließe sich zumindest rechnerisch abschaffen, wenn die Menschen im Schnitt 30 Stunden in der Woche für Lohn arbeiteten. Dieser als "Kurze Vollzeit für alle" bezeichnete Ansatz ist so plausibel, dass man sich über die dürftige Resonanz in Politik und Gesellschaft wundert. Das Impulspapier stellt Zusammenhänge von Wachstum, Arbeitsplätze, Glück und Nachhaltigkeit her.
Im Zuge der weltweiten Bewegung für eine nachhaltige Entwicklung treten die Kommunen mit ihrer Bürgerschaft in einen umfassenden Konsultationsprozeß über die gemeinsame Zukunft. Die in den Städten erarbeiteten Konzepte und Empfehlungen scheitern oftmals an der Umsetzung. Der Verfasser stellt in mehreren Konkretisierungsschritten das Nachhaltigkeitsparadigma plastisch dar. Dabei wird auf der einen Seite deutlich, daß Kommunen für konkrete Umsetzungsstrategien im Rahmen des Nachhaltigkeitskonzepts besonders geeignet sind. Auf der anderen Seite wird aber auch dargestellt, wo die Grenzen kommunaler Strategien liegen. Mit einem institutionellen Vorschlag im Schlußteil wird gezeigt, wie dem Problem der zögerlichen Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien begegnet werden kann.
Haben Sie auch eine saftige Nachzahlung für Strom- und Heizkosten leisten müssen? Energie wird teurer - das tut besonders denen weh, die sowieso schon jeden Euro zweimal umdrehen müssen. Sollen wir deshalb doch wieder auf (vermeintlich billigen) Atomstrom setzen? Dass es jenseits platter Polemik auch anders geht, zeigt Michael Kopatz. Er stellt Maßnahmen vor, mit denen sich die Energiewende fair und sozial verträglich realisieren lässt. Dreh- und Angelpunkt ist ein nationales Aktionsprogramm gegen Energiearmut. Es beinhaltet unter anderem die Vermeidung von Stromsperren, sozial ausgerichtete Sanierungsprogramme für Gebäude und professionelle Energieberatungen im Haushalt. Nur wenn die Energiewende fair ist und in der Bevölkerung akzeptiert wird, kann sie gelingen.
Prepaid vor dem Rollout?
(2014)
Moderne Vorkassezähler sollten eher als "Sparzähler" bezeichnet werden, denn mehr noch als Smart Meter motiviert das Zahlen nach Bedarf nachweisbar zum sparsamen Umgang mit Energie. Das in der "et" 11/2012 diskutierte und in Großbritannien millionenfach bewährte Konzept wurde jetzt in den schwarz-roten Koalitionsvertrag aufgenommen. Der Vorschlag traf auf breite Zustimmung, rief aber auch kritische Rückmeldungen hervor.
Ein weit verbreitetes, aber falsches Vorurteil behauptet, dass arme Menschen verschwenderisch mit Energie umgehen. Wahr hingegen ist, dass sie vorwiegend in schlecht isolierten Gebäuden leben, sich effizientere Elektrogeräte kaum leisten können und plötzlich Beistand von Kohle- und Atomkraftfreunden bekommen.
Jährlich werden schätzungsweise 800 000 Haushalte aufgrund von Stromschulden von der Energieversorgung abgeklemmt. Würde bei der Standardisierung der zukünftig flächendeckend zum Einsatz kommenden intelligenten Stromzähler (Smart Meter) eine Prepaidfunktion berücksichtigt, ließen sich die mit Energiearmut einhergehenden Probleme mindern. Prepaidzähler vermeiden nicht nur weiter zunehmende Stromschulden, sie führen auch dazu, dass bewusster und sparsamer mit Strom umgegangen wird. Daher ist eine Vorgabe im Energiewirtschaftsgesetz zu empfehlen, die Sperrungen verbietet und stattdessen die kostenlose Installation eines Prepaidzählers vorschreibt.
Rund ein Jahrzehnt wurde in der Wissenschaft nur wenig über Suffizienz diskutiert. Im Jahr 1996 sorgte das Motto "Gut leben statt viel haben" aus der Studie "Zukunftsfähiges Deutschland" noch für Schlagzeilen und regte intensive Diskussionen an. Doch in den 2000er Jahren wurde der Suffizienzdiskurs nur noch von wenigen Institutionen vorangetrieben - zu unattraktiv schien eine Debatte über Verzicht. Inzwischen hat eine Gemengelage aus verschiedenen Ereignissen und Erkenntnissen zu einer Vitalisierung des Suffizienzdiskurses geführt. Ein Auslöser von vielen ist der Anstieg der Öl- und Ressourcenpreise. Ein zweiter wichtiger Treiber: Es haben sich Zweifel über die Heilskraft von "grünen Technologien" breit gemacht. Denn die Wirklichkeit sieht, trotz beeindruckender Ausbauerfolge bei den Erneuerbaren im Stromsektor und gutem Willen der Verbraucher, nicht sehr ermutigend aus - der Ressourcenbedarf ist in Deutschland kaum gesunken, die CO2-Emissionen steigen neuerdings sogar. Suffizienz als Konzept des achtsamen Umgangs mit Ressourcen kann dazu beitragen, Verbrauchs- und Emissionsziele dennoch zu erreichen.
Was in Großbritannien und Irland schon für viele Bürger(innen) selbstverständlich ist, fordert Michael Kopatz nun auch für deutsche Stromkunden: Prepaid-Zähler für Strom. In seinem Beitrag erläutert Kopatz das Konzept des Stromzahlens per Zähler, der vom Kunden selbst aufgeladen wird, und enkräftet mögliche Gegenargumente. Besonders in den Blick nimmt er die Situation von einkommensarmen Menschen, die durch Stromsperren und hohe Nachzahlungen an den Rand der Zahlungsunfähigkeit getrieben werden. Zudem erhöht ein solcher Zähler die Transparenz beim Stromverbrauch. Als Ausgangspunkt und Beispiel für bereits realisierte "Prepaid-Konzepte" in unserer Gesellschaft nennt er das Prinzip an der Tankstelle, an der das Auto auch mit Benzin "aufgeladen" wird und der Nutzer seinen tatsächlichen Bedarf bezahlt.
Energiewende
(2014)